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Nacht

Nacht

Titel: Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Menschheit, und dann bieten sie dir dreihundert Dollar für eine Option auf die Filmrechte an.«
    »Dreihundert? Soll das ein Witz sein?«
    »Dafür dürfen sie sich dann sechs Monate lang überlegen, ob sie das Projekt machen wollen oder nicht. Wenn daraus dann wirklich ein Film wird, kriegt man hunderttausend Dollar oder so.«
    »Das kann sich schon eher sehen lassen.«
    »Aber es kommt nie so weit.«
    »Aber manche Bücher werden verfilmt.«
    »Stimmt. Aber nur wenige. Meistens ist es vergebliche Liebesmüh, wenn man für diese Leute den Hampelmann macht.«
    »Also ich würde den Hampelmann machen, wenn ich du wäre.«
    »Nein.« Er lachte. »Das würdest du bestimmt nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil du dich an meiner Stelle nicht von diesem Anblick losreißen könntest.« Er deutete auf meine nackte Brust.
    »Dem kann man abhelfen«, sagte ich und zog den BH wieder hoch. »Eine Gelegenheit wie diese darfst du nicht ungenutzt verstreichen lassen.«
    »Lasse ich doch nicht«, erwiderte er und warf mir einen lüsternen Blick zu.
    »Ich meine damit nicht mich.«
    »Aber ich«, sagte er.
    Er streckte mir eine Hand hin. Ich nahm sie und ließ mich von ihm hochziehen. Murphy führte mich um das Ende des Couchtischs herum und zog mir die Bluse vollständig aus.
    »Was machst du jetzt mit den Büchern für die Filmfritzen?«, fragte ich.
    »Ich werde sie nachher zur Post bringen.«
    »Bringst du sie denn nicht nach Culver City?«
    »Da habe ich Besseres zu tun«, sagte er und ließ den Blick an meinem Körper hinabgleiten.
    Ich wurde rot und sagte: »Ich könnte ja mitkommen.«
    »Das ist eine verdammt lange Fahrt.«
    »Macht mir nichts aus, und ich könnte dir im Auto meine Geschichte erzählen.«
    »Wir werden sehen.«
    »Vorausgesetzt, ich kann mich wach halten.«
    »Du könntest dich ja kurz hinlegen, während ich auf die Bank gehe. Oder willst du das Geld jetzt nicht mehr?«
    »Doch, ich will es«, sagte ich.
    »Und du lässt mich nach wie vor erst zur Bank, wenn ich dich vergewaltigt habe?«
    »Ganz genau.«
    »Bist du sicher, dass du das überstehst?«
    »Na klar.«
    »Du siehst schrecklich mitgenommen aus. Was ist denn nur mit dir passiert? Du hast ja am ganzen Körper Schrammen und Blutergüsse.«
    »War eine harte Nacht.«
    »Hast du mit jemandem gekämpft oder was?«

    »Ja. Und hingefallen bin ich auch ein paarmal. Mir ist so gut wie alles passiert, was du dir vorstellen kannst. Aber mach dir keine Sorgen um mich. Mir geht es gut.« Ich hob ein Bein und begann, einen meiner Turnschuhe auszuziehen.
    Murphy legte mir eine Hand auf die Schulter, damit ich nicht umfiel.
    »Danke.« Ich warf den Schuh in Richtung Sofa, wo er auf dem Boden landete.
    »Damit es echt aussieht«, erklärte ich.
    »Richtig«, sagte Murphy.
    Ich hob jetzt das andere Bein, zog den zweiten Schuh aus und warf ihn ebenfalls irgendwo in den Raum. Dann stellte ich mich wieder gerade hin und lächelte Murphy an.
    »Sonst noch was?«, fragte er.
    »Jetzt können wir zur Sache kommen. Aber pass ein bisschen auf meinen Bauch auf.«
    »Was ist dir denn da passiert?«
    »Da hätte mich um ein Haar ein Ast durchbohrt. Ich bin in der Dunkelheit einfach hineingerannt. Aber das erzähle ich dir alles hinterher im Auto. Wenn wir überhaupt bis dahin kommen.«
    »Jetzt willst du wohl, dass ich weitermache.«
    »Glasklare Kombination, Herr Kriminalschriftsteller.«
    »Womit soll ich denn anfangen?«
    »Das überlasse ich ganz dir. Ich liebe Überraschungen.«
    Mit einem verschmitzten Grinsen legte er die Arme um mich und zog mich an sich. Sein Mund traf auf meinen, und ich versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht, dass ihm die Brille von der Nase flog.
    Murphy starrte mich überrascht und verletzt an.
    »Ein bisschen wilder, wenn ich bitten darf«, sagte ich. »Lass das Geküsse, so was tut ein Vergewaltiger nicht.«
    »Wieso muss ich mich denn wie ein Vergewaltiger aufführen? Es erfährt doch eh kein Mensch etwas davon.«
    »Wenn du mich reinlegst, dann schon.«

    »Aber das tue ich doch nicht.«
    »Du bist ein Mann. Und Männer tun so was.«
    »Ich nicht.«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Du hast recht«, gab er zu und wollte meinen Büstenhalter aufmachen. In diesem Moment fiel mir ein, dass ich noch die Kassette von Tonys Anrufbeantworter in meinem Höschen stecken hatte. Wenn das hier so weiterging, dann …
    »Du musst wild sein!«, schrie ich Murphy an und stieß ihn weg von mir.
    Als er sich wieder näherte, riss ich mir selbst den BH vom Leib

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