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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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den Rest seines Ales und brachte Marian den leeren Becher. Steinarr hörte, dass er etwas zu ihr sagte, aber den genauen Wortlaut konnte er nicht verstehen. Er sah nur, dass Robins Miene sich entspannte und dass Marian Ari einmal mehr anlächelte.
    Ihn
hatte sie seit Maltby nicht mehr angelächelt.
    »Es wird Zeit aufzubrechen«, verkündete er unvermittelt, als er schließlich die Geduld verlor. »Los, Ari. Unser Freund, der Fuhrmann, muss zu Hause sein, bevor es dunkel wird.«
    Er schwang sich auf den Hengst und überließ es Ari, sich zu verabschieden. Marian blieb an der Feuerstelle stehen und betrachtete den Topf so eingehend, als erwarte sie, dass Gold und Rubine darin auftauchten. Sie sah kaum auf, als Ari ihr Auf Wiedersehen sagte, und senkte hastig den Kopf, bevor Steinarr ihren Blick auffangen konnte.
    Auch gut. Denn wenn ihre Blicke sich erneut begegnet wären, hätte Steinarr sich sicher nicht auf den Weg gemacht, ungeachtet dessen, dass ihr Liebhaber direkt neben ihr lag und ihn verärgert anstarrte. Um ein Haar hätte er sie einfach in den Wald hineingetragen, um in ihr zu versinken, ganz gleich, ob sie ihn wollte oder nicht. Es war, als hätte sie ihn verzaubert, gebannt.
    Stirnrunzelnd band Ari sein Pferd los. »Was zum Teufel ist mit dir los?«
    »Nichts. Es ist schon spät, und wir müssen hier weg.«
    Ari schüttelte den Kopf – weit davon entfernt, auf diese Ausrede hereinzufallen – und stieg auf sein Pferd. Als sie die Pferde wendeten, um hinter dem Fuhrwerk den Pfad hinaufzureiten, riskierte Steinarr einen letzten Blick auf Marian.
    Ein Mädchen, das in einem Topf rührte.
Mehr nicht.
    Er schüttelte den Kopf über seine eigene Dummheit. Es gab keine Verzauberung. Es war nichts weiter als eine Berührung gewesen, nur ein Blick, aber umso wirkungsvoller durch das Wissen, dass er sie bald haben würde.
    Morgen.
Morgen konnte er sie haben. Seine plötzlich aufkommende Lust ließ seine Lenden schmerzen.
    Sie musste gespürt haben, dass er sie beobachtet hatte, denn sie hielt mit der Kelle in der Hand inne, und ihre Wangen waren rot wie die Kohlen zu ihren Füßen. Er dirigierte den Hengst in ihre Richtung, so dass er auf sie hinuntersehen konnte, so wie er es am nächsten Tag tun würde, wenn er sie auf irgendeiner Wiese ins Gras auf den Rücken legte.
    »Bis morgen, Marian«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Morgen früh. Halt dich bereit.«
    Sie holte tief Luft und hob langsam den Kopf, obwohl sie seinem Blick auswich. »Jawohl, Mylord. Ich werde bereit sein.«
     
    Er kochte vor Wut, ganz eindeutig.
    Es war nicht so, dass Ari nicht auch schon früher Steinarrs Zorn hatte aufflammen sehen, aber normalerweise bedurfte es mehr als ein oder zwei Worte irgendeiner Frau, um die Mähne des Löwen schwellen zu lassen. Interessant, dass es dieser Frau so einfach gelang.
    Natürlich konnte er in Gegenwart des Fuhrmanns nicht viel sagen, und als sie nahe genug an Headon waren, um den Mann seiner Wege zu schicken, schien Steinarr sich wieder in der Gewalt zu haben. Als sie kehrtmachten, um ihr nächtliches Lager ein wenig näher bei den Köhlern aufzuschlagen, fiel Ari auf, dass Steinarrs Miene nach wie vor angespannt war, und so musste er ihn einfach befragen.
    »Also … was hast du gemacht?«
    »Gemacht?«
    »Mit Marian. Was hast du zu ihr gesagt?«
    »Nichts.«
    »Es muss etwas Unanständiges gewesen sein«, sinnierte Ari laut. »Sie konnte dich vor lauter Scham nicht ansehen. Du hast sogar Robin verärgert.«
    »Ich habe ihr gesagt, sie solle mir mehr Ale einschenken, sonst würde ich dafür sorgen, dass sie sich all deine Geschichten anhören muss, eine nach der anderen.« Er warf Ari einen grimmigen Blick zu. »Bei der Aussicht darauf wurde ihr sogleich schlecht.«
    »Na gut. Dann behalt es für dich.« Aber Ari konnte es nicht darauf beruhen lassen. »Erzähl mir nur, wie zum Teufel du es geschafft hast, sie zu überreden, mit dir zu kommen.«
    »Das brauchte ich gar nicht. Sie hat mich darum gebeten.«
    »Warum denn das? Du bist für sie doch praktisch ein Fremder. Und sie ist von edler Geburt.«
    »Und eine Edelfrau würde sich niemals mit jemandem wie mir einlassen, meintest du das?«
    »Nein. Verflucht noch mal, du bekommst aber auch alles in den falschen Hals. Ich wollte nur sagen …«
    Steinarr schnitt ihm mit einer unwirschen Geste das Wort ab. »Auf deine Entschuldigung kann ich verzichten.«
    »Ich wollte mich nicht entschuldigen. Du bist doch derjenige, der sich aufführt wie ein

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