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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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plötzlich in ihr aufsteigende Gefühl der Hoffnung. »Sehr weise, Mutter.«
    »Solche weltlichen Angelegenheiten obliegen natürlich Euch als Priorin, aber ich habe auch beschlossen, Schwester Paulina zu beauftragen«, sagte die Äbtissin. »Vater Renaud hat sich bereit erklärt mitzureiten, des Anstands und der Sicherheit wegen. Wir müssen lediglich auf ein paar Reisende warten, die in dieselbe Richtung wollen.«
    »Selbstverständlich, Mutter. Soll ich es Schwester Paulina sagen, oder wollt Ihr es tun?«
    »Schickt sie zu mir. Unsere jüngere Schwester hat den Schutz dieser Mauern nicht verlassen, seit sie in ihrem achten Jahr zu uns kam. Sie wird sich sicher fürchten vor der Welt, und ich möchte sie sogleich beruhigen, wenn ich mit ihr spreche.«
    »Jawohl, Mutter.« Cwen kniete abermals nieder und entfernte sich dann. Sie musste sich auf die Zunge beißen, um einen Freudenschrei zu unterdrücken, und ging langsam – denn Nonnen gingen grundsätzlich langsam – zunächst dorthin, wo Schwester Paulina an ihrer Webarbeit saß, und anschließend in den Kräutergarten, wo die alte, halbblinde Schwester Sybilla in der Ecke am anderen Ende mit gebeugtem Rücken Unkraut jätete. Dort, wo sie so gut wie allein war, fiel Cwen vor dem Ilex, von dem sie vor so langer Zeit ihren Zauberstab abgeschnitten hatte, auf die Knie und hob die gefalteten Hände. Falls irgendjemand sie sah, würde es aussehen, als betete sie im Schatten des Strauches.
    Und sie betete und frohlockte tatsächlich. Das war das Zeichen, auf das sie gewartet hatte. Dieses Jahr bestand ebenso wenig Grund, nach der Holzkohle zu sehen, wie zehn Jahre zuvor. Die Götter hatten der Äbtissin diesen Gedanken eingegeben. Die Old Ones hatten sie erhört und für würdig befunden.
    Cwen beendete ihr stummes Dankgebet, dann fuhr sie mit der flachen Hand über einen Ilexdorn. Die alte Wunde riss auf, und reichlich Blut tropfte heraus. Und Cwen lächelte, als sie das Blut an den dicken Stamm des Strauchs strich, als Opfergabe.
    »Wie immer bin ich Euer Werkzeug«, flüsterte sie. »So sei es.«
    Nachdem ihr Gebet beendet war, leckte sie ihre Handfläche ab und genoss den metallischen Geschmack des Blutes, so wie die Götter sicher auch, denn sie belohnten ein Blutopfer mehr als alle anderen Opfer. Wie viel mehr konnte sie ihnen durch das Blut einer Jungfrau dienen, das sie bald zur Verfügung hätte, dank Äbtissin Humberga.
    Cwen lächelte. Eine jungfräuliche Nonne und ein Priester der Christen. Mit Sicherheit würde ein derart starkes Opfer die Götter überzeugen, ihr ihre Macht vollständig zurückzugeben.
    Noch immer lächelnd, erhob sie sich und machte sich auf den Weg, um Vorbereitungen für die Reise nach Headon zu treffen. Scheinbar war es letzten Endes doch von Vorteil, die Priorin von Kirklees zu sein.

Kapitel 7
    J emand, der nach feuchtem Gras und Weiden roch, ließ sich neben Matilda auf den Boden fallen. »Du wolltest doch, dass wir dir Bescheid sagen, wenn wir sie sehen.«
    Matilda schlug die Augen auf und erblickte ein kleines Mädchen mit schmutzigem Gesicht, das sie durch das Licht, das durch die Blätter des Baums fiel, unter den sie sich zurückgezogen hatte, ansah. Goda hieß die Kleine. Einer von Osberts Sprösslingen. »Stimmt. Und, hast du sie gesehen?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Papa hat sie gesehen. Als sie den Pfad hinuntergeritten sind.«
    »Ah.«
    »Tut dir der Kopf weh? Vater hat gesagt, du bist hierhergekommen, weil dir der Kopf weh tat.«
    »Er tat ein bisschen weh. Lauf zurück und sag einem deiner Brüder, er soll der Stute das Zaumzeug anlegen und sie hierherbringen.«
    »Willst du wirklich mit ihnen fort?«
    »Mit Sir Steinarr, ja.«
    »Du solltest lieber hierbleiben und Vater heiraten.«
    Matilda musste sich ein Lächeln verkneifen. Osbert hatte zuvor selbst schon eine Anspielung in dieser Richtung gemacht, beim Frühstück. Nun sagte sie Goda das Gleiche, was sie auch Osbert bereits gesagt hatte: »Das geht nicht. Ich muss Robin helfen. Und dein Vater hat eine bessere Ehefrau verdient, als ich sie ihm sein könnte. Ich bin viel zu verhätschelt und bei weitem nicht kräftig genug, um einen Köhler zu heiraten.«
    »
Ich
glaube, du wärst eine gute Frau für einen Köhler. Und eine gute Mutter.« Goda schlang ihre dünnen Ärmchen um Marians Hals und umarmte sie fest, dann hüpfte sie ohne ein weiteres Wort davon.
    Wieder allein, verdrängte Matilda ihre Belustigung und schloss abermals die Augen, während sie

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