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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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um sie zu retten.
    Tunstall sah sich um zu seinen Männern, dann nahm er all seinen Mut zusammen und machte ein paar Schritte nach vorn. »Wer seid Ihr? Was wollt Ihr hier?«
    »Ich will die Frau.«
    »Wir auch«, sagte Angus, und einige der anderen lachten ein solch widerwärtiges Lachen, dass Eleanor eine Gänsehaut bekam.
    »Gebt sie mir unversehrt, dann bleibt ihr am Leben.«
    Die Männer schnaubten vor Zorn. Donal zog sein Schwert und schwang es herausfordernd. »Kommt herunter und holt sie Euch. Dann dürft Ihr zusehen, wie wir sie besteigen, während Ihr sterbt.«
    Während die anderen johlten und sich zustimmend auf die Brust schlugen und gegenseitig auf den Rücken klopften, hob Gunnar den Bogen und spannte die Sehne, blitzschnell. Ein leises Schwirren, dann ein dumpfer Laut, und Donals Augen weiteten sich vor Entsetzen. Eleanor folgte seinem Blick nach unten und schnappte nach Luft.
    Ein Pfeil spross aus Donals Unterleib hervor wie ein seltsames, gefiedertes Glied. Er starrte an sich hinunter, ohne zu verstehen, und dann, mit einem Heulen, ergriff er den Schaft, drehte ihn und zog mit einem Ruck.
    »Donal, tu das nicht!«
    Aber Malcolms Warnung kam zu spät. Donal hatte den Pfeil schon herausgezogen, und Blut schoss über seine Schenkel, mit jedem Schlag seines Herzens eine neue Fontäne. Mit einem gellenden Schrei sank er auf die Knie und umklammerte seine Beine, um das Leben in seinen Händen aufzufangen, das nun vor ihm den Boden tränkte. Die anderen standen um ihn herum und starrten ihn an, fassungslos, und für den kurzen Augenblick von ein oder zwei Atemzügen, schien es nichts anderes mehr zu geben als Donals grauenhaftes Geschrei.
    Dann aber fiel er vornüber, und mit seinem schwindenden Leben verhallten auch seine Schreie. In der darauffolgenden eisigen Stille ertönte hinter den Mauern ein leises Rumpeln. Tunstall hob den Kopf.
    »Das Tor!«, rief er, als das Rumpeln zu sich näherndem Hufschlag wurde. Er rannte auf die Öffnung in der Mauer zu und winkte verzweifelt seinen Männern, ihm zu folgen. »Ihr Schwachköpfe! Ihr habt das Tor unbewacht gelassen.«
    Sein Ruf riss die Männer aus ihrer Starre, und sogleich rasten sie hinter ihm her, um sich in aller Schnelle zu einer Reihe zu formieren und den Eingang zu versperren. In dem plötzlichen Tumult begriff Eleanor, dass man sie nicht mehr bewachte, sie schnappte sich ihren Stein und begann zurückzuweichen.
    Bevor sie mehr als ein paar Schritte gemacht hatte, stürmten zwei Reiter durch das Tor, ihre Schwerter blitzten, als sie sich auf die ungeordnete Reihe der Männer stürzten, ihr Schlachtruf hallte von den steinernen Mauern wider.
    Der größere der beiden machte dem am nächsten stehenden Vogelfreien mit einem einzigen, sauberen Streich den Garaus, beförderte den Kopf des Mannes in die Dunkelheit wie einen überflüssigen Ball. Der andere Reiter schaffte einen zweiten Mann auf die gleiche Weise aus dem Weg, und sogleich nahm sich jeder der beiden den nächsten vor.
    Von der Mauer aus beseitigte Gunnar einen weiteren Mann mit einem Pfeilschuss, dann ließ er den Bogen fallen und sprang mit einem markerschütternden Schrei von der Mauer hinunter. Die verbliebenen Vogelfreien stieben wie Staub vor einem Besen in alle Richtungen auseinander und rannten davon. Mit erhobenem Schwert holte Gunnar einen von ihnen ein.
    Noch immer starr vor Entsetzen, sah Eleanor, wie Tunstall sich von der Gruppe absetzte und über den Burghof eilte – aber nicht, um wegzulaufen, wie ihr plötzlich klarwurde, sondern um direkt auf sie zuzulaufen.
    »Gunnar!« Sie drehte sich um, wollte losrennen, doch Tunstall war schon bei ihr. Er packte sie an ihrem Zopf und brachte sie mit einem Ruck zum Stehen. Sie drehte sich zu ihm um, holte aus, traf ihn mit dem Stein an der Stirn, gerade fest genug, dass er zusammenzuckte. Sie holte noch einmal aus und hörte das zufriedenstellende Krachen von Stein auf Knochen. Tunstall stöhnte auf vor Schmerz, Blut quoll aus seiner Wunde und lief ihm die Schläfen hinunter. Er geriet ins Wanken, hielt sich aber auf den Beinen.
    »Miststück!« Er zog abermals an ihrem Zopf, zerrte fester an ihren Haaren. Mit einem Schmerzensschrei landete Eleanor an seiner Brust, und bevor sie sich noch davon erholen konnte, spürte sie die Spitze seines Schwerts seitlich an ihrem Hals. Sie erstarrte.
    »Lass ihn fallen!« Er drückte die Klinge an ihren Hals, nur ein wenig, und sie schrie auf. Blut strömte ihr den Hals hinunter, und sie ließ ihre

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