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Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind

Titel: Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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gemeinsamen Freund.«
    »Und der wäre?«
    »Freddy Lancaster.«
    »Freddy, na klar. Was macht seine Frau?«
    »Kann ich nicht sagen, Hart. Sie ist vor zwei Jahren gestorben.«

    »Ach ja, stimmt. Wo habe ich nur mein Gedächtnis gelassen? Wie gefällt es Freddy in St. Paul?«
    »St. Paul? Er wohnt in Milwaukee.«
    »Mein Gedächtnis ist wirklich wie ein Sieb.«
    Der Tanz. Er ging hin und her. So muss es sein.
    Nach einem weiteren Treffen hatte man sich ausreichend abgeklopft, um die Gefahr einer Falle zu minimieren. Beim dritten Termin war der Tanz vorbei, und man kam auf die Einzelheiten zu sprechen.
    »Das ist viel Geld.«
    »Ja, das ist es, Hart. Sie sind also interessiert?«
    »Reden Sie weiter.«
    »Hier ist eine Karte der Gegend. Das da ist eine Privatstraße. Der Lake View Drive. Mitten in einem riesigen Naturschutzgebiet. Dort gibt es kaum Leute. Und hier ist ein Grundriss des Hauses.«
    »Okay … Ist die Straße asphaltiert?«
    »Nein, unbefestigt … Hart, es heißt, Sie seien gut, ein richtiger Handwerker. So nennt man Sie.«
    »Wer ist ›man‹?«
    »Leute.«
    »Nun ja, ich bin Handwerker.«
    »Darf ich Sie etwas fragen?«
    »Ja.«
    »Ich bin neugierig. Wieso üben Sie diese Tätigkeit aus?«
    »Es gefällt mir.«
    »Den Eindruck habe ich auch.«
    »Okay. Wie ist die Gefahrenlage?«
    »Die was?«
    »Wie riskant wird der Job sein? Wie viele Leute halten sich dort auf? Sind sie bewaffnet? Gibt es Polizei in der Nähe? Das Haus liegt an einem See - sind die anderen Häuser am Lake View Drive bewohnt?«
    »Das wird ein Kinderspiel, Hart. Praktisch ohne Risiko. In
den anderen Häusern wird niemand sein. Und sonst nur die beiden, die Feldmans. Keine Ranger im Park und meilenweit keine Cops.«
    »Haben sie Waffen?«
    »Soll das ein Witz sein? Das sind Stadtmenschen. Sie ist Anwältin und er Sozialarbeiter.«
    »Bloß die Feldmans, sonst niemand? Das würde einen großen Unterschied bedeuten.«
    »So lauten meine Informationen. Und die sind zuverlässig. Es wird nur das Ehepaar dort sein.«
    Nun mussten Hart und Lewis mitten im Marquette State Park ein dorniges Dickicht umrunden, das wie eine gefährliche Pflanze aus einem Science-Fiction-Film aussah.
    Ja, genau, dachte Hart mürrisch. Nur die beiden. Sein Arm tat weh.
    Er war wütend auf sich selbst.
    Er hatte sich nur zu fünfundneunzig Prozent vorbereitet.
    Es hätten hundertzehn sein müssen.
    Wenigstens wussten sie, dass sie sich auf dem richtigen Weg befanden. Vor einem knappen Kilometer hatten sie ein Papiertaschentuch mit Blut darauf gefunden. Der Fetzen hatte dort höchstens eine halbe Stunde gelegen.
    Hart blieb stehen und sah sich um. Ihm fielen einige Hügelkämme und ein schmaler Bach auf. »Wir kommen gut voran. Ohne das Mondlicht wäre es weitaus schwieriger. Aber so haben wir eine reelle Chance. Jemand hält seine schützende Hand über uns.«
    Der Trickster …
    »Jemand … Glaubst du das wirklich?« Lewis jedenfalls schien ziemlich überzeugt davon zu sein.
    Hart nicht. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt für theologische Diskussionen. »Ich würde das Tempo gern etwas erhöhen. Wenn die Frauen den Pfad erreichen, rennen sie womöglich los. Wir müssen mithalten.«

    »Rennen?«
    »Ja. Auf dem glatten Untergrund sind wir im Vorteil. Wir sind schneller.«
    »Weil die beiden Frauen sind, meinst du?«
    »Ja. Und weil eine von ihnen verletzt ist. Schmerz macht die Leute langsam.« Er hielt inne und schaute nach rechts. Dann beugte er sich über die Landkarte und nahm sie genau in Augenschein. Das Licht der Taschenlampe wurde durch sein Unterhemd gedämpft.
    Er zeigte auf eine Stelle. »Ist das ein Beobachtungsturm?«
    »Was soll das sein?«
    »Ein Turm, von dem aus die Ranger nach Waldbränden Ausschau halten. Es ist einer der Orte, den sie vielleicht aufsuchen will.«
    »Und wo?«
    »Da auf dem Kamm.«
    Sie sahen etwas in ungefähr einem Kilometer Entfernung über die Wipfel ragen. Es schien eine Art Turm zu sein, aber sie konnten nicht erkennen, ob es sich um eine Funk- oder Hochfrequenzantenne handelte oder um eine begehbare Konstruktion mit einer kleinen Plattform auf der Spitze.
    »Wäre möglich«, sagte Lewis.
    »Ist dir irgendwas aufgefallen?«
    Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, und der Halbmond sorgte für genügend Licht, aber das Tal, das die Männer von dem Turm trennte, war voller Schatten, und das Blätterdach der Bäume bot dort einen perfekten Sichtschutz.
    Es ergab einen gewissen Sinn, dass die Frauen den Turm

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