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Nachtglut: Roman (German Edition)

Nachtglut: Roman (German Edition)

Titel: Nachtglut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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klären, Lomax. Diese Leute erwarten von mir, daß ich mich von einem Riesenbesitz trenne, der mir bereits gehört, und mich dafür mit einer Parzelle von der Größe eines Schnupftuchs zufriedengebe?«
    Emroy lächelte jovial. »Das ist natürlich ein bißchen sehr simpel ausgedrückt; aber es stimmt schon, man ist bereit, Ihnen als Anreiz zum Verkauf bei der Verteilung der Grundstücke die erste Wahl zu überlassen – selbstverständlich
unter Verzicht auf alle Gebühren, um Ihnen Klubmitgliedschaft auf Lebenszeit zu gewähren.«
    »Ah, Klubmitgliedschaft auf Lebenszeit!«
    »Ganz recht«, antwortete Emory aufmunternd. »Was sagen Sie dazu?«
    »Nichts zu machen.«
    Corbett stand auf.
    Emory sprang in die Höhe. »Mr. Corbett, wir haben das Angebot eigens für Sie so abgefaßt, daß es für einen Laien verständlich ist, aber ich habe den Eindruck, Sie begreifen noch immer nicht …«
    »Ich kann lesen, Mr. Lomax.«
    »Es lag mir fern… Sie dürfen nicht glauben…« Wenn Corbett glaubte, er halte ihn für dumm, konnte er die ganze Sache vergessen. Jetzt mußte er vorsichtig sein. »Es ist nur so, daß man die Komplexität der Dinge leicht übersieht, wenn man nicht regelmäßig mit derartigen Transaktionen zu tun hat.«
    »Das mag schon sein. Aber meine Antwort ist ganz einfach. Ich bin nicht interessiert.«
    Mit beinahe überschnappender Stimme rief Emory: »Diese Leute sind bereit, Ihnen weit mehr zu bezahlen, als Ihr Besitz wert ist.«
    »Dann sind sie schön dumm.«
    Emory senkte die Stimme und bemühte sich, ruhiger zu sprechen. »Sie könnten über eine große Menge Geld verfügen. Sie könnten sich auf Ihrem Grundstück jedes Haus bauen, das Ihnen gefällt.«
    »Mir gefällt dieses Haus auf diesem Grundstück.«
    Emory merkte, daß ihm gleich die Nerven durchgehen würden. Plötzlich meldete sich sein Handy. Ungeduldig schaltete er es aus und versuchte es in seiner Verzweiflung mit einer anderen Taktik. »Meinen Sie nicht, daß Ihre Schwiegertochter bei dieser Entscheidung auch ein Wörtchen mitzureden hat? Was hält sie denn von unserem Angebot?«
    Noch ehe er zum Ende seiner Frage gekommen war, gab sie mit kurzen Gesten ihre Antwort.
    »Sie sagt, die Ranch gehört mir«, übersetzte Delray. »Der Hof ist das Erbe ihres Sohnes. Sie unterstützt mich in meiner Entscheidung.«
    »Ich bin froh, daß sie von ihrem Sohn gesprochen hat. An ihn sollten Sie denken. An seine Ausbildung. Wenn er einmal studieren möchte …«
    »Das Geld dafür haben wir schon auf die Seite gelegt.«
    »Aber …«
    Delray hob die Hand. »Ich habe mir Ihre Argumente angehört, Mr. Lomax. Es war von Anfang an Zeitverschwendung für uns beide, aber ich wollte nicht unhöflich sein. Jetzt ist die Besprechung zu Ende. Auf Wiedersehen!«
    Als Delray sich abwandte, um aus dem Zimmer zu gehen, grapschte Lomax nach dem letzten Strohhalm. »Und was ist mit Ihren Darlehen?«
    Corbett blieb abrupt stehen. Langsam drehte er sich herum und sah Lomax an. Sein Gesicht war zornrot. »Was soll damit sein?«
    Emory verzog wie bedauernd den Mund und schüttelte bekümmert den Kopf, als wollte er sagen, es täte ihm leid, diese Sache zur Sprache bringen zu müssen – aber Corbett habe ihm ja keine Wahl gelassen. »Sie waren dieses Quartal mit der Zinszahlung in Rückstand, Mr. Corbett.«
    »Lediglich ein paar Tage.«
    »Ja, aber wie sieht es im nächsten Quartal aus? Und im übernächsten?«
    »Ich bin meinen finanziellen Verpflichtungen immer nachgekommen.«
    »Daran zweifle ich nicht. Aber Ihre Situation war auch nie so schwierig wie in letzter Zeit. Und ich glaube offen gestanden nicht, daß sich daran in der nahen Zukunft etwas ändern wird. Die Preise für Rindfleisch geben ständig nach. Sie sind Rinderzüchter. Verstehen Sie, was ich sagen will?«
Er breitete die Arme aus. »Die Bank war bereit, Ihnen einen großzügigen Kredit einzuräumen, weil Sie immer ein guter Kunde waren. Aber wir können nicht ewig auf die Rückzahlung warten.«
    »Sie verdienen doch daran, Mr. Lomax. Solange ich die Zinsen zahle …«
    »Aber wir hängen von den Bankprüfern ab, und die fangen an, nervös zu werden… nicht ich!« Um seine Redlichkeit unter Beweis zu stellen, faltete er die Hände vor der Brust. »Auf Veranlassung der Prüfer muß ich Sie leider auffordern, mit der Rückzahlung des Darlehens zu beginnen.«
    »Na schön. Das schaff ich auch noch.«
    »Wie denn? Ich kenne Ihre Konten, ich weiß, daß Ihre Umsätze stark zurückgegangen sind. Ihre

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