Nachtkrieger: Ewige Begierde
seinem Rhythmus an, traf ihn ganz genau, berührte ihn, als sei er ihr seit Ewigkeiten vertraut, als seien sie seit vielen Jahren Geliebte. Ah, so süß. So warm. Vollkommen. Und dann kam er, und sie kam auch, erneut, sanfter dieses Mal, gemeinsam mit ihm, und ihr Körper spannte sich an, um seinen Samen zu empfangen, als er sich in ihr ergoss.
Er blieb in ihr, so lange es ihm möglich war, länger noch, selbst als sein Körper sich entspannte und von ihr hinunterglitt. Er konnte es kaum ertragen, ihre tröstenden Arme zu verlassen, ihre Beine, die ihn so fest umschlossen hatten. Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen, kostete ausgiebig von ihrem Mund, nahm jeden einzelnen Seufzer, jede Bewegung und jedes glückliche Stöhnen in sich auf, als sie wieder zu sich kam.
Schließlich schlug sie die Augen auf und sah lächelnd zu ihm auf. »Ich könnte für immer so bleiben.«
Für immer.
Die beiden Worte rissen ihn heraus aus seiner Glückseligkeit und führten ihm die Realität seines verfluchten Lebens vor Augen. Er wappnete sich, rückte ein Stück weit von ihr ab und setzte sich auf.
Marians Lächeln erlosch. »Was ist es, das Euch so traurig macht?«
»Nur die Gewissheit, dass diese Stunde vorübergehen wird.« Er zog die Decke über ihre nackten Körper und verharrte gerade lange genug, um einen letzten Blick auf ihre Brüste zu erhaschen. »Die Sonne steigt höher. Wir müssen uns auf den Weg machen.«
Er wollte aufstehen, aber sie hielt ihn zurück. »Bereut Ihr es,
Monsire?
«
Er brachte es nicht fertig, sie anzusehen. »Bereust du es?«
»Kein bisschen.«
»Auch dann nicht, wenn alles, was ich dir geben kann, diese Reise ist?«
»Auch dann nicht, wenn alles, was Ihr mir geben könnt, dieser Morgen ist.« Sie richtete sich auf, behielt die Decke um sich geschlungen. »Aber wenn Ihr mir noch mehr geben könntet, würde ich es natürlich gern annehmen.«
Erneut überkam ihn die Fleischeslust, verdrängte ein wenig seine Traurigkeit, und sein Herz schlug einen Schlag schneller. »Ihr seid ganz schön dreist, Matilda Fitzwalter.«
»Dasselbe habe ich des Öfteren von Euch gedacht, Steinarr Fitzburger.«
»Birgir«,
stellte er richtig, sowohl erfreut, weil sie sich an den Namen seines Vaters erinnerte, als auch belustigt darüber, dass sie versuchte, ihn dem normannischen Englisch anzupassen, indem sie ihn veränderte. Er beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie, froh darüber, dass sie absolut glücklich war, zumindest in diesem Moment. Immerhin einer von ihnen beiden sollte glücklich sein. »Nun zieh dich an, bevor ich beschließe, einen ganzen von Robins vierzig Tagen in deinem Loch zu verbringen, anstatt nach einem Loch in einem Stein zu suchen.«
»Jawohl, Mylord«, sagte sie mit gespieltem Gehorsam und griff nach ihrem Hemd. Als sie es aufgehoben hatte und mit den Armen hineinschlüpfen wollte, hob sie den Kopf und sah ihn an – mit diesem frivolen Lächeln, das sein Blut bereits zuvor in Wallung gebracht hatte und auch nun seine Wirkung nicht verfehlte. Sie lächelte verschmitzt, Lachfältchen bildeten sich um ihre Augen. »Ist es überhaupt möglich, einen ganzen Tag lang dort zu verbringen? Von unserem Gesinde hatte keiner die Zeit, so lange auf dem Heuboden zu bleiben.«
»Zieht Euch an, Mylady! Sonst beweise ich es Euch.«
Kapitel 13
J etzt kriecht durch«, rief Matilda von der anderen Seite. Sie kauerte hinter dem Stein, starrte durch die Öffnung auf Steinarr. Der Stein war eher ein Bogen als ein Tunnel, weit offen auf der einen Seite und bis zur Mitte, verengte sich aber plötzlich zu einem schmalen Durchgang bis zur anderen Seite. Vermutlich konnte nur ein Mann, so dachte Matilda, darin einen Schoß und eine Scham erkennen – aber ihr Vater war ja ein Mann gewesen, und so hatte Torvald möglicherweise recht.
Es war die schmalere Öffnung, durch die Steinarr sich hindurchzuzwängen versuchte. Er maß sie mit den Augen ab. »Das wird eng.«
»So wie für alle Babys. Beeilt Euch. Die Sonne steht schon ziemlich hoch.«
Steinarr zwängte sich mit den Schultern in den engen Gang und streckte den Kopf heraus. Dann sah er sich genau um. »Ich kann nichts entdecken. Vielleicht ist es ganz einfach dort, wohin mein Schatten fällt. Am besten markierst du die Stelle.«
Mit ihrem Messer zeichnete Matilda den Umriss seines Schädels in den Sand, schüttelte aber dabei den Kopf. »Vater ist bei den anderen Hinweisen auch nicht so simpel vorgegangen. Das wäre zu einfach. Und es ist so nah an
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