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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sehen.«
    Turchin sah skeptisch drein: »Aber handelt es sich dabei nicht um gewöhnliche, ganz alltägliche Polizeiarbeit? Wie passt das in das Gesamtbild?«
    »Ich versuche jemandem zu helfen, der bald sehr gut in der Lage sein könnte, mir zu helfen – oder uns«, rechtfertigte sich Trask. »Wenn ich ihm den Bauch pinsele, revanchiert er sich mit ein bisschen Glück vielleicht bei uns.«
    Turchin nickte: »Ich werde schauen, was ich tun kann. Sonst noch etwas?«
    »Sie können probieren herauszufinden, was uns erwartet, wenn oder falls wir versuchen, Perchorsk einzunehmen«, ergänzte Trask.
    Der russische Premier sah ihn an; seine dunklen, glänzenden Augen durchbohrten ihn, als er fragte: »Meinen Sie mit einem britischen Einsatzkommando? Für den Fall benötigen Sie vielleicht einen Zugang. Und nicht zu vergessen einen Weg für den Rückzug, einen Fluchtweg.«
    »Gute Idee!«, sagte Trask. »Sie sollten sich auf jeden Fall auch darum kümmern. Und überlegen Sie sich mal, wie sie uns decken können, falls es von politischer Seite aus Kritik hagelt, das heißt, wenn bemerkt wird, dass wir mit drinstecken. Aber momentan sehe ich das noch nicht als Problem. Es ist, wie Sie sagen: Perchorsk liegt abseits, es ist völlig isoliert.«
    »Oh? Und Sie können in fremde Länder und an Orte in anderen Welten gehen, wie es Ihnen beliebt?« Turchins Blick war nun noch durchdringender.
    Trask sagte nur: »Wir haben genug geredet und unsere Zeit ist um.« Dann schaltete er die Gegensprechanlage an und sagte: »Mr. Smith, zum Hotel, bitte.«
    Kurze Zeit später meldete sich Turchin wieder zu Wort: »Nun, es scheint, dass unsere Geschäftsgespräche jetzt beendet sind. Wenn das alles ist, was Sie wollen und wenn alles gut läuft, kommt es mir vor, dass ich aus der Abmachung viel mehr profitiere als Sie.«
    Trask sah ihn an und schüttelte den Kopf. »Ich verstehe, was Sie sagen, Gustav, aber ich halte es für eine sehr egoistische Einstellung. Ich sehe es so, dass die Welt das Beste aus dem Deal herausschlägt. Das heißt dann, dass wir alle lebendig aus der Sache herauskommen ... und als Menschen.«
    Turchin zuckte die Achseln und erwiderte: »Ja, ja, natürlich, Sie haben ja recht. Und dennoch erscheint einem, wenn man nur von Augenblick zu Augenblick handelt, die eigene Haut seltsam wertvoll.«
    Trask entgegnete: »Und was ist mit der eigenen Seele?«
    Ein wenig später, als Turchin darüber nachdachte – wenn er überhaupt darüber nachdachte –, erreichte die Limousine das Hotel ...
    ... und Trask war schon lange weg, bevor die zweite Limousine dort vorfuhr, wo Turchin ›wütend‹ mit den Füßen aufstampfte und auf seine Bodyguards wartete.
    »Pah!«, schnaubte er, als er aus dem Wagen stieg. »Hätte nicht wenigstens einer von euch versuchen können, bei mir zu bleiben?«
    »Aber Herr Premier..«, begann der Dienstälteste seinen Protest anzukündigen.
    »Kein Aber!«, bellte Turchin. »Ich werde Ihre Ineffizienz in Moskau melden. Und hier werde ich auch Beschwerde einlegen.«
    »Eine Beschwerde?« Dem anderen fiel die Kinnlade herunter.
    »Selbstverständlich, Sie Narr! Nein, nein, nicht über Sie, sondern über meinen Fahrer und diesen verdammten Konferenzbeauftragten, diesen Mr., äh ...«
    »Smith?«
    »Genau, ja!«
    »Sowohl der Fahrer als auch der Beauftragte waren Smiths?«
    »Wie? Ja, ich weiß das, Sie Idiot! Versuchen Sie mich also nicht über etwas zu informieren, das ich schon weiß. Verdammt! Man könnte doch erwarten, dass zumindest einer von beiden den Weg zum Hotel kennt, oder ...?«
    Als der Hellseher Ian Goodly den Lokalisierer David Chung vom internationalen Flughafen in Brisbane abholte, lag Trask im Bett und schlief. Aber er hatte eine Nachricht hinterlassen, nämlich, dass er nicht gestört werden wollte. Er hatte zudem einen kurzen Brief hinterlegt:
    David, willkommen ...
    es tut mir leid, aber du wirst erst morgen »mit von der Partie« sein können. Jetzt brauchen wir alle dringend eine Mütze Schlaf. Ich schätze, das geht dir genauso, sicher hat der Jetlag dich schon erwischt.
    Ian: Vergewissere dich, dass der diensthabende Beamte weiß, dass er mich wecken soll, falls heute Nacht etwas Wichtiges hereinkommt. Wenn nicht, dann rüttel mich wach, wenn die Sonne aufgegangen ist und eine Tasse Kaffee bereitsteht. Danke ...
    Jake Cutter hatte seine Mütze Schlaf unterwegs genommen; dachte er zumindest. Er saß oben und spielte eine gemächliche Runde Poker mit den vom Militär gestellten

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