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Nachts sind alle Katzen geil.

Nachts sind alle Katzen geil.

Titel: Nachts sind alle Katzen geil. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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Flügel
darauf bewegen.
     
Ich flüstere seinen Namen, singe ihn fast. Wenn ich mit ihm
spreche, klingt es immer leise und zärtlich. Er liebt meine
Stimme.
     
Wenn es draußen warm ist, öffne ich alle Fenster und singe
den ganzen Tag vor mich hin. Ich presse mich an seinen Bauch,
sage ihm, wie weich seine Haut ist, wie ich seinen Schwanz in
meiner Möse spüre, dass ich mich fühle, als würde ich
schweben. Und er beobachtet mich, als wären ihm meine harten
Brustwarzen völlig unbekannt, der ovale Bauchnabel und die
kleinen Tröpfchen unter meinen Achseln. Und er erzählt mir,
während wir etwas heftiger schaukeln, wie er mich das erste Mal
leckte und er zwischen dem dunklen Kraushaar der Schamlippen
meinen rötlich geschwollenen Kitzler sah und an eine exotische
Blüte denken musste. Männer, die beim Sex kitschig werden,
sind wunderbar. Bloß keinen mit abgeklärten Sprüchen oder
medizinischen Vorlesungen. Ein echter Kerl ist sachlich und
präzise am Tag und kitschig bei Nacht. So ist es richtig.
     
Ziemlich genau vier Wochen später klemmt sich Oskar seinen
Laptop unter den Arm und verschwindet in seinem Büro. Ich
sitze an meinem Schreibtisch, halb mit der Steuer, halb mit
meinen Mails beschäftigt, und weiß, dass er jetzt auf die Jagd
geht. Wir finden beide unsere monatlichen Abenteuer im Netz.
Chatrooms sind die Wälder unserer Zeit. Später setze ich mich
an seinen Laptop und lese seine Mails. Sein Kennwort ist
»Janina« und meins natürlich »Oskar«.
     
»Ich werde eine Sonnenbrille tragen«, schreibt er »eine große
Fliegerbrille mit sehr dunklen Gläsern. Man wird nicht sehen,
dass ich darunter die Augen mit Pflastern verklebt habe. Ich
kann nichts sehen. Ich werde dir völlig ausgeliefert sein.«
     
Und die Antwortmail: »Vertrau mir. Ich finde dich. Und an
der Art, wie ich dich anfasse, streng und zärtlich zugleich, wirst
du mich erkennen.«
     
Der Treffpunkt ist das Phönix, eine Diskothek am Stadtrand,
ein etwas heruntergekommener Laden, aber keiner seiner
Freunde geht dahin, deshalb ist er perfekt.
     
Es war unglaublich, schreibt Oskar einige Tage später in das
große Buch, in dem er alle Freiflüge, wie er das nennt,
aufzeichnet. Der Laden war brechend voll. Ich drehte mich zur
Wand, verklebte mir die Augen und setzte die Brille auf. Ich
stand an der Wand wie einer dieser apathischen Kontaktarmen,
die immer nur wippen und zucken statt zu tanzen und den Text
mitsingen, weil sie niemanden zum Unterhalten haben. Dann
plötzlich fühle ich eine Hand am Schritt. Ich zuckte zusammen,
denn es hätte ja gottweißwer sein können, ein Typ oder eine aus
der bulgarischen Ringermannschaft, die da immer nach dem
Training feiern. Und Zufall konnte es auch sein. Aber dann zog
die Hand mir den Reißverschluss herunter und langte mir direkt
an den Schwanz. Gut vorbereitet, keine Unterwäsche. Sie lehnte
sich gegen mich und ich lächelte und tastete mich zu ihren
Brüsten vor. Sie hatte so Nippelklemmen unter dem Hemd an mit
Ketten, die von einer Brustwarze zur anderen gehen. Mit der
anderen Hand langte ich an ihren Po und fühlte etwas wie
Latex. Der Rock war nur so breit wie ein Gürtel. Sie hob ihr
Bein und rieb einen messerscharfen Absatz an meinem Bein. Ich
stellte mir einen Moment vor, sie würde im Gedränge das
Gleichgewicht verlieren und mit diesem Folterinstrument auf
meinem Fuß landen. Sie schwitzte unter dem Latex. Auch kein
Fan von Höschen. Um mich herum schrieen, johlten und sangen
irgendwelche Leute. Die Musik war dröhnend laut und wir
standen so enggedrängt, dass ich mit den Schultern an fremde
Leute stieß. Niemand beachtete uns. Aber vielleicht doch.
Vielleicht standen sie längst im Kreis um uns herum und sahen
zu, wie ich meine Hand zwischen ihren Beinen verschwinden
ließ und meine Finger durch die seimige Nässe ins Innere ihres
Fötzchens rutschten. Wir haben nicht gefickt. Wir standen nur
da in der Menge an einen Pfeiler gelehnt und wichsten uns. Ich
fühlte ihren Atem an meinem Ohr schneller gehen, während ich
über ihren Kitzler rutschte und ihre Brustwarzen durch den Stoff
hindurch leicht kniff. Als ich abgespritzt hatte und es mir klebrig
die Beine hinunterlief, zog sie ihre Hand aus meinem
Hosenschlitz, setzte einen ihrer Mörderabsätze auf meinen Fuß
und steckte mir ihre feuchten Finger in den Mund. Ich lutschte
sie gehorsam, dann war sie plötzlich weg …
     
Ich lächle, als ich mir Oskar vorstelle, blind im Gedränge, die
fremde Hand im Hosenschlitz, und ich

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