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Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Titel: Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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ich Ihnen nicht erzählen, oder?»
    «Nein, das müssen Sie mir nicht erzählen.»
    «Na gut, dann wünsche ich viel Erfolg bei den Ermittlungen. Einen schönen Tag, Laura.»
    «Danke, Doktor, ebenfalls.»
    Kaliumchlorid, dachte Laura. Ein sanfter, intelligenter Mord. Donatella Cipriani war ohne jeden Zweifel äußerst intelligent. Laura fuhr ihren Computer hoch und wartete ungeduldig. Er wurde in letzter Zeit immer langsamer. Sie musste unbedingt der Technik Bescheid sagen, dass sich jemand darum kümmerte. Noch immer nichts von Angelo. Seltsam.
    Dafür eine Nachricht von Helene von Gaspari, einer der ehemaligen Geliebten von Sutton. Sie wolle nichts mit dieser Angelegenheit zu tun haben. Das Verfahren sei eingestellt und sie habe keine Lust, sich noch einmal mit diesem Herrn zu befassen. Laura möge davon absehen, sie erneut zu kontaktieren.
    Die zweite Nachricht kam von Donatella Cipriani. Sie gab ihre Ankunftszeit in München durch und forderte Laura zum Treffen an einem neutralen Ort ihrer Wahl auf. Nach ihrem Eintreffen würde sie sich telefonisch melden.
    Suttons Geliebte waren durchaus selbstbewusst und gebärdeten sich keineswegs als Opfer. Ganz leise erwachte wieder Lauras Interesse. Sie schrieb eine kurze Nachricht an Guerrini:
Wie wäre es mit Delegieren? Lass es Tommasini oder D’Annunzio machen. Ich brauche die Informationen dringend! Una bella giornata! Laura
    Dann ging sie ins Aquarium hinüber, um sich einen Kaffee zu holen. Peter Baumann war offensichtlich eine Minute vor ihr angekommen, denn er trug noch seine gefütterte Lederjacke und beschäftigte sich so angelegentlich mit der Kaffeemaschine, dass er genauso gut ein Schild mit der Aufschrift
Ich bin nicht zu spät gekommen!
hätte hochhalten können. Laura warf einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr. Beinahe neun. Sie selbst war kurz vor acht im Büro gewesen.
    Sie überlegte, ob der junge Kommissar jemals rechtzeitig zum Dienst erschienen war, doch ihr fiel kein Beispiel ein. Ihr war es egal, und Kriminaloberrat Becker hatte es noch nicht mitbekommen, denn sowohl sie selbst als auch Claudia fanden stets eine einleuchtende Erklärung für Baumanns Abwesenheit, wenn Becker nach ihm fragte.
    «Bitte mach mir auch einen Kaffee, mit viel Milch und einem Löffel Zucker», sagte sie.
    Er hob beide Hände, als hätte sie ihm den Lauf einer Pistole auf den Rücken gedrückt.
    «Man spricht Leute nicht einfach so von hinten an! Das ist eine deiner schlechtesten Eigenschaften, Laura!»
    «Es ist dir nur unangenehm, weil du noch deine Jacke anhast. Aber beruhige dich, ich heiße Gottberg und nicht Becker! Und jetzt zieh endlich deine Jacke aus!»
    Claudia grinste und hielt Baumann ebenfalls eine Tasse hin.
    «Vielleicht sollte ich mich als Ausbilder für Afghanistan bewerben», knurrte er. «Bei der afghanischen Polizei gibt es garantiert keine Frauen, die dauernd Kaffee wollen.»
    Als weder Laura noch Claudia antworteten, drehte er sich um und betrachtete sie aus schmalen Augen. «Was soll das jetzt wieder? Warum sagt ihr nichts? Warum findet ihr es nicht wenigstens witzig?»
    «Was sollen wir denn da sagen?» Claudia zuckte die Achseln. «Das Einzige, was mir dazu einfällt: Wenn du wirklich ohne Frauen leben willst, dann musst du zu den Taliban gehen!»
    «Ein Punkt für Claudia!» Laura lachte in Baumanns verblüfftes Gesicht. «Erzähl mal, wie es gestern Abend mit Frau Sutton war.»
    «Das ist einer der Gründe, warum ich nicht schon um halb acht hier auf der Matte stand. Ich habe gestern Abend Überstunden gemacht. Die Dame hatte noch nichts gegessen, deshalb hab ich sie ins
Franziskaner
ausgeführt, und dabei haben wir uns sehr gut unterhalten.» Baumann zog seine Jacke aus, hängte sie auf den Kleiderständer, kehrte zur Kaffeemaschine zurück, füllte sorgfältig die Tassen und reichte sie an Claudia und Laura weiter. Danach setzte er sich an seinen Schreibtisch und rührte nachdenklich in seiner Tasse.
    «Worüber?», fragte Laura endlich, nachdem sie immerhin zweieinhalb Minuten gewartet hatte.
    «Was?» Baumann trank einen Schluck.
    «Worüber habt ihr euch unterhalten?»
    «Über meine Arbeit, ihre Arbeit, über Whisky, über Wales. Ich war schon mal in Wales, es ist wunderschön …»
    «Peter, ich warne dich!»
    «Wovor?»
    «Vor einer Versetzung an die tschechische Grenze, da gibt es viel mehr Frauen als hier!»
    Baumann zog den Kopf zwischen die Schultern. «Also pass auf, Laura! Frau Sutton war noch nie in Wales. Ihr Mann hat

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