Nachtgesang
das sehen, was sie sehen, und wenn es einmal so weit ist ... dann wäre eine ganze Welt bald in eine nukleare, chemische und biologische Müllhalde verwandelt!«
» Falls sie es schaffen, hierher zurückzukehren, um darüber zu berichten!«, gab Trask zu bedenken. »Aber Sie haben recht: Letztendlich müssen wir nach Perchorsk gehen und das Tor schließen, dieses Mal endgültig.«
»Genau. Und bis dahin bleiben die Probleme bestehen ...«
Trask schwieg einen Moment lang und sagte dann: »Wie wir nach Perchorsk gehen und das Tor dort schließen können, darauf werde ich bald eine Antwort haben. Aber jetzt noch nicht. Es ist etwas, woran ich arbeite.«
»Harry Keogh hätte es tun können!«, sagte Turchin vielsagend, vielleicht wehmütig.
»Harry ist tot!«, erwiderte Trask.
»Aber Nathan nicht«, sagte Turchin. »Und er schuldet mir noch etwas.«
Trask schüttelte den Kopf. »Nein, Nathan kann uns nicht helfen. Zumindest jetzt nicht. Er hat seine eigenen Probleme auf der Sonnseite. Und wir haben keine Möglichkeit, mit ihm in Kontakt zu treten.«
»Aber sagten Sie nicht, dass Sie an etwas arbeiten?«
»An etwas, jemandem, ja. Aber stellen Sie mir dazu keine weiteren Fragen.«
Turchin nickte. »Ich verstehe ...«
»Aber geben Sie die Hoffnung nicht auf!«, ermunterte ihn Trask. »Wie ich schon sagte, wir werden tun, was wir können. In der Zwischenzeit müssen Sie abwarten und sich blöd stellen.«
»Mich blöd stellen?«, schnaubte Turchin. »Ich mag zwar der Premierminister sein, aber ich kann diese Leute nicht für immer fernhalten! Suvorov und ein ganzer Haufen weiterer Leute, sowohl Wissenschaftler als auch Soldaten, sind verschwunden und sie glauben, dass ich weiß warum. Und wenn ich es ihnen nicht verrate, werden sie denken, dass ich mit denen unter einer Decke stecke.«
»Dann halten Sie sich von ihnen fern, so lange Sie können.«
»Ich habe es vor«, bestätigte Turchin. »Das ist der andere Grund, weshalb ich hier in Brisbane bin. Denn so bin ich weit weg von Russland. Und deshalb sind diese ›Freunde‹ von mir im anderen Auto, diese ...«
»Diese Gorillas?«
»... ja, deshalb sind diese Gorillas hier.« Turchin versuchte zu lächeln, aber es wollte nicht funktionieren. »Um sicherzustellen, dass ich den Weg zurück nach Hause wieder finde. Pah! «
»Sie könnten politisches Asyl beantragen.«
»Das könnte mein Problem lösen, aber es würde nicht unseres, Ihres, das von Russland und dem Rest der Welt lösen.«
»Was werden Sie also tun?«
»Diese Konferenzen sehen so aus, als würden sie für immer fortgesetzt werden. Zumindest sicher bis zum Ende des Jahres. Hier, in London, Brüssel, Rio de Janeiro, Kalkutta, wo auch immer. Ich werde an allen teilnehmen, wenn es machbar ist. Und natürlich werde ich schwitzen, mir Sorgen machen und darauf warten, dass Sie eine Antwort finden.«
»Und zur gleichen Zeit können Sie etwas für mich tun«, schlug Trask vor.
»Ah ja! Ihre Probleme!«, sagte Turchin. »Ich hätte beinahe vergessen, dass es keine einseitige Angelegenheit ist. Also dann, was kann ich für Sie tun?«
»Es ist alles Teil des gleichen Problems«, erklärte Trask ihm. »Denken Sie daran, das dürfte Sie vielleicht anspornen. Als Erstes rufen Sie Ihre Gedankenspione zurück. Wenn wir zusammenarbeiten – oder zumindest auf der gleichen Wellenlinie sind –, brauchen Sie mich nicht beobachten lassen. Aber auf der anderen Seite brauche ich sie, damit sie für mich Ausschau halten. Oder genauer gesagt nach Vampiren. Aber hier ist mehr als eine Art Blutsauger involviert. Sie haben den illegalen Drogenhandel erwähnt. Es ist kein großes Geheimnis, dass die sogenannte Russen-Mafia Ihr Volk und Ihr Land zugrunde richtet. Aber auf eine völlig andere Art hängt sie auch mit unserem Problem zusammen. Ich möchte also, dass Sie Folgendes tun ...«
Er erklärte schnell, was er wollte: Informationen von Turchins Seite über die Verbindung der Moskauer Mafia mit Marseille, mit besonderem Augenmerk auf Luigi Castellanos Organisation und ihre Machenschaften im nördlichen Mittelmeer.
»Dieser Castellano ist für uns von besonderem Interesse«, erklärte er. »Er ist wirklich eine unbekannte Größe. Meine Leute vom Dezernat haben es bisher nicht geschafft, ihn festzunageln und Interpol hat fast gar nichts über ihn. Es ist zwar nicht ungewöhnlich für einen Drogenboss, unterzutauchen, aber dieser Kerl ist fast unsichtbar. Und offen gesagt will ich seinen Arsch hinter Gittern
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