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Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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ausländischen Waffenbrüder ausbilden. Außerdem gehört ihm ein Bordell. Der hat einem Mädchen mal das Glasauge ausgeschlagen, weil sie ihm frech gekommen ist. Nein danke.«
    Clay Mason lehnte an einem Zedernholzpfeiler auf der vorderen Veranda, während sein Haus auseinander genommen wurde, rauchte eine selbst gedrehte Zigarette und musterte Minos und mich mit seinen Koboldaugen. Seine Haare ragten wie weißes Stroh unter dem hohen Stetson hervor.
    »Karyn hat mich vor Ihnen und Ihrer Rachsucht gewarnt«, sagte er.
    »Das hier tut mir Leid. Dafür kann ich nichts«, erwiderte ich.
    »Den Teufel können Sie!« Dann blinkte hinter den verkniffenen Lippen ein gelber Zahn auf. »Sie kleiner Pisser«, fügte er hinzu.
    Er schnippte seine Zigarette weg und ging auf seinen Stock gestützt zur Hausecke, wandte uns den Rücken zu und pinkelte in den Hof, ließ hörbar Luft ab und schüttelte seinen Penis aus – ein kleiner Mann mit Hut und Stiefeln und einer eng sitzenden, schäbigen Jacke, der tausende junger Menschen in seinen Bann geschlagen hatte.
    Helen und ich gingen hinter das Ranchhaus, wo ein Trupp Soldaten fünf Feldarbeiter in Schach hielt, die sich breitbeinig und mit ausgestreckten Armen an eine Scheunenwand stützen mussten. Die Feldarbeiter waren jung und verschreckt, wandten ständig die Köpfe um und wollten feststellen, ob hinterrücks Gewehre auf sie gerichtet waren. Die Soldaten klopften sie ab, ließen sie aber weiter an der Wand stehen.
    »Das schmeckt mir ganz und gar nicht, Dave«, sagte Helen.
    »Schau nicht hin. Wir haben es bald hinter uns«, erwiderte ich.
    , Wir gingen in die Scheune. Der Speicher war voller Heu, Lichtstrahlen fielen in die Stallungen, und der mit trockenem Mist bedeckte Boden fühlte sich an wie Schaumgummi. Durch das Tor am anderen Ende sah ich Pferde, die bis zum Bauch im Gras standen, dahinter blaue Berge.
    An den hölzernen Zapfen eines Stützbalkens hingen, so als würden sie nur von einem Mann benutzt, ein Paar Lederchaps, ein Zaumzeug, ein gelber Regenmantel, eine ärmellose, gestrickte Reitweste, Stulpenhandschuhe aus Hirschleder und zwei schwere mexikanische Sporen mit halbdollargroßen Rädern. Ich drehte die Räder mit dem Daumen. Die Spitzen waren klebrig und mit kleinen braunen Haarklumpen verkrustet.
    Hinter dem Holzpfosten stand ein Sägebock, auf dem ein silberner Sattel ruhte. Ich strich mit der Hand über das Leder, die kühlen Metallkanten und das Brandzeichen eines texanischen Viehzuchtunternehmens auf dem einen Seitenblatt. Der Hinterzwiesel war mit eingepunzten Rosen verziert, und auf der Rückseite prangte eine offene Kamelie aus weißem Perlmutt.
    »Was ist das?«, fragte Helen.
    »Erinnerst du dich noch, dass der Typ, der sich Araña nannte, gesagt hat, der
Bugarron
reitet auf einem silbernen Sattel mit Blumenmuster? Ich glaube, Clay Mason ist unser Mann.«
    »Was kannst du damit anfangen?«
    »Gar nichts.«
    »Ist das alles?«
    »Wer weiß?«, sagte ich.
    Wir gingen wieder hinaus in die gleißende Sonne, die frische Luft und den Wind, der nach Wasser, Gras und weidenden Pferden roch.
    Doch für die jungen Feldarbeiter, die noch immer breitbeinig an der steinernen Scheunenwand standen, war der Tag alles andere als angenehm. Im Schatten der Scheune war es kühl, aber sie schwitzten heftig, stützten sich mit vor Anspannung und Erschöpfung zitternden Armen an der Mauer ab. Ein Junge hatte einen dunklen Fleck auf der Hose, der sich wie ein umgekehrtes V an den Beinen herunterzog. Die Soldaten schauten ihn grinsend an.
    »Die Schule Amerikas?«, sagte ich zu dem Fetten mit dem Sam-Browne-Gürtel. Ich rang mir ein Lächeln ab.
    Er trug eine getönte Brille und war größer als ich. Mit teilnahmsloser Miene schaute er mich an, wandte sich dann Helen zu und begutachtete ihre Figur.
    »Was wollen Sie?«, fragte er.
    »Können Sie mit den Jungs nicht ein bisschen sanfter umspringen? Das sind keine Drogenhändler, das sind einfache
Campesinos,
stimmt’s?«, sagte ich.
    »Wir entscheiden, was sie sind. Sie gehen mit der Frau weiter ... Is’
guapa,
hä? Is’ vielleicht lesbisch, aber
Puta
is’ 
Puta.
« Er streckte die Hände aus und wölbte sie, so als halte er zwei Melonen.
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte Helen.
    »Gar nichts hat er gesagt«, sagte ich.
    »Doch, hat er. Sag das noch mal, du beschissener Bohnenfurzer, dann kannst du was erleben.«
    Der Offizier wandte sich ab, lächelte verschmitzt und warf uns aus dem Augenwinkel einen funkelnden

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