Nachtjaeger
geheimnisvolles Licht. Dennoch konnte sie Leanders leidenschaftlichen Blick genau erkennen. Begierig nahm er ihren Körper in sich auf, wie ein Läufer, der endlich sein Ziel erreicht hatte.
Dann wanderten seine Augen zu ihrem Gesicht zurück. Sie sah den Hunger, der in ihm wütete – denselben Hunger, der ihr das Gefühl gab, als ob ein Feuer durch ihre Venen laufen würde.
»Ich kann nur noch an dich denken«, erklärte er heiser und starrte ihr tief in die Augen. »Alles, was ich wollte, warst du – von dem ersten Moment an, als ich dich sah. Noch nie in meinem Leben habe ich etwas so sehr gewollt wie dich.«
Jenna wusste, dass er selbst in dem dämmrigen Licht sehen konnte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Doch das war ihr jetzt egal. Jetzt wollte sie, dass er alles sehen konnte.
Sie setzte sich auf und schüttelte den Mantel ganz ab, der sie noch wie ein warmes Kissen bedeckt hatte. Dann legte sie sich wieder zurück, breitete die Haare hinter ihrem Kopf wie einen Fächer aus und hatte das Gefühl, von einer Sehnsucht erfüllt zu werden, die bis in ihr tiefstes Inneres reichte.
»Leander.« Sie ließ ihn nicht aus den Augen, als sie ihm die Arme entgegenstreckte. »Komm zu mir.«
Leander sah sich in ihren Augen. Er sah seine Gedanken, seine Stimmungen und das unverstellte Verlangen, das durch ihn wie ein Wasserfall rauschte. Er war kaum in der Lage, noch an sich zu halten. Wie er war auch sie Nebel und Feuer, Leidenschaft und Rauch. Auch sie war eigensinnig, stur und tollkühn. Wie er war auch sie allein und daran gewöhnt, auch wenn sie ebenso wenig wie er jemand war, zu dem die Einsamkeit passte. Sie brauchte einen Partner ebenso sehr, wie er es tat. Einen starken und treuen Partner, mit dem sie ihr Leben teilen, mit dem sie träumen, den sie lieben konnte.
Die Meine, dachte er erneut, während er voll Gier ihren herrlichen, nackten Körper betrachtete, der vor ihm lag.
Er musste sie schmecken, er musste sie spüren, er musste sie zu der Seinen machen und dabei hören, wie sie stöhnend seinen Namen rief. Er fühlte sich erhitzt, lebendig, entflammt. Seine Begeisterung für sie ließ ihn alle Vernunft vergessen und führte ihn stattdessen an einen Ort, an dem er sich verlieren konnte, an einen Ort, wo das Verlangen, das durch ihn brauste, den Rest der Welt ausblendete. Zurück blieben nur noch sie beide – endlich vereint.
Doch er zwang sich zu warten.
Er hielt sich zurück, während das Feuer immer stärker wurde und sein Blut in Wallung brachte. Er streckte eine Hand aus und fuhr damit langsam über die samtige Vollkommenheit ihrer Haut. Seine Finger zeichneten die Rundung ihrer Brüste, die Form ihres Brustkorbs, die Kurven ihrer Taille und die cremige Weichheit ihrer Schenkel nach. Ihre Lippen öffneten sich, als er sie streichelte. Ihre Augen hingegen schlossen sich. Sie drückte den Rücken durch, um ihm noch näher zu sein, während sie die Arme hinter ihren Kopf verschränkte. Er beugte sich über sie, wobei er sein Gewicht vorsichtig auf seine Ellenbogen stützte. Sie umschlang ihn mit Knien und Armen und wandte ihm dann ihr Gesicht zu. Zärtlich drückte er einen Kuss auf ihren Wangenknochen, ihre Lider und die perfekt gebogenen Augenbrauen.
Ihre Hände wanderten ruhelos über seinen nackten Rücken zu seinen Armen. Sie seufzte, und er spürte ihren warmen Atem auf seiner Wange. Sein Herz tat einen Satz, als er diesen Laut vernahm.
»Liebste«, flüsterte er erneut. Alles, was er für sie fühlte, war in diesem einen Wort enthalten.
Er beugte sich über ihren Nacken, und sie drehte den Kopf, damit er besser an ihren Hals gelangte. Langsam wanderte er mit der Zunge ihre erhitzte Haut entlang und merkte, dass sie nach Blumen und einem Anflug von Salz schmeckte. Er spürte, wie sie sich unter ihm bewegte und die Brust durchdrückte, um die seine zu berühren.
Dann senkte er den Kopf zu ihrem Busen herab, zum seidigen Fleisch ihrer Brüste und den herrlich zusammengezogenen Spitzen, die sich dunkelrosa von ihrer schimmernd weißen Haut abhoben. Er biss sanft hinein, und sie seufzte heiser seinen Namen.
Leander lächelte. Er hatte den Kopf noch immer gesenkt. Seine Zähne strichen über ihre Haut. Eine wilde, heftige Freude erfüllte ihn.
Die Meine.
Seine Zunge wanderte ihren Körper hinab, zwischen ihren Brüsten hindurch über ihren Bauch bis zu ihren Schenkeln. Auch dort biss er sie leicht, und er hörte, wie sie ein leises, ruheloses Stöhnen von sich gab, als seine Zähne ihr
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