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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Und John sagt, dass Turchin betonte, dass er von ›einigen Leuten aus seinem Team‹ begleitet werde ...«
    »Sehr interessant«, antwortete Trask. »Seine Bodyguards werden aus einer KGB-ähnlichen Sondereinheit bestehen – Spitzel für die wahren Anführer, all die Typen vom Militär wie Mikhail Suvorov –, die sicherstellen wird, dass er nicht aus der Reihe tanzt. Also macht Turchin es vielleicht nicht mehr lange, vielleicht sind seine Tage an der Macht gezählt. Aber natürlich werde ich ihn treffen. Ich habe einige Fragen an ihn, und während er noch einige Stränge ziehen kann, muss ich ihn um einen Gefallen bitten ...« Trask sah Jake nachdenklich an und wandte sich dann wieder dem Bildschirm zu.
    »Danke für die Information, David«, fuhr er fort, »und du kannst dir sicher sein, dass ich entsprechend handeln werde. Aber jetzt möchte ich dir etwas von unserem Hauptproblem erzählen. Wie kommt ihr mit der Suche voran? Habt ihr etwas erfahren, das die ursprüngliche Annahme stützt?«
    Chung zog ein ziemlich langes Gesicht. »Es gibt da etwas, ich schwöre es. Aber es ist zu weit weg, zu gut abgeschirmt, sprichwörtlich auf der anderen Seite der Welt! Deiner Seite der Welt, Ben. Wo ich sein müsste, wenn ich es genauer bestimmen wollte. Ihr könnt doch nicht von mir erwarten, dass ich jemanden auf eine Distanz von 13.000 Kilometern durch solide Felsen und weißes, heißes Magma hindurch lokalisiere?«
    »Willst du dabei sein?« Trasks Gesicht war undurchsichtig.
    »Absolut!«
    »Und du würdest nicht dein Talent vorschieben, einfach um hier mit von der Partie sein zu können?«
    Verwirrung zeichnete sich auf Chungs Gesicht ab. Denn die Wahrheit war, dass er liebend gern in Australien mit seinen E-Dezernats-Kollegen »mit von der Partie« sein wollte – und wenn er es vor Trask leugnete, würde dieser wissen, dass er log! Nachdem sein Gesicht eine Reihe widersprüchlicher Ausdrücke angenommen hatte, sagte er endlich: »Aber ist das nicht die falsche Frage? Du hättest fragen sollen, ob ich glaube, dass ich bei dir an einem für die Recherche besseren Ort wäre ... Die Antwort darauf würde ›Ja‹ lauten.«
    Daraufhin verzog sich Trasks steinerne Miene zu einem Grinsen: »Ich weiß«, sagte er. »Ich bin gut darin, merkwürdige Fragen zu stellen, stimmt’s?«
    »Sehr richtig!« Chung kratzte sich am Kinn und sah beleidigt aus, bis Trask einen Moment später fortfuhr:
    »Okay, also, wie schnell kannst du da sein? Fakt ist, dass du uns gleich bei den Verhandlungen mit Premier Turchin nützlich sein könntest, nach allem, was du über die illegale Verschmutzung der Weltmeere durch die russische Marine in Erfahrung gebracht hast ... und das auch noch im Erdenjahr! Was ich wiederum recht gut als Druckmittel einsetzen kann bei dem, was ich von ihm will. Falls Druck überhaupt nötig sein sollte, was ich bezweifle. Denn Gustav Turchin ist kein schlechter Mensch.«
    Jake beobachtete, wie Chungs Gesicht auf dem Schirm von Vorfreude erfüllt wurde. Wieder Synchronizität! Wie eine seltsame Wortgleichung. E-Dezernat verhält sich zu Gustav Turchin wie die schäbige, systematische Verschmutzung der Meere durch das russische Militär zum Umwelt-Gipfel des Erdenjahres. Und alles läuft hier und jetzt in Brisbane zusammen, wahrscheinlich mit einem ganzen Haufen anderer Scheiße.
    In der Zwischenzeit sagte der Lokalisierer mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht: »Ich, äh, habe bereits John Grieve gegenüber die Möglichkeit erwähnt, dass ich gebraucht werden könnte . Er übernimmt hier gerne und es wird genug Ersatzpersonal da sein. Also ... wann geht der nächste Flug?«
    Trask nickte vielsagend. »Ich bin sicher, dass du das selbst herausfinden wirst«, antwortete er. »Äh, sofern du es noch nichtherausgefunden hast .«
    Chung lachte und informierte Trask: »Ich habe 1 Stunde und 40 Minuten, um nach Heathrow zu kommen!«
    »Dachte ich mir«, sagte Trask. »Sehr gut, dann kann Ian Goodly sich ja jetzt aufs Ohr hauen und dich in ein paar Stündchen am Flughafen abholen. Du reist selbstverständlich unter falschem Namen.«
    »Natürlich«. Chung lächelte immer noch selig, als Trask die Verbindung abbrach ...
    Chung war nicht der Einzige, der ein paar Stunden später am Flughafen abgeholt wurde. Premier Gustav Turchin war zuerst dort, zusammen mit seinen Aufpassern. Niemand beachtete sie besonders.
    Russland war nicht länger eine Weltmacht – tatsächlich brach das Land bald zusammen. Es wurde nicht belagert

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