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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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im Vorteil ist. Er mustert mich kurz und scheint mich als harmlos einzustufen. Uff – Glück gehabt.
    Collin windet sich in seinem Griff, kann sich jedoch nicht aus dem Schraubstock befreien.
    „ Ich belästige niemanden, Sir“, stöhnt er. „Ich versuche lediglich, einen angehenden Star unter Vertrag zu nehmen!“ Jetzt zappelt er beinahe wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Der Mann beachtet ihn nicht, sondern wendet sich an Sharroll. Da er mit der Linken Collin festhält, kann er ihr ungehindert die Rechte hinstrecken. „Morgan ist mein Name, Schiffssicherheit.“
    Sharroll atmet auf und sie schütteln sich die Hände, wobei Sharrolls im direkten Vergleich kleine Hand direkt in seiner Pranke zu verschwinden scheint.
    Erleichtert begrüßt sie ihn: „Vielen Dank, Mr. Morgan. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue, Sie zu sehen.“
    Morgan schenkt ihr ein verständnisvolles Lächeln, während sich sein Griff um Collin noch weiter zu schließen scheint. Wenn er so weitermacht, könnte Collin der Arm abfallen. Aber den Gefallen wird er ihm sicher nicht tun. Morgan ist ein Profi durch und durch.
    Vorsichtig, jederzeit bereit, meinen Blick abzuwenden, mustere ich ihn. Mein erster Eindruck hat mich nicht getäuscht. Der Mann ist durchtrainiert und verbringt vermutlich viel Zeit in einem Fitnessstudio, wahlweise in einem Fitnessraum. Weder diese Arme noch diese Beine sind das Ergebnis von Anabolika. Okay, vielleicht war sein Körperbau für diese Körperform einfach von Vorteil, dennoch kann nur jahrelanges und vor allem intensives Training hinter dieser spezifischen Körperform stecken. Auch wenn sie in einem Anzug dieser Klasse etwas deplatziert wirken mag.
    Jetzt sehe ich auch das Schiffswappen, auf seine obere Hemdtasche eingestickt. Er ist also tatsächlich ein offizieller Vertreter des Schiffes. Nicht, dass ich daran gezweifelt hätte, aber wundern tut es mich doch. Zum Glück ist er momentan mit Collin beschäftigt, so dass ich meinen Blick weiter schweifen lassen kann. Seinen Kopf ziert eine Glatze, was sein Gesicht markant aussehen lässt. Haare hätten an ihm wohl auch merkwürdig ausgesehen. Seine Hautfarbe ist von einem gesunden beinahe goldbraunen Ton. Aha, also nicht nur Fitnessstudio, sondern auch Sonnenbank. Nichtsdestotrotz ist er einfach eine Respektsperson, der selbst ich in bestimmten Momenten nicht widersprechen würde.
    „ Was ist hier vorgefallen, Madam?“ Sein Ton ist freundlich und selbst die etwas gehobene Aussprache passt zu ihm. Wenn ich nicht aufpasse, gerate ich noch ins Schwärmen, denn ich kann nicht leugnen, dass mich die pure Lebenskraft, die er ausstrahlt, unwiderstehlich anzieht. Für den Moment muss aber das einfache Schauen reichen. Mit dem Feuer spielen kann ich immer noch – später …
     
    Sharroll gibt eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse an, wobei sie nicht auslässt, dass sie Collin mehrfach ein „Nein“ signalisiert hat.
    Mr. Morgan nickt bestätigend und sein Blick wird steinern, als er Collin ansieht. „Haben Sie dem etwas hinzuzufügen, Sir?“
    Collin windet sich erneut, denn anscheinend hat Morgan ihn ein Stück weit losgelassen. „Das ist alles ein riesiges Missverständnis, Sir.“ Er versucht Morgans Blick standzuhalten. Es funktioniert etwa zwei Sekunden lang, dann blickt er fort.
    „ Es sah aber nicht wie ein Missverständnis aus.“ Der junge Mann im silbergrauen Anzug ist zurück und stellt sich neben Sharroll. Sie blickt ihn irritiert an, nickt dann aber dankbar.
    „ Und sie sind …?“ Morgan wendet sich dem Jungen zu.
    „ Mein Name ist David Meloy, Sir. Ich habe Sie verständigen lassen.“
    Morgan nickt bestätigend und seine Aufmerksamkeit richtet sich dann auf Sharroll. „Es freut mich sehr, Ihnen behilflich sein zu können. Madam.“ Sharroll nickt erneut. „Ich denke, es ist in Ihrem Sinne, wenn ich diesen Menschen mitnehme?“
    „ Das können Sie nicht machen!“, protestiert Collin. „Ich bin ein zahlender Passagier auf diesem Schiff!“
    Morgan ignoriert ihn. „Ich brauche Ihre Aussage, Sir“, wendet er sich an David. „Würden Sie mich bitte begleiten?“
    Dieser nickt, blickt Sharroll jedoch noch einmal an. „Kann Sie jemand zu Ihrer Suite bringen, Miss?“
    Sharroll ist verdattert und will schon zu einem Kopfschütteln ansetzen, was mich auf den Plan ruft. „Das kann ich machen.“ Ich lächele Sharroll überzeugend zu, diese protestiert jedoch vehement.
    „ Ich brauche keine Begleitung, mir geht es

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