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Nacht

Nacht

Titel: Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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gegen mich? Damit ich dichthalte und dem Mann am Bankschalter nicht erzähle, dass draußen in meinem Auto eine Mörderin sitzt?«
    »So ungefähr. Ja.«
    »Aber das würde ich ja sowieso nicht.«
    »Behaupten Sie.«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Ich brauche Sicherheit. Ich komme gar nicht mit zur Bank, sondern bleibe hier bei Ihnen. Und wenn die Polizei kommt, um mich zu verhaften, findet sie in mich in Ihrem Bett – als Ihr Vergewaltigungsopfer.«
    »Sie spinnen«, sagte Murphy. Obwohl er schrecklich nervös wirkte, grinste er.
    »Finden Sie?«
    »Und wie!«
    »Und wie gefällt Ihnen mein Vorschlag?«
    »Wenn Sie einverstanden sind, ist es keine Vergewaltigung und damit auch kein Verbrechen.«
    »Niemand wird je erfahren, dass ich zugestimmt habe, und außerdem sorgen wir dafür, dass es wie eine richtige Vergewaltigung aussieht. Ich bin schon ziemlich übel zugerichtet von gestern Nacht, deshalb …«
    »Deshalb müssen Sie mich auch übel zurichten, damit es aussieht, als hätten Sie sich gewehrt.«

    »Gute Idee.«
    »Sie haben wirklich raffinierte Einfälle«, sagte Murphy.
    »Dann ist ja alles gebongt. Ich meine … also ich würde es machen.
    Und Sie?«
    »Ich hätte da noch einen Vorschlag.«
    »Ja?«
    »Wie wär’s, wenn wir mit der sogenannten Vergewaltigung warten, bis ich von der Bank zurück bin? Dann haben Sie Ihr Geld, und wir können uns entspannen und uns Zeit lassen …«
    »Entspannen ist wohl nicht der Sinn der Übung!«
    »Verstehe. Sie brauchen Ihr Druckmittel, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Aber wenn wir warten bis nachher …«
    »Langsam bekomme ich den Eindruck, als würde meine Idee Ihnen doch nicht so gut gefallen.«
    Murphy grinste. Er stellte sein Bierglas ab und brachte die Salzbrezeln in Sicherheit. Auch ich stellte mein Glas ab.
    Murphy langte herüber und packte mit beiden Händen meine Bluse.
    »Vom Leib reißen?«, erkundigte er sich.
    »Gute Idee.«
    »Und was ziehen Sie hinterher an?«
    »Da fällt uns schon was ein.«
    »Soll ich das wirklich machen? Jetzt? Hier?«
    »Ja. Wir haben hier gesessen und ein paar Bier getrunken. Sie haben mich mit zu sich genommen, nachdem wir in Tonys Wohnung waren.«
    »Und was haben wir dort gemacht?«, fragte Murphy, der noch immer meine Bluse in Händen hielt.
    »Tony hat mich versetzt. Er wollte mit mir frühstücken gehen und ist einfach nicht erschienen.«
    »Wollen Sie wirklich bei dieser Story bleiben?«
    »Klar doch. Wir haben Tony gesucht und nicht gefunden, ich wollte in seiner Wohnung auf ihn warten, aber Sie haben es mir nicht erlaubt.«
    »Aber Sie haben Tony umgebracht!«
    »Wie kommen Sie denn da drauf? Sie wissen ja nicht einmal, ob er tot ist. Wie auch immer – Sie wollten nicht, dass ich in Tonys Wohnung bleibe und haben mir vorgeschlagen, dass ich mit zu Ihnen gehe und dort auf ihn warte.«
    »Hervorragend. Sie sollten Schriftstellerin werden.«
    »Warum nicht? Jedenfalls habe ich hier in aller Unschuld gesessen und mit Ihnen Bier getrunken und auf meinen Freund gewartet. Und plötzlich haben Sie mich an der Bluse gepackt und sie mir vom Leibe gerissen.«
    Genau in dem Augenblick, als ich »gerissen« sagte, tat er es.

    Ans Eingemachte
    Voller Einsatz! Er riss so heftig an der Bluse, dass die Zipfel aus dem Gummizug meines Rocks gezogen wurden und die Knöpfe plupp‐plupp‐plupp einer nach dem anderen absprangen.
    Als er mir die Bluse dann aber von den Schultern streifte, hielt er inne. »Wie war das bis jetzt?«, fragte er mit leicht zittriger Stimme.
    »Nicht schlecht, würde ich sagen.«
    »Danke.«
    »Und jetzt schlag mir ins Gesicht.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Tu’s.«
    »Auf keinen Fall.«
    Also holte ich aus und verpasste ihm eine so heftige Ohrfeige, dass sein Kopf zur Seite flog. Murphy schaute mich verblüfft an.
    »Ungefähr so«, sagte ich.
    »Vielleicht ist das mit der Vergewaltigung doch keine so gute Idee«, meinte er.
    »Glaubst du?«
    »Warum gehe ich nicht einfach zur Bank und …«
    Ich fuhr mit einem Finger unter den rechten Träger meines BHs und schob das Körbchen nach unten, bis meine Brust herauskam.
    Murphy starrte sie an und stöhnte leise auf.
    »Na los, nimm sie in die Hand«, sagte ich.
    »Ich denke, ich sollte besser …«
    »Nicht denken, spüren«, sagte ich, während ich seine linke Hand packte und sie mir auf die Brust legte.
    Die Hand fühlte sich glatt und kühl an.
    Murphy machte ein Gesicht wie ein Teenager, der so etwas noch nie zuvor getan hatte. Er wirkte peinlich berührt,

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