Nacht
offenem Mund an. Dann sagte er:
»Wir sollten wirklich ein Kondom nehmen.«
»Du machst mir kein Kind. Keine Sorge. Gestern hatte ich noch meine Tage.« Das war zwar gelogen, aber was soll’s?
Jetzt wurde er erst richtig rot. Typen hassen es, wenn man ihnen von seiner Periode erzählt. Normale Typen jedenfalls. Bei Perversen ist das etwas anderes. Ich kannte so einen. Jack hieß er, und er führte extra einen Kalender, damit er … Aber genug davon. Ich kann Ihnen hier nicht alle meine Geschichten erzählen, sonst erfahren Sie nie, wie das mit Murphy und mir weiterging. Und glauben Sie mir: Die Geschichte von Jack wollen Sie gar nicht hören. Der Kerl hatte wirklich nicht alle Tassen im Schrank.
Murphy ließ sich nicht von seinen verfluchten Kondomen abbringen. »Es geht schließlich nicht nur um Verhütung!«, sagte er.
»Hast du Angst vor Krankheiten?«
»Ja.«
»Hast du so eine Krankheit?«
»Nein.«
»Ich auch nicht.«
»Trotzdem wäre es besser, wenn wir …«
»Glaubst du mir etwa nicht?«, fragte ich. »Glaubst du etwa, ich lüge?«
»Ist das denn so abwegig? Meine Güte! Du hast Angst, dass ich dich verpfeife, sobald du mir den Rücken zudrehst, da darf ich wohl auch ein bisschen Angst vor Aids haben, oder?«
»Ich habe seit fünf Jahren mit keinem Mann geschlafen«, sagte ich. »Ich spritze keine Drogen, und ich hatte nie eine Bluttransfusion.
Außerdem lasse ich mich einmal im Jahr gründlich durchchecken.
Bei mir steckst du dich mit gar nichts an.«
»Fünf fahre?«, fragte Murphy erstaunt.
»Weil ich auf dich gewartet habe.«
Er grinste schief. »Aber klar doch.«
»Sieht ganz so aus, als ob es sich gelohnt hätte.«
»Danke für die Blumen. Aber mit Kondom wäre mit doch lieber.«
Er ging hinüber zur Kommode.
»Lass gut sein, Murphy! Bitte nicht! Ich will dich spüren!«
Er öffnete eine Schublade und blickte sich nach mir um.
»Mit Kondom ist es so, als würde man mit einem Luftballon vögeln!«, sagte ich.
Er lachte leise und schüttelte den Kopf. »Für den Mann fühlt es sich auch nicht viel besser an, das kannst du mir glauben.« Er wühlte in der Schublade. »Vielleicht, wenn wir uns ein bisschen länger kennen …«
»Nächstes Mal bringe ich ein ärztliches Attest mit. Falls es ein nächstes Mal überhaupt gibt.«
»Das möchte ich hoffen«, sagte Murphy.
»Ich auch.«
Ich zog den Rock ganz aus und warf ihn neben dem Bett auf den Boden. Kurze Zeit später folgte auch mein Tanga.
Murphy hatte inzwischen seinen Pariser gefunden und kam mit dem Päckchen, das er zwischen Daumen und Zeigefinger trug, zurück zum Bett.
»Darf ich?«, fragte ich.
»Was denn?«
»Wenn du das Ding unbedingt haben willst, möchte ich es dir wenigstens drüberziehen?«
»Wenn du willst …«
Ich setzte mich auf die Bettkante und spreizte die Beine. »Komm zu mir.«
Murphy stellte sich zwischen meine Knie.
»Ein Mordskaliber hast du da!«, sagte ich bewundernd.
Murphy zuckte mit den Achseln.
»Sieht aus wie ein Kanonenrohr!«
Er wurde noch röter im Gesicht. »Nein, das stimmt nicht«, murmelte er.
»Hoffentlich gibt’s keinen Rohrkrepierer!«
»Hey!«
»Damit könntest du mir glatt ein Auge ausschießen!«
»Bitte, hör auf …«
Ich grinste zu ihm hoch. »Womit soll ich aufhören?«
»Mit deinem Gerede.«
»Ich bewundere doch nur deine Ausstattung.«
»Aber musst du das unbedingt aussprechen?«
»Nein.«
»Es ist mir irgendwie … peinlich.«
»Okay. Ich bin still.«
»Danke«, murmelte Murphy.
»Ich und meine große Klappe!«
»Ist schon okay.«
»Und du bist sicher, dass du den Hübschen mit so einem hässlichen Gummi verschandeln willst?«
»Ja … Ja, will ich. Anders geht’s leider nicht. Entschuldige.«
»Okay. Es ist zwar eine Schande, aber wenn du meinst …«
»Meine ich. Ja.«
»Okay. Gib her.«
Er gab mir das Briefchen. Ich riss es auf und holte das Kondom heraus. Es fühlte sich warm und glitschig an. »Bäh«, sagte ich. »Was ist denn das, ist das gebraucht?«
»Extrafeucht«, meinte Murphy.
»Ich weiß schon. Hab ja nur Spaß gemacht. Aber … bäh … pfui Teufel! Jetzt aber ehrlich!«
»Es muss ja nicht sein«, sagte Murphy und legte mir sanft die Hände auf die Schultern.
»Was? Das Kondom nehmen?«
»Nein. Das alles. Wir können es wirklich bleiben lassen.«
Ich blickte zu ihm hoch. »Willst du es bleiben lassen?«, fragte ich.
»Mache ich den Eindruck?«
»Eigentlich nicht.«
Er massierte sanft meine Schultern, als ich mich
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