Nachts sind alle Katzen geil.
Und
schon öffnen sich mir ihre nackten, vollen Schenkel und ich
gewahre die wie eine klaffende Wunde sich darstellende Spalte,
die zu schreien scheint: Dring endlich ein! Gib mir die süßen
Schmerzen, die ich verdiene! Tu es mir endlich an! – Was ist in
mich gefahren? Ja, ich tu es ihr an, es dringt ein in diese
schreiende, dunkle Spalte, tief dringt es ein, mein Geschlecht,
aber nicht zartfühlend und auf Harmonie bedacht, sondern in
Rage geraten hackt es wie auf einem Fleischbrett herab, immer
hinein, in dieses dunkle feuchte Loch, wie in ohnmächtige Wut
geraten, aber ohne wütend zu sein, immer wieder herab und
hinein, herab und hinein – der Schmerz beginnt sofort! Was ist
in mich gefahren? Erst nehme ich ihre Schreie nicht wahr – zwar
höre ich sie, aber sie bedeuten mir nichts – doch dann, wie sie
lauter und lauter werden, und von wütenden, anstachelnden
Stoßseufzern begleitet werden, und ich für kurz innehalte, ihren
Körper herumreiße, um sogleich von hinten in sie einzudringen,
ihr dabei einen heftigen Schlag mit meiner Hand auf ihren
nackten, fleischigen Hintern gebe –, da dringt auf einmal ihr
Aufschrei mir ins Hirn zu vollem Bewusstsein, und es erweckt
auch keinerlei Mitleid wegen ihrer Schmerzen, die sie gerade
erleidet, nein, ihr Schreien stachelt meine Lust zu weiteren
Schlägen an, die ich ihr jetzt mit beiden Händen, rechts und
links, auf ihre fleischigen Hinterbacken verabreiche, und die in
kürzester Zeit eine hochrote Färbung aufweisen. ja, das ist in
mich gefahren: diese lüsterne Raserei … in der ich kaum mehr
Gehör habe, ihre Worte wahrzunehmen, die sie in ihrer Ekstase
ausruft – komm! kommen, ankommen …! – Ja! sicher –, auch
ich kämpfe mich dem Höhepunkt entgegen, ich will auch gleich
kommen …! Aber zusammen? Gemeinsam? Ich glühe. Ihr
Gesicht kehrt sich auf einmal mir zu, es wirkt so entspannt, sie
lächelt mich an, öffnet ihren Mund, und reicht mir die Hand …
»Da sind wir! Piallo! Wir sind angekommen –, hier ist
Endstation! Sie haben mich dauernd so sonderbar angeschaut,
und mich auch angelächelt –, da habe ich mir ganz einfach
erlaubt zu Ihnen herüberzukommen. Wollen wir nicht für kurz
in das Café, hier gleich gegenüber? Ja? Also kommen Sie, ich
glaube, Sie sind mir eine Erklärung schuldig – kommen Sie! Ich
heiße übrigens Angelika!«
Gina Blum: Eisdiele
Sie hatte es schon immer vorgezogen, ihr Eis aus einer
Waffeltüte zu essen, drei Kugeln übereinander getürmt. Dieses
ganze Brimborium von Früchten und Dekorationen lenke sie nur
vom Wesentlichen ab, sagte sie immer. Er war ihr nicht böse
darum.
Ganz im Gegenteil. Er schaute ihr überhaupt gern beim Essen
zu.
Er glaubte daran, dass Menschen, die Essen nur als
Nahrungsaufnahme betrachten, es auch im Bett an
genießerischer Freude fehlen lassen. Das konnte man von ihr
nun wirklich nicht behaupten.
Er trank einen Schluck von seinem Cappuccino und blickte sie
dabei an. Wie sehr er sie liebte! In all den Jahren hatte sie nichts
von dieser gradlinigen Natürlichkeit verloren, die ihn vom ersten
Augenblick an ihr fasziniert hatte. Die Weichheit ihres Körpers
– wie gut sie sich anfühlte – und wie viel Mühe es ihn gekostet
hatte, sie nicht durch Ungeschicklichkeiten in eine Härte zu
treiben, die sie gar nicht kannte! Er war stolz, dass es ihm
gelungen war.
Vielleicht war sie ihm deshalb so kostbar.
Er sah den Ansatz ihrer Brüste über dem Ausschnittrand ihres
Sommerkleides. Ihre Brüste – fest und schwer lagen sie in seiner
Hand, wenn sie sich liebten. Der klar gezeichnete Hof um ihre
Brustwarzen schimmerte in einem bräunlichen Rot. Das wusste
er auch ohne sie zu sehen. Bei der leisesten Berührung durch
seine Finger richteten sich ihre Brustwarzen auf, wurden hart, so
hart …
Er hob den Kopf und sah, dass sie ihn anschaute. Es war klar,
sie wusste genau, wie sehr er sie begehrte! Jetzt und hier! Ohne
ihn aus den Augen zu lassen, fuhr sie mit der fest angespannten
Zungenspitze über die Rundung der Kugel und hob dabei kleine
Eishäufchen ab. Genüsslich ließ sie sie im Mund zergehen. Ihre
Augenlider schlossen sich etwas. Er spürte ihren Blick tiefer und
tiefer an sich hinunter sinken. Den Mund halb geöffnet, begann
sie, die Kugel mit der flachen Zunge breit glatt zu streicheln. Es
war offensichtlich, woran sie dachte. Zu oft hatte sie schon seine
Eichel mit genau diesen Bewegungen umspielt und ihn damit
fast zum Wahnsinn getrieben.
Sie öffnete ihren
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