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Nachts sind alle Katzen geil.

Nachts sind alle Katzen geil.

Titel: Nachts sind alle Katzen geil. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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heute abend?« und ich nicke.
Ich frage mich, ob er etwas ahnt. Ob er weiß, dass ich all diese
fremden Frauen bin, die er auf seinen Freiflügen fremdvögelt,
ohne sie zu sehen, die strengen in Lack und Leder, die
Schulmädchen, die ihn in Hausfluren treffen, die flüchtigen
Begegnungen in nächtlichen Parks, dunklen Hotelzimmern oder
Bars. Ich werde ihn nicht fragen. Das ist das Geheimnis eines
Spiels: dass man es nicht unterbricht. Er will alle Frauen dieser
Welt vögeln? Er kann sie haben. Ich kann sie alle sein. Wir
reden noch ein bisschen über den Tag und den nächsten Urlaub,
wie der Job war und wer morgen mit Einkaufen dran ist.
     
»Janina«, flüstert er und schläft schon fast. Der Feuervogel auf
meiner Brust bewegt ganz sachte die Flügel und fliegt ruhig und
sicher.
     
Direkt auf Oskars Brust zu.

Reneé Hawk: Sextalk
»Puh, das war ’ne Nacht« sagte Liane, während sie sich in den
Korbsessel fallen ließ.
     
»Dein Date?« fragte ich und sie nickte bestätigend.
     
»Anstrengend?«
     
»Mhm« antwortete sie knapp und schaute sich in dem kleinen
Bistro nach dem Kellner um.
     
»Ich hab’ dir schon einen Latte Macchiato bestellt.«
     
»Die Latte hätte ich im Bett gebrauchen können« gab sie
schmunzelnd zurück.
     
»Wie? Nix gelaufen?«
     
»Nicht wirklich.« Liane verdrehte ihre hübschen Augen.
     
»Hat er schlapp gemacht?«
     
»Er hat ihn nicht wirklich hoch gekriegt.«
     
»Oh – verstehe« sagte ich überrascht.
     
Der Kellner kam an unseren Tisch und begrüßte Liane mit
einem knappen und aufgesetzt wirkendem Lächeln.
     
»Bitte schön – deine LATTE« sagte er betont freundlich und
schüttelte ansatzweise den Kopf. »Danke, Georg. Wie immer
sehr zuvorkommend.«
     
Liane riss verträumt ein Zuckertütchen auf und ließ die
Kristalle auf die Schaumkrone ihres Kaffees rieseln.
     
»Mann-o-mann – ich kann dir sagen: so ’ne Nacht mach’ ich
nicht mehr mit.«
     
Georg, der den Nachbartisch abräumte, schielte zu Liane
hinüber.
     
»Nun aber von Anfang an, Liane. Ich kann dir nicht wirklich
folgen« bat ich sie.
     
»Lass mich erst durchatmen …« Dabei fummelten ihre Finger
in der Handtasche nach Zigaretten. Sie steckte sich einen
Glimmstängel zwischen die knallroten Lippen und nestelte
erneut in der Tasche, auf der Suche nach einer Feuerquelle, als
eine kleine gelbe Flamme an ihrer Zigarettenspitze aufflackerte.
     
»Danke, Georg. Sehr freundlich.« Liane zwinkerte. Als der
Kellner sich vom Tisch entfernte, blickte Liane ihm lüstern
hinterher.
     
»Er hat einen hübschen Arsch« bemerkte sie »… ist mir
gestern gar nicht aufgefallen.«
     
»Aber Liane, ich bitte dich. Das ist doch NUR der Kellner.«
     
Achselzuckend entgegnete sie: »Na und?! Deswegen kann er
doch trotzdem gut im Bett sein.«
     
»Papperlapapp … Und nun erzähl mir von deinem Date.«
     
»Ok. Pass auf:
     
Pünktlich war er ja. Er sah auch nett aus – Bluejeans,
passendes Hemd, Sakko – und stell dir vor …« Liane hielt sich
die Hand vor den Mund »… Adidas-Turnschuhe. Sympathische
Stimme und auch gute Manieren. Alles schien ok zu sein. Nach
dem Essen – wir hatten Lammspieß auf Ingwer, dazu einen
milden Portugiesen – plauderten wir über dieses und jenes. Du
weißt schon. Ich klopfte ihn etwas ab, fragte nach seiner
Einstellung zum Thema: Job, Frau, Familie und Karriere. Sehr
emanzipierte Vorstellungen hatte er ja.
     
Er erschien mir auch nicht als der typische Mann, also
klassische Rollenverteilung käme für ihn nicht in Frage, betonte
er noch.«
     
Liane nahm einen Schluck Kaffee und blickte aus den
Augenwinkeln zum Kellner hinüber, der die Theke wischte. Ich
hörte ihr weiterhin gespannt zu:
     
»Alles war vorbereitet. Ich fragte, ob er mit dem Wagen da sei,
er bejahte und wollte mich nach Hause fahren – gut
eingefädelt.« Sie giggelte vergnügt.
     
»Die Nacht hatte ich also zu diesem Zeitpunkt schon sicher.
Stell’ dir vor: mit seiner Corvette fuhren wir quer durch die
Stadt …« und wieder kicherte Liane und ich runzelte die Stirn
»… wenn er so schnell gewesen wäre wie sein Wagen – uiuiui –
aber na ja, da komm ich noch hin. Jedenfalls brachte er mich vor
die Tür. Meine obligatorische Frage: ›Darf ich dir noch was zu
trinken anbieten?‹ kam für ihn unerwartet, aber selbstverständ-
lich lehnte er nicht ab.
     
Wir – rauf zu mir. Ich machte die Tür auf und kaum dass er sie
schloss, knutschten wir uns – wild und hemmungslos. Was soll
ich dir

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