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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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gemacht hätten. Ich will gerade zu ihnen rüber, falls du also mitkommen und dir vielleicht anhören willst, was Jude sich vorstellt?«
    »Ich muss erst noch was erledigen, aber du kannst ihr sagen, ich komme später noch vorbei.«
    »Verdammt, Brenna! Musst du überall mit deinen dreckigen Schuhen rumlaufen?«
    Brenna fuhr zusammen und beendete eilig ihre Arbeit. »Tja, tut mir Leid, Darcy, aber das Waschbecken habe ich ordentlich geputzt.«
    »Jetzt kannst du den Boden auch noch schrubben. Ich wische nämlich ganz bestimmt nicht hinter dir her. Warum zum Teufel hast du nicht das Klo unten im Pub benutzt? Diese Woche ist nämlich Shawn mit Putzen an der Reihe.«
    »Ich habe einfach nicht daran gedacht. Aber jetzt reg dich wieder ab. Ich mache schon sauber, bevor ich wieder gehe, und davon abgesehen habe ich deine Steckdose natürlich gerne repariert.«
    »Danke.« Darcy zog die Lederjacke an, die sie sich selbst zu Weihnachten geschenkt hatte. »Wir sehen uns dann also bei Jude.«

    »Wahrscheinlich«, murmelte Brenna wütend, weil sie tatsächlich den Boden des Badezimmers schrubben musste.
    Unter fortgesetztem, zornigem Gemurmel machte sie sich an die Arbeit und fluchte, als sie feststellte, dass sie auch im Wohnzimmer etliche kleine Dreckklumpen zurückgelassen hatte. Um sich nicht erneut den Zorn der Freundin zuzuziehen, zerrte sie den Staubsauger hervor und reinigte auch noch den Teppich.
    Weshalb Shawn beinahe den gesamten Abwasch bereits fertig hatte, als sie in der Küche auftauchte.
    »Hat Darcy dich etwa inzwischen auch als Putzfrau angeheuert?«
    »Ich habe den Schmutz mit in die Wohnung geschleppt.« Wie bei sich zu Hause schenkte sie sich, ohne vorher zu fragen, eine Tasse Tee ein. »Ich wollte schon viel früher kommen. Ich will dich nicht aufhalten, falls du etwas zu tun hast, bevor du wieder hier erscheinen musst.«
    »Ich habe nichts Besonderes vor. Es ist noch etwas Pudding da, falls du welchen willst.«
    Eigentlich wollte sie nicht, aber da sie eine Schwäche für alles Süße hatte, gab sie sich ein paar Löffel voll in eine kleine Schale und saß bereits damit am Tisch, als er mit einem großen Glas Bier zurückkam.
    »Tim Riley sagt, dass es morgen milder werden soll.«
    »Meistens liegt er mit seinen Wettervorhersagen erstaunlich richtig.«
    »Trotzdem fangen jetzt die regnerischen Wochen an«, erklärte Shawn und nahm ihr gegenüber Platz. »Also, was hast du auf dem Herzen?«
    »Das werde ich dir sagen.« Sie hatte sich ein Dutzend möglicher Ausreden überlegt und sich dann für die ihrer Meinung nach glaubwürdigste entschieden. »Nachdem du
heute Morgen aus dem Haus gegangen warst, bin ich mal kurz rüber in dein Wohnzimmer, um nach deinem Kamin zu sehen.«
    Das war natürlich eine Lüge, und sie war bereit, sie ihrem Priester bei der Beichte zu gestehen. Aber sie wollte verdammt sein, bevor sie zugab, dass sie seine Musik gespielt hatte. Um ihren Stolz zu wahren, nähme sie jede ihr auferlegte Buße lächelnd an.
    »Der Kamin ist vollkommen in Ordnung.«
    »Stimmt«, pflichtete sie ihm mit einem Schulterzucken bei. »Aber hin und wieder sollte man solche Dinge trotzdem überprüfen. Auf alle Fälle, als ich mich umdrehte, stand sie urplötzlich mitten in der Tür.«
    »Wer?«
    »Lady Gwen!«
    »Du hast sie gesehen?« Shawn stellte sein Bierglas vernehmlich auf den Tisch.
    »So deutlich wie ich dich jetzt sehe. Sie stand da, hat mich traurig angelächelt und …« Sie wollte ihm nicht sagen, was Lady Gwen geäußert hatte, hatte jedoch das Gefühl, als müsse sie es tun. Es war eine Sache, jemandem eine kleine Lüge aufzutischen, doch es war etwas anderes, ihn wissentlich zu hintergehen.
    »Und was?«
    Seine ungewohnte Ungeduld machte Brennas Verlegenheit noch größer. »Ich rede ja schon weiter. Und dann hat sie mit mir gesprochen.«
    »Sie hat mit dir gesprochen?« Er stieß seinen Stuhl vom Tisch ab, sprang auf die Beine und stapfte durch die Küche. Seine Erregung war derart untypisch für ihn, dass Brenna ihn mit großen Augen anstarrte.
    »Kannst du mir mal sagen, weshalb du dich plötzlich aufführst, als wärst du vom wilden Affen gebissen?«

    »Ich bin derjenige, der in dem Cottage lebt, oder etwa nicht? Aber zeigt sie sich mir? Spricht sie mit mir? Nein, das tut sie nicht. Sie wartet, bis du vorbeikommst, um den Ofen zu reparieren und einen Blick auf den Kamin zu werfen, und plötzlich taucht sie auf.«
    »Tja, tut mir Leid, dass dein Hausgeist offenbar mir den Vorzug

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