Nachtkrieger
genüsslich auch die letzten Tropfen Honig von seiner flachen Hand. Dann lehnte sie sich zurück.
»Seht Ihr? Blitzblank.«
Sie griff nach ihrer angebissenen Scheibe Brot, aber Ivo umschloss mit seinen noch feuchten Fingern ihr Handgelenk und zog Alaida zu sich herüber. Doch anstatt den letzten Bissen zu stibitzen, ließ er den Honig auf eine seiner Brustwarzen tropfen. »Noch bin ich nicht überzeugt. Du musst es mir wohl noch einmal zeigen.«
Gehorsam, hungrig beugte sie sich zu ihm vor und nahm mit ihrer Zunge die süße Flüssigkeit auf. Ivo hielt den Atem an, als sie seine Brustwarze berührte, und in dem Moment, wo sie sich zurücklehnte, war seine Erregung sichtbar. Alaida schob sich den Rest Brot in den Mund und streckte ihre Hand aus. »Nun seid Ihr dran, My Lord.«
Nur zu gern kam er ihrer Aufforderung nach. Und er nahm sich mit ihren Fingern noch mehr Zeit als sie, so lange, bis sie jede Berührung seiner Zunge in ihrem ganzen Körper spürte. Dann beugte er sich vor und widmete sich dem Honig, der ihr auf die Brust getropft war. Offenbar war der Tropfen an ihrem Körper hinuntergelaufen, daher schob er Felle und Laken zurück, leckte sich bis zu ihrer Brustwarze vor und säuberte sie gewissenhaft.
Als er innehielt und Alaida die Augen aufschlug, sah er sie auf diese besondere, diese hungrige Art an. Wie hatte sie sich nur jemals vor diesem Blick fürchten können? Denn nun fachte er ihren eigenen Appetit an, lüstern, wie sie war. Verruchtheit lag in diesem Blick. Und Sündhaftigkeit, die sie aufforderte, mit ihm zu sündigen.
Ohne etwas zu sagen, stand Ivo auf und entledigte sich seiner Hose. Er ging hinüber zum Tisch und griff nach dem Honigtopf.
»Was habt Ihr vor?«, fragte Alaida.
Doch er antwortete nicht, sondern schlüpfte mit dem Honigtopf in der Hand zu ihr ins Bett. Er rührte um, und der Löffel schabte leise am Boden des Gefäßes. »Lehn dich zurück.«
Alaida tat wie geheißen, fragte aber erneut: »Was habt Ihr vor?«
»Ich muss etwas herausfinden«, antwortete er.
»Was denn?«
»Deck dich auf, Herzblatt. Ich möchte alles sehen.«
Abermals gehorchte sie. Er kniete sich zwischen ihre Beine, schob sie weit auseinander. Alaida errötete, als er sie mit seinen Blicken verschlang. Nachdem er den Honig noch einmal umgerührt hatte, hob er den Löffel über ihren Bauch.
In einem feinen Strahl tropfte die warme Flüssigkeit auf ihre Haut. Alaida keuchte, denn Ivo führte den Löffel nach oben und zog langsam flüssige Kreise über ihre Brüste. Dann tauchte er den Löffel erneut in den Honigtopf und ließ dieses Mal den Hönig in der anderen Richtung auf sie tropfen. Als die warme Flüssigkeit zwischen ihre Beine rann, keuchte Alaida abermals auf. Sie erbebte vor Lust, bereits am Rande eines Höhepunktes, noch bevor Ivo sie überhaupt berührt hatte.
»Ich muss nämlich herausfinden, was süßer schmeckt«, erklärte er, stellte den Honig zur Seite und beugte sich über sie. »Du oder der Honig.«
»Oh«, brachte sie nur noch hervor, als er begann, sie zu kosten.
»Oh.«
Er ließ sich Zeit mit seiner Entscheidung, und als er sie schließlich traf, war Alaida sehr, sehr sauber – ganz im Gegensatz zu den Bettlaken.
Kapitel 21
W ie so oft war Sir Ari damit beschäftigt, etwas niederzuschreiben.
Alaida stand auf dem oberen Treppenabsatz und sah Ari über ein Buch gebeugt dasitzen, das seine Aufmerksamkeit vollkommen in Anspruch nahm. Sir Ari schrieb meistens in dieses Buch, wenngleich nicht immer. Des Öfteren hatte Alaida beobachtet, dass er hastig etwas auf ein altes Stück Pergament kritzelte. Manchmal benutzte er auch ein einfaches Stück Leder oder sogar ein Stück Holz oder Baumrinde. Häufig entdeckte sie die Dinge abends in Lord Ivos oder Sir Brands Händen und sah sie anschließend im Feuer zu Asche verbrennen – der einzige Beweis dafür, wie die beiden mit Sir Ari in Verbindung standen.
Mit der Zeit erschienen Alaida diese Niederschriften immer sonderbarer. Sie mussten etwas damit zu tun haben, dass ihr Gemahl sie grundsätzlich erst nach Einbruch der Nacht mit seiner Anwesenheit beehrte – der Nacht, die, je näher der Sommer rückte, derart kurz geworden war, dass sie ihn kaum noch zu Gesicht bekam.
Nicht, dass Ivo diese begrenzte Zeit nicht sinnvoll zu nutzen gewusst hätte. Schon der Gedanke an alles, was er ihr innerhalb der letzten Wochen beigebracht hatte, ließ sie erröten. Allein sein geschickter Umgang mit dem warmen Honig würde ihnen beiden einen
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