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Nachts

Nachts

Titel: Nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Möglichkeit hatten, so ein Plakat auszusuchen, würde ein Komitee aus Kindern das möglicherweise tun aber würde eine Library Association, ob aus lowa, dem Mittelwesten oder dem ganzen Land, es tatsächlich verschicken?
    Sam Peebles dachte an die flehentlich gegen das unüberwindliche Gefängnis aus Glas gepreßten Hände, den schreienden, qualvollen Mund, und plötzlich konnte er es kaum noch glauben. Er konnte es unmöglich glauben.
    Und Peyton Place. Was war damit? Er vermutete, daß die meisten Erwachsenen, die die Bibliothek besuchten, das Buch vergessen hatten. Glaubte er allen Ernstes, daß manche ihrer Kinder die so jung waren, daß sie noch in die Kinderbibliothek gingen dieses alte Relikt neu entdeckt hatten?
    Das glaube ich auch nicht.
    Er wollte sich keiner zweiten Dosis von Ardelia Lortz’ Zorn aussetzen die erste reichte aus, und er hatte den Eindruck, als wäre ihr Potential noch längst nicht erschöpft , doch diese Gedanken waren so übermächtig, daß er sich umdrehte.
    Sie war nicht mehr da.
    Die Tür der Bibliothek war geschlossen, ein vertikaler Mundschlitz in dem düsteren Granitgesicht.
    Sam blieb noch einen Augenblick stehen, wo er war, dann eilte er zu seinem Auto, das am Bordstein geparkt war.
    Kapitel Drei

SAMS REDE
    1
    Sie war ein rauschender Erfolg.
    Er begann mit seiner eigenen Version zweier Anekdoten aus dem >Entspanne sieMach sie fertig< und wollte sie schon herausschreiben, als ihm Ardelia Lortz und Best Loved Poems of the American People einfielen. Sie werden feststellen, daß sich Ihre Zuhörer an einen hübschen Vers erinnern, auch wenn sie alles andere vergessen, hatte sie gesagt, und Sam fand ein hübsches kurzes Gedicht im Teil >Inspiration<, wie sie es vorhergesagt hatte.
    Er sah in die ihm zugewandten Gesichter seiner Rotarier und sagte: »Ich habe versucht, Ihnen einige der Gründe darzulegen, weshalb ich in einer Kleinstadt wie Junction City lebe und arbeite, und ich hoffe, sie waren wenigstens ein wenig logisch. Wenn nicht, stecke ich echt in Schwierigkeiten.«
    Das Grollen gutmütigen Gelächters (und ein Schwall einer Mischung von Scotch und Bourbon) schlug ihm entgegen.
    Sam schwitzte stark, fühlte sich aber ziemlich wohl und kam zur Überzeugung, daß er dies alles unbeschadet überstehen würde.
    Das Mikrofon hatte nur einmal ein Rückkopplungspfeifen von sich gegeben, und niemand war rausgegangen, niemand hatte mit Essensresten geworfen, und es war kaum gepfiffen worden und wenn, dann humorvoll.
    »Ich glaube, ein Dichter namens Spencer Michael Free hat das, was ich sagen wollte, besser ausgedrückt, als ich es je könnte. Sehen Sie, fast alles, was wir in unseren Kleinstadtgeschäften verkaufen, kann in Einkaufszentren von Großstädten und Supermärkten billiger angeboten werden. Diese Einrichtungen prahlen gern damit, daß man dort sämtliche Waren und Dienstleistungen bekommen kann, die man nur wünscht, und obendrein noch kostenlos parken kann. Und ich schätze, damit haben sie fast recht. Dennoch haben Kleinstadtgeschäfte etwas zu bieten, was die Supermärkte und Einkaufszentren nicht haben, und das ist genau das, wovon Mr. Free in seinem Gedicht spricht. Es ist nicht besonders lang, sagt aber eine Menge aus. Und es lautet folgendermaßen: Nur Menschlichkeit zählt in dieser Welt,
    Die Berührung unserer Hände
    Bedeutet dem schwachen Herzen viel mehr
    Als Obdach, Trank und Speise;
    Denn das Obdach ist fort, ist die Nacht vorbei, Und die Speise reicht nur einen Tag,
    Doch ein Händedruck und ein freundliches Wort Sind die ewige Labsal der Seele.«
    Sam sah von seinem Text auf und stellte zum zweitenmal an diesem Tag fest, daß ihm jedes Wort, das er gerade gesprochen hatte, ernst war. Plötzlich war sein Herz voll Glück und schlichter Dankbarkeit.
    Es tat gut herauszufinden, daß man noch ein Herz hatte, daß die gewöhnliche Routine gewöhnlicher Tage es nicht abgenutzt hatte; aber es war noch schöner festzustellen, daß dieses Herz immer noch durch den Mund sprechen konnte.
    »Wir KleinstadtGeschäftsleute bieten diese menschliche Seite.
    Einerseits ist das nicht viel aber andererseits ist es das A und O.
    Ich weiß für mich, daß

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