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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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Gelächter aus. Lucy errötete verwirrt und machte einen Knicks. »Der Earl wartet in der Halle, Mylady. Ich habe ihn daran erinnert, dass Ihr noch im Wöchnerinnenbett liegt, aber er hat gesagt …«
    »Er will nur mit mir reden, Lucy, nicht bei mir liegen. Bitte ihn herein, und dann lasst uns allein, ihr alle.«
    Eleanor drückte die kleine Cecily ihrer Amme in die Arme, nahm ihre Näharbeit und wollte mit den anderen den Raum verlassen. Doch als ihr Vater erschien, bedeutete er ihr zu bleiben. Er machte kein sehr glückliches Gesicht und hielt sich nicht mit Erklärungen auf.
    »Ich habe gerade erfahren, dass unser König noch diesen Sommer nach Frankreich segeln wird. Wahrscheinlich wird er Percy befehlen mitzukommen, damit er sich beweisen kann. Ich will, dass du verheiratet bist und ein Kind erwartest, bevor er aufbricht. Ich habe Percy gerade eine Nachricht zukommen lassen, dass er dich in Durham treffen soll. Du wirst nach Norden reisen, sobald du alle Vorbereitungen getroffen hast.«
    Hatte er etwa vor, sie zu begleiten? Eleanor wusste es nicht. Rasch ging sie zur Tür. »Dann entschuldigt mich. Ich habe noch einiges zu tun, bevor wir aufbrechen.«
    »Nicht wir«, sagte ihr Vater. »Du.«
    »Verzeiht, Mylord?«
    »Ich werde nicht mitkommen.«
    »Aber du sagtest doch …«, begann ihre Mutter.
    »Nun liegen die Dinge anders.« Westmorland zog ein gefaltetes Pergament aus dem Ärmel und wedelte gereizt damit herum. »Der König will mich außerdem innerhalb einer Woche bei Hofe sehen. Wenn ich mich verspäte, riskiere ich seinen Zorn und laufe darüber hinaus Gefahr, ebenfalls nach Frankreich segeln zu müssen, um ihm zur Verfügung zu stehen. Eleanor ist einverstanden mit allen Abmachungen. Sie kann sich selbst hingeben.«
    Wie Eleanor schien, legte er ein wenig mehr Betonung auf die letzten beiden Worte, möglicherweise, um sie dezent auf den Akt mit Gunnar hinzuweisen.
    Aber wenn er glaubte, er könne sie damit in Verlegenheit bringen, hatte er sich getäuscht. Allein der Gedanke daran, wie sie sich hingegeben hatte, sich das einzige Mal wirklich hingegeben hatte, erweckte ihren Körper zum Leben. In der Hoffnung, dass ihr nicht am Gesicht anzusehen war, wie ihr Blut in Wallung geriet, hob sie den Kopf und sah ihren Vater mit flehender Miene an, um den letzten Rest seines Misstrauens zu vertreiben.
    »Könnt Ihr mich nicht wenigstens bis Durham begleiten, Mylord? In ein oder zwei Tagen bin ich reisefertig, und …«
    »In zwei Tagen werde ich York bereits passiert haben. Nein, du musst ohne mich reisen. Aber ich werde dir Sir John Penson als Begleitung mitgeben. Du brauchst ohnehin einen oder zwei Begleiter, und er kann mit nach Alnwick reiten, um die Heirat zu bezeugen, und anschließend eine beglaubigte Abschrift des Vertrags hierher zurückbringen, zur Aufbewahrung.«
    Beim Gekreuzigten! Obwohl er ihr angeblich vertraute, schickte er einen Bürgen mit. Eleanor musste sich auf die Zunge beißen, um nicht laut zu fluchen, doch sie behielt ihr Lächeln bei. »Ah, gut. Sir John kann sehr gut singen und wird mich auf dem Weg bestens unterhalten. Habt Dank, Mylord.«
    »So, dann wäre das also erledigt.« Westmorland schien ein wenig verwirrt, weil sie so einfach zugestimmt hatte. Umso besser. »Sobald es hell wird, werde ich aufbrechen. Komm, Joan, wir werden uns jetzt schon verabschieden, dann braucht man dich nicht so früh zu wecken.«
    Eleanor sah zu, wie ihre Mutter sich mit einem sanften Kuss von ihrem Vater verabschiedete, dann sagte sie ihm selbst auf Wiedersehen. »Ich hoffe, Ihr habt eine sichere Reise, Mylord.«
    »So förmlich. Komm her, gib mir einen Kuss!«
    Einmal mehr gab sie Küsse, die nichts zu bedeuten hatten, weil sie für den, der sie bekam, keine Zuneigung hegte. Zum letzten Mal, wie sie hoffte.
    Am nächsten Morgen ging sie hinauf in die Schreibstube, die ganz oben im Westturm lag, und sah vom Fenster aus ihren Vater über die Wiesen in Richtung Süden reiten und im Morgennebel verschwinden. Drei Tage später ritt sie selbst hinaus, bog in entgegengesetzter Richtung aus dem Torhaus, eine scheinbar willige Witwe und Braut, die mit Gepäck und Begleitern Richtung Norden zu ihrem künftigen Ehemann reiste.
    Als sie sich umwandte, um ihrer Mutter zuzuwinken, bildete sich ein unerwartetes Schluchzen in ihrer Kehle. Ihr Abschied war voller Versprechen auf zukünftige Besuche gewesen, aber wenn das bevorstehende Abenteuer gut ausging, bestand kaum die Möglichkeit, dass sie ihre Mutter

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