Nachtgesang
der Krankheitsverlauf ist bei den Wamphyri normalerweise deutlich verlangsamt. Der Symbiont selbst kann sich mit der Krankheit anstecken. Wenn die Infektion durch die Abwehrkräfte des Vampirs dringt und den Egel infiziert, ist der Verlauf der Krankheit nicht mehr aufzuhalten und endet mit dem Wahren Tod.
Silber ist Gift für die Wamphyri. Das mythische ›Silberkreuz‹ kann mit hoher Wahrscheinlichkeit die Hand eines Vampires ab- oder zumindest aufhalten, aber nicht dank geheimnisvoller religiöser Kräfte im Kreuz. Das Silber selbst ist das Abschreckungsmittel und sollte deshalb nicht als ›übernatürliches‹ Element angesehen werden, sondern lediglich als ein gegen die Wamphyri wirksames Gift, genau wie Quecksilber, Blei und Plutonium ein Gift für die Menschheit sind. Es lässt sich in dieser Hinsicht noch am ehesten mit Plutonium vergleichen, das absolut tödlich ist, wenn man es korrekt verwendet. (HINWEIS: Im E-Dezernat wird das Übernatürliche nie gering geschätzt, aber es wird auch nicht akzeptiert, es sei denn es gibt keine wissenschaftlichen Erklärungen.)
Silber versengt das Fleisch des Vampirs. Verwundet man ihn mit einem Silbermesser, heilt die Wunde nicht mehr und hinterlässt eine dauerhafte Narbe. Wird das Silber injiziert oder dringt durch einen Schuss aus einer mit Silberkugeln geladenen Pistole in den Körper, so verkrüppelt dieser oder wird getötet. Vampirhaut, die durch Silber verletzt wurde, muss abgestoßen und neue Haut durch einen protoplasmatischen Prozess geschaffen werden.
Auch Knoblauch ist ein Gift. Dafür gibt es ebenfalls keinen übernatürlichen Grund; Knoblauch ist einfach giftig für Vampire, so wie manche Pilze, Giftsumach, verschiedene Früchte und Gemüsesorten giftig für Menschen sind. Der Geruch von Knoblauch, der auf viele Menschen abstoßend wirkt, erregt beim Vampir Brechreiz; Knoblauchöl brennt auf seiner Haut und schält sie ab; wenn er Knoblauch zu sich nimmt und dies ihn nicht umbringt, so schädigt es doch zumindest seine Organe und erschwert es dem Symbionten, den Wirt zu regenerieren. Die Szgany der Sonnseite verwenden Knoblauch sehr vielseitig, nicht nur zum Kochen, sondern auch als Gift, mit dem sie Armbrustbolzen einreiben.
Trotzdem – und obwohl Silber keinesfalls selten und auch Knoblauch auf Sonnseite reichlich vorhanden ist – sind die Wamphyri für die Szgany seit jeher eine üble Plage gewesen ...
DIE SZGANY: Ihre Beziehung zu den Vampiren.
Die Szgany (Traveller, Zigeuner oder Roma) heißen deshalb so, weil sie ständig vor den Wamphyri-Angreifern, die nächtens die Sonnseite heimsuchen, um zu jagen, auf der Flucht sind. Die Szgany sind die Beute der Wamphyri, ihre Lebensgrundlage, ihr einziges Mittel zu überleben und ihren Fortbestand zu sichern. Ohne die Szgany gäbe es keine Wamphyri, denn ihre Egel wären nie in Kontakt mit Menschen gekommen und hätten somit nicht die Intelligenz von Hunden oder Wölfen übersteigen können.
Die Szgany sind Beute sowie Frauen für die Lords der Wamphyri und Männer für ihre Ladys. Szgany-Blut ist das Hauptnahrungsmittel der Vampire auf Starside; ihr Fleisch ernährt die Vampir-Bestien; selbst ihre Haut, ihre Knochen und ihr Haar werden in den Heimstätten ihrer Peiniger in Möbel oder Dekoration umgewandelt. Die Szgany sind für die Wamphyri von Starside wie eine Kokosnuss für die Südsee-Inselbewohner des 20. Jahrhunderts: Alles kann genutzt werden, fast nichts wird nicht verwertet.
Aber wenn die Szgany als Leutnants, Konkubinen oder Knechte nicht länger von Nutzen sind, wird ihnen das Blut ausgesaugt und sie werden abgeschlachtet, und all ihre unappetitlichen Überreste werden ›als Vorräte‹ gelagert, dienen als Mahl für die Flug- und Kriegskreaturen ihrer Herren ...
WAMPHYRI-ESP UND ANDERE ›ÜBERNATÜRLICHE‹ KRÄFTE:
Die meisten Wamphyri-Lords und -Ladys haben bis zu einem gewissen Grad eine telepathische Begabung. Abgesehen davon, dass sie körperlich viel stärker sind als Menschen (in einem ungefähren Verhältnis von vier oder mehr zu eins), sind ihre Sinne auch viel schärfer und schließen einige ›sechste‹ oder noch höhere Sinne, wie sie das E-Dezernat definiert, ein. Man kann deshalb von Glück sagen, dass ihre Intelligenz nicht höher ist; die Symbionten können nur die Intelligenz nutzen, die dem Wirt von Anfang an innewohnt. Rücksichtslosigkeit und Verschlagenheit müssen die Einfachheit eines Bauernhirns kompensieren. Ironischerweise ist dieser Mangel an Intelligenz
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