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Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind

Titel: Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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das kranke Arschloch ihn fragte, was für Filme er mochte. Es dauerte ganze acht Minuten, die beiden aufzuspüren.
    Das Wunder der modernen Elektronik. Edison sei Dank. Oder Marconi. Oder dem Mobilfunkanbieter.
    Dahl streckte sein Bein und massierte die ledrige Stelle, an der eine Kugel es durchschlagen hatte. Der Treffer hatte im ersten Moment kaum wehgetan und ging wahrscheinlich auf das Konto eines von Dahls eigenen Männern. Anlass war der einzige Banküberfall gewesen, der in diesem County je zu einer Schießerei geführt hatte, soweit die Leute sich erinnern konnten. »Was meinen Sie, Todd? Ich glaube nicht, dass er eigentlich die Auskunft anrufen und sagen wollte: ›Dies ist die Nummer, die ich möchte.‹ Ich glaube eher, er wollte sagen: ›Dies ist ein Notfall.‹«

    »Und dann wurde er bewusstlos.«
    »Oder erschossen oder niedergestochen. Die Verbindung war einfach so weg?«
    »Peggy wollte zurückrufen. Aber sie ist direkt bei der Mailbox gelandet, ohne ein Klingeln.«
    »Und wie lautete die Ansage?«
    »Bloß ›Hier ist Steven. Ich bin zurzeit nicht erreichbar.‹ Ohne Nachnamen. Peggy hat eine Nachricht hinterlassen und um sofortigen Rückruf gebeten.«
    »Jemand in einem Boot auf dem See?«, spekulierte Dahl. »Mit technischen Schwierigkeiten?«
    »Bei diesem Wetter?« Der April in Wisconsin konnte empfindlich kühl sein; für die kommende Nacht wurde eine Temperatur von unter fünf Grad vorhergesagt.
    Dahl zuckte die Achseln. »Meine Jungs sind in Wasser baden gegangen, das Eisbären abgeschreckt hätte. Und Bootfahrer sind wie Golfer.«
    »Ich spiele kein Golf.«
    »Wir haben einen Namen, Todd«, rief ein anderer Deputy. Schon hatte der junge Mann einen Stift und einen Notizblock in der Hand. »Leg los.«
    »Steven Feldman. Die Rechnungsadresse für das Mobiltelefon ist die Melbourne Avenue Nummer zwei eins neun drei in Milwaukee.«
    »Aha, dann hat er wohl ein Ferienhaus am Lake Mondac. Ein Anwalt oder Arzt, kein armer Mann.« Der Sheriff sah Jackson an. »Überprüfen Sie ihn. Und wie lautet die Nummer des Telefons?«
    Jackson nannte sie ihm und kehrte dann an seinen Schreibtisch zurück, von wo aus er die einschlägigen Datenbanken auf Staats- und Bundesebene konsultieren würde: NCIC, VICAP, das Strafregister von Wisconsin, Google.
    Der Aprilhimmel draußen vor dem Fenster leuchtete so blau wie das Partykleid eines jungen Mädchens. Dahl liebte die Luft
in diesem Teil von Wisconsin. In Humboldt, der größten Stadt von Kennesha County, gab es höchstens siebentausend Fahrzeuge, verteilt über eine Fläche von vielen Quadratkilometern. Die Zementfabrik blies einigen Dreck in die Luft, aber da es sich bei ihr um den einzigen großen Industriebetrieb des Bezirks handelte, beschwerte sich niemand außer einigen ortsansässigen Umweltschützern - und auch die nicht sonderlich laut. Man konnte meilenweit sehen.
    Es war jetzt siebzehn Uhr fünfundvierzig.
    »›Dies‹«, murmelte Dahl.
    Jackson kam erneut zu ihm. »So, Sheriff, wir wissen nun mehr: Feldman ist bei der Stadt angestellt und sechsunddreißig Jahre alt. Seine Frau Emma arbeitet als Anwältin für die Kanzlei Hartigan, Reed, Soames und Carson. Sie ist vierunddreißig.«
    »Ha, eine Anwältin. Wusste ich’s doch.«
    »Gegen keinen der beiden liegt oder lag etwas vor. Sie besitzen zwei Autos: einen Mercedes und einen Cherokee. Keine Kinder. Und sie haben dort ein Haus.«
    »Wo?«
    »Am Lake Mondac. Ich habe die Eigentumsurkunde gefunden. Die Immobilie ist vollständig bezahlt.«
    »Ohne Hypothekenbelastung? Nicht schlecht.« Dahl drückte zum fünften Mal die Wahlwiederholung. Und landete abermals sofort bei der Mailbox. »Hallo, hier ist Steven. Ich bin zurzeit nicht erreichbar …«
    Dahl hinterließ keine weitere Nachricht. Er drückte die Gabel des Telefons herunter, überlegte einen Moment und rief die Auskunft an. Es gab keinen Eintrag für jemanden namens Feldman am Lake Mondac. Dahl versuchte es bei der örtlichen Rechtsabteilung der Telefongesellschaft.
    »Jerry. Gut, dass ich Sie noch erwische. Hier ist Tom Dahl.«
    »Ich wollte gerade zur Tür hinaus. Haben Sie einen Gerichtsbeschluss? Suchen wir nach Terroristen?«

    »Nein, nein; ich möchte bloß wissen, ob ein bestimmtes Haus am Lake Mondac einen Festnetzanschluss hat.«
    »Wo?«
    »Dreißig, vierzig Kilometer nördlich von hier. Die Adresse lautet Lake View Drive Nummer drei.«
    »Ist Lake Mondac eine eigene Gemeinde?«
    »Nein, das Gebiet fällt anscheinend in die

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