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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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und schrumpften – und der Körper des Wesens in sich zusammenfiel –, schmolzen dort im chemischen Feuer auf dem Boden, wo die Körpermasse sie geschützt hatte, sodass sie ungestört hatten sprießen können, Haufen kleiner, schwarzer Pilze, Dutzende davon. Ihr Geruch war übelerregend, aber Jake feuerte und fluchte immer weiter; bis Malinaris »Garten« brannte.
    Aber es handelte sich hier um Vampir-Erzeugnisse, die waren hartnäckig und schwer totzukriegen.
    Die in sich zusammensinkende Körpermasse platzte auf und ein rauchender Kopf – ein Menschenkopf oder fast ein menschlicher Kopf mit dazugehörigen Schultern – wuchs daraus hervor. Wieder war Jake wie gelähmt und wollte seinen Augen nicht trauen. Und doch war der Albtraum direkt vor ihm und unbestreitbar real.
    Aber auch Korath war direkt bei ihm und auch er war real und zischte in Jakes Geist, als der dunkelviolette Vampirkopf Gestalt annahm: Er ist es! Demetrakis Hirnsknecht, der Malinaris Leutnant war und nur mir selbst unterstand! Da er seit sehr langer Zeit ein Vampir war, benutzte Malinari ihn, um seinen Garten anzulegen. So muss es sein, denn nur das verunreinigtste Fleisch konnte je eine Saat wie diese hervorbringen! Ah, aber denk nur einmal. Wenn es keinen Demetrakis gegeben hätte, dann wäre ich das! Und so scheint es fast, als hätte ich das bessere Los gezogen ...
    »Wer auch immer er war, es ist Zeit für ihn zu sterben«, antwortete Jake.
    Aye, stimmte Korath ihm zu. Und zwar den wahren Tod. Ich weiß, dass er dir dafür danken würde. Jake beschoss das schreckliche Ding, das da wimmerte und in der Hitze zerlief, mit Feuer, bis seine Flamme zu stottern begann.
    Dann ließ er den Brenner ein wenig sinken, um zu sehen, welchen Schaden er angerichtet hatte, beziehungsweise ob er schon genug getan hatte. Die Höhle dampfte und rauchte und es war fast ganz still – außer in einer schlecht beleuchteten Ecke. Dort bewegte sich etwas ganz leicht und Jake ging über den rauchenden Boden darauf zu, während er darauf achtete, nur dort hinzutreten, wo es keine Anzeichen von Kontamination gab.
    Als er sich der Ecke näherte, hörte er ein ganz schwaches Flüstern: »H-hilf mir!«. H-h-hilf mir, biiiitteee! «
    Ein kurzer Schwall Feuer aus dem Flammenwerfer jagte die Schatten zurück, dann ein längerer Schwall, damit Jake bestätigt finden konnte, was er gesehen hatte. Und er brauche wirklich eine solche Bestätigung.
    Vom Hals aufwärts war das Ding in der Ecke ein Mensch ... und von da abwärts war es ein Mensch gewesen . Jetzt quollen die Augen aus diesem lila, einst arroganten, missmutigen Gesicht heraus und starrten ihn voller Angst an – und in ihnen war so viel Leid zu sehen, dass Jake es sich kaum vorstellen konnte.
    Und der »Körper« dieses Dings: nur noch ein zusammengesackter Haufen Fleisch ohne Arme und Beine, ähnlich der Gestalt des monströsen Wächters von Malinaris Garten. Jake, der von plötzlichem Hass ergriffen wurde, konnte nicht verhindern, dass ihm die Galle hochkam – ihm war speiübel –, als ihm klar wurde, dass diese mutierte Abnormität einst ein Mensch gewesen war und dass sie oder er in lebende Nahrung für den Garten und dessen Hüter verwandelt worden war!
    Fingerdicke, pulsierende, durchsichtige Arterien verbanden – wie fleischige Würmer – selbst jetzt noch die zwei Kreaturen. In der Mitte der Höhle, wo Jakes Feuer den Hüter versengt und entzwei gerissen hatte, traten Spritzer von gelbem und blutrotem Plasma aus, spritzten vergeblich durch die rauchige Luft.
    Das alles war schon schlimm genug, aber weit schlimmer war die Tatsache, dass Jake wusste, um wen es sich bei diesem Zerrbild eines menschlichen Wesens handelte.
    Dass Peter Miller sein Leid »lebte« – wenn man das Leben nennen konnte – und dass er fähig war, sein Schicksal zu begreifen und um Hilfe zu bitten, war schon ein Wunder an sich. Aber es war auch ein Fluch, den Jake niemandem wünschte, nicht einmal seinem schlimmsten Feind.
    Denn dies war schlimmer als der Tod; verglichen damit war der Tod ein Segen. Als Miller noch einmal die Kraft aufbrachte zu flehen: »Bitte ... bitte, hilf mir!«, erfüllte ihm Jake seinen Wunsch gern. Es dauerte nicht lang, aber damit war auch der letzte Brennstoff des Flammenwerfers aufgebraucht.
    Als es vorbei war, richtete Jake sich auf und drehte sich zu Liz um. Sein Gesicht war immer noch aschfahl, als er sie fragte: »Wohin jetzt?«
    »Du kannst es wirklich tun?« Fast wieder ganz die alte, klammerte

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