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Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer

Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich, vor Verlangen betäubt und vor Leidenschaft glasig, weiteten. Ihre Finger gruben sich in seinen Rücken. Ihr Aufschrei der Erleichterung erstickte an seinem Mund, Sekunden bevor er sich selbst gehen ließ.
    In einen großen, abgetragenen Morgenmantel gehüllt, die Füße in dicken Wollsocken, kostete Cilla das Chili. Es gefiel ihr, in dem warmen, goldenen Licht in der Küche zu sitzen, die Schneedecke vor den Fenstern zu sehen, das leise Stöhnen des Windes in den Tannen zu hören. Was sie überraschte und worüber sie lieber nicht genauer nachdenken wollte, war das Bedauern darüber, dass das Wochenende fast vorüber war.
    »Nun?«
    Bei Boyds Frage blickte sie wieder von dem Fenster weg. Er saß ihr gegenüber, sein Haar noch immer von ihren Händen zerzaust. Wie sie trug er nur einen Morgenmantel und Socken. Obwohl es keinen Sinn ergab, fand Cilla das Mahl genauso intim wie ihre Liebe vor dem Kamin.
    Unbehaglich brach sie ein Stück von dem heißen, knusprigen Brot auf ihrem Teller ab. Sie fürchtete, er könne das Thema Heirat wieder zur Sprache bringen.
    »Nun was?«
    »Wie ist das Chili?«
    »Das … oh.« Sie nahm noch einen Löffel und war sich nicht sicher, ob sie erleichtert oder enttäuscht war. »Großartig. Und überraschend.« Wieder nervös, griff sie nach ihrem Wein. »Ich hätte gedacht, jemand in deiner Position hätte eine Köchin und könnte nicht einmal ein Ei kochen.«
    »In meiner Position?«
    »Ich meine, wenn ich mir eine Köchin leisten könnte, würde ich mich nicht mit Sandwiches herumplagen.«
    Es amüsierte ihn, dass ihr sein Geld Unbehagen verursachte. »Nach unserer Hochzeit können wir eine Köchin einstellen, wenn du willst.«
    »Ich werde dich nicht heiraten«, sagte sie.
    Er grinste. »Wollen wir wetten?«
    »Das ist kein Spiel.«
    »Sicher ist es eines. Das größte in der Stadt.«
    Sie gab einen gedämpften, frustrierten Laut von sich, griff wieder nach ihrem Löffel und begann, damit gegen das Holz zu klopfen. »Das ist eine so typisch männliche Haltung. Alles ist ein Spiel. Du Tarzan, ich blöde.« Sein Lachen machte sie nur noch wütender. »Wieso glauben Männer eigentlich, Frauen könnten ihnen nicht widerstehen – beim Sex, bei Freundschaft, bei den alltäglichen Dingen? Oh, Cilla, du brauchst mich. Oh, Cilla, ich will mich um dich kümmern. Ich will dir zeigen, worum es im Leben überhaupt geht.«
    Er überlegte einen Moment. »Ich kann mich nicht erinnern, irgendetwas davon gesagt zu haben. Soweit ich mich erinnere, sagte ich, dass ich dich liebe und heiraten will.«
    »Das ist das Gleiche.«
    »Nicht einmal annähernd.« Er aß ungerührt weiter.
    »Nun, ich will dich jedenfalls nicht heiraten, aber ich bin sicher, das wird keinen Unterschied machen. Das macht es nie.«
    Er warf ihr einen kurzen und gefährlichen Blick zu. »Ich habe dich gewarnt, mich nicht mit ihm zu vergleichen. Und ich habe das ernst gemeint.«
    »Ich spreche nicht nur von Paul. Ich habe nicht einmal an Paul gedacht.« Nachdem sie ihren Teller weggeschoben hatte, sprang sie auf, um eine Zigarette zu suchen. »Vor all dem hier habe ich jahrelang nicht an ihn gedacht.« Sie stieß erregt den Rauch aus. »Und wenn ich dich mit anderen Männern vergleichen will, werde ich es tun.«
    Er füllte sein Weinglas nach, dann ihres. »Wie viele andere Männer haben dich gebeten, sie zu heiraten?«
    »Dutzende.« Das war eine Übertreibung, doch das war ihr völlig egal. »Aber irgendwie habe ich die Kraft gefunden, ihnen zu widerstehen.«
    »Du hast sie nicht geliebt«, bemerkte er ruhig.
    »Ich liebe dich auch nicht.« In ihrer Stimme schwang ein verzweifelter Unterton mit, und sie hatte das schreckliche Gefühl, dass sie beide wussten, dass sie log.
    Er wusste es, aber es tat trotzdem weh. Der Schmerz drückte dumpf auf seinen Magen. Boyd ignorierte ihn, aß sein Chili auf. »Du bist verrückt nach mir, O’Roarke. Du bist bloß zu dickköpfig, um es zuzugeben.«
    »Ich bin dickköpfig?« Einen Aufschrei unterdrückend, zerstieß sie ihre Zigarette. »Es erstaunt mich, dass ausgerechnet du den Nerv hast, mir das an den Kopf zu werfen. Du hast auf kein einziges Nein gehört, seit ich dich getroffen habe.«
    »Du hast recht.« Sein Blick glitt über sie. »Und jetzt sieh nur, wohin es mich gebracht hat.«
    »Sei bloß nicht so verdammt selbstzufrieden. Ich werde dich nicht heiraten, weil ich nicht heiraten will, weil du ein Cop und weil du reich bist.«
    »Du wirst mich heiraten«, sagte er, »weil wir

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