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Nachtraeglich ins Glueck

Nachtraeglich ins Glueck

Titel: Nachtraeglich ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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Stimme klang gefährlich leise, aber Sam merkte davon überhaupt nichts, da sich ihre Gedanken wild überschlugen. Sie war nicht in der Lage, sich auch nur einen Zentimeter zu rühren oder zu blinzeln. Stumm starrte sie in sein Gesicht und merkte nur am Rande, dass ihre Gedanken in alle Richtungen stoben.
    Ein schreckliches Gefühl machte sich in ihrem Magen breit, aber bislang war sie noch zu verwirrt, um zu verstehen, was hier vor sich ging. Sie wusste nur, dass irgendetwas nicht stimmte.
    „Ich will wissen, was du hier tust, verdammt noch mal.“
    Sam hatte das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen, als Drew einen Schritt auf sie zukam und sie aufgebracht ansah. Immer wieder versuchte sie vergeblich, einen klaren Gedanken zu fassen, aber sie konnte nur daran denken, dass Drew vor ihr stand und sie mit einem dermaßen wütenden Gesicht anschaute, wie sie es nie zuvor an ihm gesehen hatte. Fast drei Jahre hatte sie mit ihm zusammengelebt und war sogar mit ihm verlobt gewesen, aber diesen Drew kannte sie nicht.
    „Sam, ich frage dich nicht ein weiteres Mal! Was machst du hier, verflucht nochmal?!“
    Drew fluchte normalerweise nicht, schließlich war sein Vater Pastor. Sam schluckte und spürte, wie sie kaum noch Luft bekam.
    „Ich ... ich bin ... Kinderärztin ...“
    „Aber nicht hier!“ Er senkte seinen Kopf und fuhr sie unbeherrscht an. „Nicht hier! Nicht in Hailsboro, Sam!“
    Ihre Zunge schien an ihrem Gaumen zu kleben, denn kein weiteres Wort bekam sie heraus. Was machte Drew hier? Und warum war er nur so unbeschreiblich wütend auf sie? Eigentlich hätte sie vor Wut platzen müssen, wenn man bedachte, was er ihr angetan hatte! Aber angesichts seiner vor Zorn sprühenden braunen Augen blieb sie stumm. Vermutlich war es auch der Schock, ihn wiederzusehen, denn sie hätte nie damit gerechnet, ihn jemals wieder zu begegnen. Was tat er überhaupt in Hailsboro? Drew war nach San Francisco gezogen, nachdem ...
    Plötzlich schien ihr eine Faust in den Magen geschlagen zu haben.
    Sam schnappte nach Luft und drehte ruckartig den Kopf nach rechts, doch Mattie war bereits im Restaurant verschwunden.
    „Ich warne dich, Sam, du solltest lieber verschwinden, bevor ich ...“
    Der blanke Horror machte sich in ihr breit, als sie ihren fassungslosen Blick wieder zu Drew wandern ließ.
    „Mattie … ist dein … Sohn?“
    Drew schien die Zähne zusammen zu beißen. „Du hältst dich von ihm fern, verstanden!“
    „Was?“ Mit weichen Knien schüttelte sie den Kopf, um ihre wirren Gedanken und Gefühle zu ordnen. „Was willst du mir sagen, Drew?“
    „Spiel nicht mit mir, Sam! Du wirst dich von ihm fernhalten und kein Wort sagen!“
    „Kein Wort?“ Sie schluckte die bittere Magensäure hinunter. „Worüber kein Wort?“
    „Tu doch nicht so!“, schnaubte er auf. „Hast du Mattie schon etwas gesagt?“
    „Mattie was gesagt ?“, fragte sie verwirrt und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    „Dass du seine Mutter bist, Herrgott noch mal!“
    Schockiert holte sie Luft. „Was!“
    „Was ist los mit dir?!“ Wütend trat er einen Schritt vor. „Du wirst meinem Sohn nicht mehr zu nahe kommen, verstanden? Dein Einschmeicheln bei ihm wird dir nichts nützen. Da du mir das Sorgerecht übertragen hast, kannst du eh nichts tun.“
    „Was?“ Völlig verwirrt stand sie ihm gegenüber.
    Drew schien sie gar nicht gehört zu haben. „Was sollte dein Auftauchen bezwecken? Du würdest ihn nur durcheinander bringen, Sam, und das lasse ich nicht zu! Je früher du wieder verschwindest, desto besser wird es für Mattie sein!“
    „ Drew …“ Sam rang nach Luft. „Was ... was !“
    Er verengte seine Augen und erzählte irgendetwas, aber Sam verstand kein Wort mehr. Hier musste ein Fehler vorliegen, dachte sie hilflos. Ein schrecklicher Fehler! Vielleicht war sie mittlerweile auch verrückt geworden und fantasierte das Treffen mit Drew einfach nur, denn ihr Baby war tot! Ihr Baby war vor fast sechs Jahren tot geboren worden, nachdem Sams Schwangerschaftsdiabetes und eine Schwangerschaftsvergiftung sowie ein Riss in der Plazenta sie beinahe umgebracht hätte n. Sie hatte keinen Fehler gemacht! Im Gegensatz zu Drew, der sie im Stich gelassen hatte, als sie das Baby verlor ...
    „Wie auc h immer“, fuhr er unwirsch fort. „Du ziehst weg, soweit wie möglich – und komm nie wieder auf die Idee, Mattie zu nahe zu kommen!“
    „ Drew, ich …“
    „Wenn du nicht verschwindest, Sam, mache ich dir das Leben hier zur Hölle!“

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