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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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von seiner Tätigkeit aufsah, hob Jake fragend eine Braue.
    »Wenn unser Zielobjekt hier ist«, erklärte Trask »und wenn es sich niedergelassen hat, dann ist es irgendwo innerhalb dieses Rings. Ich persönlich denke, dass es so ist. Ich kenne David Chung seit Langem und er macht nicht viele Fehler. Es war Chung, der Trennier entdeckte. Als wir einen ungefähren Aufenthaltsort hatten, hielten wir mit der örtlichen Polizei Rücksprache und erfuhren von einer Handvoll Vermisster – Trenniers Rekruten, den Kreaturen, die wir an der Tankstelle der alten Mine getötet haben. Ab da war es ziemlich einfach; in einer Gegend, die so dünn besiedelt ist wie die Gibsonwüste, fällt es Angehörigen auf, wenn Kind und Kegel plötzlich auf Nimmerwiedersehen verschwinden! Aber hier im Osten, am Küstenstreifen ...« Er hielt inne, schaute wieder auf die Karte und schüttelte dann den Kopf.
    »Dicht besiedelt«, nickte Jake. »Und dieser Kreis, den du eingezeichnet hast, umfasst ein Gebiet von, wieviel – vielleicht 8.000 bis 10.000 Quadratmetern?«
    »Es sind eher an die 13.000«, korrigierte ihn Trask missmutig. »Und von hier verschwinden Leute im Halbstunden-Takt, genauso wie in ähnlich dicht bevölkerten Gegenden auf der ganzen Welt.«
    Lardis Lidesci hatte sich mit Liz unterhalten. Jetzt kam er herüber, legte einen knotigen Finger auf die Karte und grummelte: »Was ist das da?«
    »Berge!«, antwortete Trask.
    »Pah!«, grunzte Lardis. »Dachte ich mir. Und die stellen die Grenze dar, richtig?«
    »Teilweise«, nickte Trask. »Eine natürliche Grenze, ja.«
    »Eine un natürliche Grenze auf Starside!«, erwiderte Lardis. »Aber andererseits sind die Grenzberge natürlich etwas gänzlich anderes und sie wurden nie mit Sonnenlicht beschienen wie diese Berge. Aber in der Not fressen sowohl der Teufel als auch die Wamphyri Fliegen, in einer Welt wie dieser. Da habt ihr es also. Vielleicht könnt ihr es jetzt eingrenzen.«
    Trask, der sich auf die Karte konzentrierte, hörte nur mit einem Ohr auf das, was Lardis sagte. Aber kurze Zeit später schaute er von seinem Tisch auf und fragte: »Wie?«
    »Berge«, wiederholte Lardis. »Ich kenne mich damit aus. Die Wamphyri auch. Wenn der hier ein Lord ist, wo denkst du, dass er sich aufhalten wird?«
    »Wo ich denke, dass er ...?« Trask runzelte die Stirn, betrachtete wieder die Karte, richtete sich dann auf und schnippte mit den Fingern.
    »In den Bergen, aye«, kam ihm Lardis auf seine grummlige Art zuvor. »In einer Bergfeste, natürlich. Das ist die logische Schluss – äh, Schluss folgerung? – sagt ihr das nicht so? Und hier ist noch eine: Wenn es einer von ihnen ist, dann ist es nicht Szwartz, in all der Hitze und dem Licht. Auf keinen Fall – keine Chance. Es ist schon eine Zumutung für mich und erst recht für Lord Szwartz. Pah! Die Dunkelheit selbst, der Kerl!«
    »Verdammt! Du hast wahrscheinlich recht!«, krächzte Trask.
    In dem Moment kam Ian Goodly aus der Zentrale zurück. »Läuft wie geschmiert«, berichtete er. »Und Ben, David Chung ist auf dem Bildschirm und will mit dir sprechen ...«
    »Ich habe brandheiße Neuigkeiten für dich«, erzählte Chung Trask, der sich innerhalb des für den Bildschirm sichtbaren Bereichs hinsetzte.
    »Super Sache!«, antwortete Trask erschöpft, mit etwas Sarkasmus, aber ohne wirkliche Boshaftigkeit in der Stimme. »So ziemlich alle Neuigkeiten passen auf diese Beschreibung! Wir sind beschäftigt gewesen, waren bis vor Kurzem in der Luft und sind hier gerade erst angekommen. Also, was passiert in euren Breiten, das so brandheiß ist?«
    Chung zuckte die Achseln. »In meinen Breiten? Nicht viel! Aber in deinen: eine Gelegenheit, mit einem alten Kollegen von dir zu sprechen, vielleicht, falls das dich interessiert?« Dann fügte er etwas ernster hinzu: »Es handelt sich um Gustav Turchin. Er wird auf dem Klimagipfel in Brisbane sein. Die Zeit in der Stadt ist jetzt ...«, er sah auf einen auf dem Bildschirm nicht sichtbaren Ort »... etwas nach 8 Uhr morgens. Aber vor nur einer Stunde war Turchin selbst von Moskau aus auf dem Bildschirm, unverschlüsselt. Er wollte wissen, ob du an der Konferenz teilnehmen wirst. Er war sehr vorsichtig, überaus höflich und diplomatisch wie immer, aber John Grieve war der diensthabende Beamte und las ihn wie ein Buch. Premier Turchin will dich unbedingt sehen, Ben. Es war ein Anruf in letzter Sekunde, wahrscheinlich überwacht, bevor er an Bord einer Aeroflot VTOL Atmozkim nach Brisbane ging.

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