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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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schuld. Er hätte sein Schwert nicht gegen mich ziehen sollen.«
    »Er hatte sein Schwert noch nicht einmal aus der Scheide gezogen«, entgegnete sie vorwurfsvoll. »Er wollte mich lediglich beschützen. Und nun sind alle tot.«
    »Dann haben sie es wohl nicht richtig gemacht. Ich hatte lediglich vor, eine Gruppe Reisender um ihr Silber zu erleichtern. Stattdessen finde ich mich nun mit einer ganz anderen Beute wieder.«
    »Dann seht zu, dass Ihr bald Lösegeld für mich fordert. Westmorland wird bezahlen.«
    Tunstall streifte seine Handschuhe ab und hockte sich neben sie. »Leider wäre da noch eine Kleinigkeit, nämlich der Galgen. Aber darüber habe ich unterwegs schon nachgedacht. Selbst wegen Mordes könnte mir vergeben werden, wenn ich mit der Cousine des Königs verheiratet wäre, oder meint Ihr nicht?«
    Mit offenem Mund starrte sie ihn an. Beim Gekreuzigten! Noch einer, der sich Wohlstand und Vergebung zwischen ihren Beinen erhoffte. Waren solche Leute denn das Einzige, was England hervorbrachte? »Schade, dass es keine solche Cousine gibt, die Euch heiraten wollen würde.«
    »Die gibt es sehr wohl, Mylady, meine Männer und ich haben sie vor John Penson gerettet.«
    »Gerettet!«
    »Dieser verräterische Hundesohn wollte Euch als Geisel nehmen und hat Euren Marschall umgebracht. Zufällig reiste ich gerade auf derselben Straße und konnte ihn davon abhalten, Euch etwas anzutun.« Er beugte sich so nah zu ihr herüber, dass sein Atem die gelösten Haarsträhnen in ihrem Nacken bewegte, und es überlief sie kalt. »Vor lauter Dankbarkeit habt Ihr mir Eure Hand versprochen, und wir haben geheiratet – werden morgen heiraten – im nächsten Dorf.«
    »Nein. Ich bin bereits verheiratet. Ihr selbst habt mir den Ring vom Finger gezogen.«
    »Ein Ring macht noch keine Ehefrau. Richard le Despenser ist seit einem halben Jahr tot.« Einer von Tunstalls Mundwinkeln verzog sich zu einem hämischen Grinsen. »Nicht alle Nachrichten gehen in Schottland an uns vorbei.«
    »Aber nun bin ich mit Henry Percy verlobt.« Rasch legte sie sich eine andere Wendung ihrer Geschichte zurecht, entschlossen, Henry zu benutzen, um zu Gunnar zu kommen, so wie Henry vorhatte, sie zu benutzen, um an Lucy heranzukommen. »Es ist bereits alles besiegelt. Ich bin auf dem Weg zu …«
    »Dann habt Ihr eben angesichts meiner Tapferkeit Eure Meinung geändert. Mit dem Dorfpriester als Zeugen wird Westmorland nichts anderes übrig bleiben, als unsere Heirat anzuerkennen. Als Eurem Ehemann wird er mir Ländereien geben, und unser guter König, der fünfte Henry, Euer Cousin, wird meine Rückkehr an Englands liebenden Busen begrüßen.«
    »Nein! Auf keinen Fall.«
    »Vielleicht solltet Ihr nicht so voreilig ablehnen. Meine schottischen Freunde dort drüben sind nämlich der Meinung, ich sollte Euch mit ihnen teilen – insbesondere die beiden riesigen behaarten Burschen. Donal hatte noch nie eine Edelfrau und würde zu gerne mal eine ausprobieren. Und Malcolm dort hinten findet, Ihr schuldet ihm noch etwas … um ihn zu trösten, da der Junge, den Euer Marschall im Kampf tötete, nämlich sein Neffe war.« Tunstall strich ihr über die Unterlippe. Seine Drohungen in Verbindung mit dem strengen Geruch von abgetragenem Handschuhleder, der noch an seinen Fingern klebte, ließen Eleanor beinahe würgen. »Nein, ich bin Eure Rettung, und Ihr seid meine. Sie werden darauf verzichten, Eure Gunst in Anspruch zu nehmen, aber nur, wenn ich sie später als Lord von irgendwelchen Ländereien, die Euer Vater mir zusprechen wird, berücksichtige. Solltet Ihr Euch aber weigern …«
    »Percy wird Northumberland zurückerhalten, wenn ich ihn heirate. Er wird Euch ein Vermögen zahlen, wenn Ihr mich unversehrt zurückbringt. Bringt mich zu ihm. Ich werde bezeugen, dass Sir John derjenige war, der mich gefangen nehmen wollte. Euch und Eure Leute wird man als Helden feiern und reich belohnen. Euch alle.«
    »Und wenn wir mit all dem Gold fortgeritten sind, werdet Ihr ihm die Wahrheit erzählen.«
    »Nein, das werde ich nicht. Ich schwöre es.«
    »Verzeiht, Mylady, aber das nehme ich Euch nicht ab. Ihr werdet es erzählen. Dann wird man wieder Jagd auf uns machen, und vor Percy und Eurem Vater wären wir an keinem Ort der gesamten Christenheit sicher. Nein, ich muss Euch und die Wahrheit sicher unter Verschluss halten.«
    »Das heißt – in einem verriegelten Raum.«
    Sein Schulterzucken bestätigte, dass sie mehr Gefangene als Ehefrau sein würde. »Ihr

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