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Nacht des Schicksals

Nacht des Schicksals

Titel: Nacht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grace Green
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flutete durch die hohen Fenster und ließ die Farben des Perserteppichs auf dem Parkettfußboden leuchten. Der eigentliche Blickfang in der Halle jedoch war die sanft geschwungene Mahagonitreppe mit dem blauen Handlauf.
    Sie war als Kind nie auf die Idee gekommen, das Geländer hinabzurutschen, doch Megan schien das unwiderstehlich zu finden. Kendra wusste genau, dass ihre Tochter jede Gelegenheit dazu nutzte, in der sie sich unbeobachtet fühlte. Früher oder später musste sie unweigerlich …
    Die Türklingel schreckte Kendra aus ihren Gedanken. Während sie sich zur Tür wandte, überlegte sie, ob es nicht besser wäre, das Küchenprojekt zu verschieben und stattdessen zuerst die Treppe umbauen zu lassen. Dann brauchte sie endlich keine Angst mehr zu haben. Ja, das war sicher am besten.
    Zufrieden mit ihrer Entscheidung, öffnete sie die Tür und sah sich Auge in Auge dem Mann gegenüber, dem sie nie wieder hatte begegnen wollen. Brodie Spencer! Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn misstrauisch an. “Was, zum Teufel, hast du hier zu suchen?”

2. KAPITEL
    “Ein einfaches ‘Guten Morgen’“, erwiderte Brodie, “hätte mir schon genügt.”
    Um seine Mundwinkel zuckte es, als er ihre grimmige Miene sah. In ihrem Zorn war Kendra noch attraktiver! Ihre Augen schienen Funken zu sprühen, und ihre Brust hob und senkte sich!
    Ihre Stimme war eisig. “Was willst du?”
    Er räusperte sich. Was er wollte? Eine ehrliche Antwort auf diese Frage würde ihr bestimmt nicht gefallen. “
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zu Ihren Diensten, Madam”, sagte er stattdessen.
    Volle sieben Sekunden sah sie ihn verständnislos an – was ihm Zeit gab, ihr Haar zu bewundern. Es fiel ihr an diesem Morgen offen auf die Schultern, und jede Strähne glänzte, als wäre sie in weißes Gold getaucht. Er verspürte das starke Bedürfnis, die Hand auszustrecken und mit den Fingern durch …
    Kendra stieß einen seltsamen Laut aus und riss ihn damit aus seiner Betrachtung. “Du machst Witze”, stieß sie hervor.
    “Aber keineswegs.” Er legte die rechte Hand wie zum Schwur auf seine Brust. Dabei musste er feststellen, dass sein Herz ein wenig schneller schlug als gewöhnlich. “Ich bin hier, um mit dir über deine Küche zu sprechen.” Er nahm das Auftragsformular aus der Tasche und hielt es ihr hin.
    Kendra warf nur einen flüchtigen Blick darauf. “Dann kommst du wohl besser herein.” Ihre Miene war nicht weniger abweisend. Sie drehte sich um und überließ es ihm, die Tür zu schließen. Offenbar, dachte Brodie, haben die Reichen auch nicht immer die besten Manieren.
    Kendra blieb in der Mitte der Eingangshalle stehen und wandte sich zu Brodie um. “Ich habe meine Pläne geändert”, erklärte sie. “Ich möchte die Arbeit an der Küche verschieben und stattdessen die Treppe erneuern.”
    Es duftete nach Kaffee. Er war an diesem Morgen so schnell aufgebrochen, dass er sich nicht die Zeit für seine tägliche Dosis genommen hatte. Die konnte er jetzt gut gebrauchen, bevor er sich auf ein Wortgefecht einließ.
    “Vielleicht können wir bei einem Kaffee darüber reden?”, schlug er freundlich vor.
    Er konnte ihre Ablehnung förmlich spüren, doch schließlich gab Kendra nach. “Also gut.”
    Wieder ließ sie ihn einfach stehen, sodass er ihr wie ein Schaf folgen musste. Allerdings hätte ein Schaf ihren Po nicht so bewundert. In den kurzen Shorts kam er besonders gut zur Geltung.
    “Du siehst sicher”, erklärte sie, nachdem er nach ihr die Küche betreten hatte, “warum ich diesen Raum modernisiert haben möchte.”
    Brodie blickte sich um und stimmte ihr zu. Die Resopalfronten der Schränke waren abgenutzt, die Küchengeräte uralt und der Linoleumfußboden an vielen Stellen durchgelaufen. Auch die Beleuchtung wirkte völlig unzureichend. Ja, dachte er, hier müsste gründlich renoviert werden!
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Frau zu, die jetzt an einen Hängeschrank neben dem Spülbecken trat und sich reckte, um zwei Becher herauszunehmen. Sie stand vor dem Fenster und hatte die helle Morgensonne hinter sich. So konnte er nur ihre Silhouette sehen – die schmalen Schultern, die schlanke Taille und die geschwungenen Hüften. Sie hatte eine fantastische Figur!
    “Wie möchtest du ihn?”, fragte sie schroff und riss ihn damit aus seinen Gedanken.
    “Wie bitte?” Schuldbewusst registrierte er ihren vorwurfsvollen Blick. “Ach so, den Kaffee. Schwarz, ohne Zucker bitte.”
    Kendra bat ihn nicht, sich zu

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