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Nachtkrieger

Nachtkrieger

Titel: Nachtkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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warnender Ausdruck in seinem Blick. »Ari kann seine Nächte verbringen, wie es ihm beliebt.«
    »Natürlich. So wie Ihr Eure Tage, My Lord!« Zornig sprang Alaida auf und ging um ihn herum.
    Ivo stieß einen Seufzer aus. »Hör auf damit, Alaida. Es ist nun einmal, wie es ist.«
    Wütend drehte sie sich um und wollte bereits etwas sagen. Doch dann hielt sie inne. Auf einmal schien er so erschöpft und so einsam, als er mit leerem Blick ins Feuer starrte. »Wenn Ihr mir wenigstens sagen würdet, warum. Dann könnte ich vielleicht …«
    »Es würde nichts ändern. Lass das Thema ruhen. Bitte.«
    Bitte?
In all den Monaten hatte er nie zuvor
bitte
gesagt, jedenfalls nicht, wenn die Sprache auf seine Abwesenheit kam. Es klang so hoffnungslos, dass Alaidas Wut ein wenig verrauchte. »Ich werde das Thema ruhen lassen, My Lord. Vorerst zumindest. Aber ich kann nicht versprechen, dass ich mir nicht ab und zu Gedanken darüber mache.«
    »Dann wird ›vorerst‹ wohl reichen müssen.« Er sah sie an, ein Anflug von Humor blickte aus seinen Augen. »Vorerst.«
    Sie strich ihm über das Haar. »Friede? Ich würde mich ja zu Euch auf den Boden begeben, My Lord, um Euch einen Kuss der Versöhnung anzubieten. Aber ich fürchte, ich würde Euch allzu sehr erheitern beim Versuch, wieder aufzustehen.«
    Er sprang auf, noch bevor sie den Satz beendet hatte, und breitete die Arme aus. »Niemand soll behaupten, ich würde es meiner Frau schwer machen, mir einen Kuss zu geben.«
    Froh darüber, dass Ivos unerklärliche Melancholie verflogen war, ging Alaida einen Schritt auf ihn zu und verzichtete darauf, ihn daran zu erinnern, dass er es ihr vor nicht allzu langer Zeit sogar äußerst schwer gemacht hatte. Das war längst Vergangenheit, nun aber befanden sie sich in der Gegenwart. Und so war der Kuss voller Zärtlichkeit und Vergebung.
    »Du siehst müde aus«, sagte er und hielt sie weiter in den Armen.
    »Nicht mehr als jeden Abend.« Sie lehnte sich zurück, und sogleich stieg ihr der Duft des Honigs in die Nase, der noch immer vor dem Feuer stand. »Aber ich bin hungriger als sonst.«
    »Leg dich ins Bett. Ich bringe dir ein Honigbrot.«
    Alaida hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, jeden Abend vor dem Schlafengehen ein Brot mit Honig zu essen. So konnte sie es vermeiden, gegen Mitternacht mit knurrendem Magen aufzuwachen. Darüber hinaus beruhigte Honig den Magen. Während Ivo den Honigtopf aufhob, streifte sie ihr Gewand ab und schlüpfte ins Bett. Sie zog sich die Decken bis ans Kinn, um ihren wachsenden Leibesumfang zu verbergen.
    »Offenbar haben wir ihn doch zu lange vor dem Feuer stehen lassen«, sagte Ivo. Er hielt den Löffel in die Höhe, und flüssiger Honig tropfte sofort zurück in den Topf.
    »Nicht schlimm. Zwei Scheiben bitte.«
    »Zwei? Du scheinst tatsächlich hungrig zu sein.« Ivo bestrich drei Scheiben Brot mit Honig und trug sie zum Bett. Eine Scheibe reichte er Alaida, eine aß er selbst, und die dritte hielt er in der Hand. Dabei tropfte ein wenig Honig hinunter und lief ihm über die Finger.
    »Her damit«, sagte Alaida, die ihre Scheibe Brot vertilgt hatte, während Ivo noch nicht einmal halb fertig war. Sie leckte den Honig von der Kruste und biss herzhaft in das Brot hinein. »Ihr werdet ja ganz klebrig«, sagte sie.
    »Du auch«, gab er zurück, als ein Klecks Honig vom Brot auf ihre Brust tropfte, knapp über den Fellen. »Da werden wir wohl noch ein Bad nehmen müssen.«
    Gemeinsam aßen sie ihre Brote und hielten ihre klebrigen Hände in die Höhe, damit nichts auf die Felle tropfte. Kurz bevor Alaida auch die zweite Scheibe Brot verzehrt hatte, stach das kleine Teufelchen, das sie schon so oft in Schwierigkeiten gebracht hatte, sie mit seinem Dreizack.
    »Wisst Ihr«, sagte sie, »am einfachsten wird man Honig los, indem man ihn ableckt.«
    »Tatsächlich?«, fragte Ivo lüstern grinsend und streckte seine Finger aus. »Wie geht denn das?«
    Auf einmal peinlich berührt von ihrer eigenen Kühnheit, leckte Alaida nur einmal vorsichtig über einen Finger.
    »Das kannst du doch sicher noch besser«, forderte er sie heraus.
    Dieses Mal nahm sie seinen Finger in den Mund, saugte daran wie an einer Süßigkeit. Ivo stöhnte auf, und ihre Scham schmolz in der Hitze, die zwischen ihnen aufloderte, dahin. Sie widmete sich dem nächsten Finger und nacheinander allen weiteren, bis sie mit der ersten Hand fertig war. Dann tat sie das Gleiche mit den Fingern seiner anderen Hand und leckte aufreizend und

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