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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Aktion. Sie drückten Ann in einen Polsterstuhl am Ende des Tisches, stellten ein Glas Wodka und einen Teller mit Appetithäppchen vor sie hin.
    Jasha deutete auf die Köstlichkeiten und erklärte ihr, was es im Einzelnen war. »Eingelegte Champignons. Heringssalat. Roggenbrot. Käse...« Er nahm ein Stück und stopfte es sich in den Mund.
    Ohne von ihrer Arbeit aufzusehen, grummelte Zorana: »Lass die Finger von Anns Teller. Ich mach euch auch etwas fertig.«
    Firebird und Rurik grinsten ihren Bruder an.
    Ann war verblüfft. »Wie kann sie …«
    »Wir wissen es auch nicht, aber wir befürchten das Schlimmste«, antwortete Jasha.
    Ann fiel ein, was er über die seherische Gabe seiner Mutter erzählt hatte. Aber die setzte Zorana doch sicher bloß bei weltbewegenderen Dingen ein, oder?

    »Ich bin eure Mutter. Ich hab eure Windeln gewechselt. Meint ihr allen Ernstes, ihr könntet noch irgendwelche Geheimnisse vor mir haben?« Zorana knallte zwei weitere Platten mitten auf den Tisch.
    »Hey, Jasha, was hast du mit deinem Hals angestellt? Hast du dich beim Rasieren geschnitten?« Firebird umarmte ihn abermals.
    »Lass mal sehen.« Zorana öffnete seinen Hemdkragen und entdeckte den roten Striemen, den der Varinski ihm beigebracht hatte. Zwischen ihre Brauen schob sich eine steile Falte. »Hm.«
    Jasha fasste ihre Finger und küsste sie. »Ist schon okay, Mama.«
    »Das sagst du jedes Mal. Also, was verbirgst du noch vor mir?« Sie drehte sich zum Herd, auf dem ein großer Topf brodelte. »Jasha, geh und hol deinen Vater. Er ist wach. Rurik, du weißt am besten, wie das mit der Gehhilfe funktioniert.«
    »Er sitzt nicht mehr im Rollstuhl?« Jashas Gesicht hellte sich merklich auf.
    »Wir haben ihn zwar noch, aber du kennst ihn ja. Er weigert sich, ihn zu benutzen.« Rurik schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Er ist eben ein bockiger Maulesel«, murmelte Zorana. »Das hat wohl auf seine Söhne abgefärbt. Es ist erst eine Woche her … dass er zusammenklappte, und er tut schon wieder so, als könnte er Bäume ausreißen. Firebird, hol mir mal die Schüsseln. Beeilt euch, Jungs, bevor der Borschtsch kalt wird.«
    Jasha blieb in der Tür stehen und öffnete den Mund.
    Ann war sonnenklar, was ihm auf der Zunge lag. Er würde jetzt bestimmt nach dem Maisfladenbrot fragen. Sie drohte ihm heimlich mit dem Finger.
    Er schloss den Mund unverrichteter Dinge wieder und verschwand.

    Ann spähte sich vorsichtig um, ob Zorana oder Firebird etwas mitbekommen hatten.
    Hatten sie. Beide. Sie starrten Ann fragend an.
    »Ich weiß zwar nicht, worum es ging, aber ich bin beeindruckt «, bemerkte Firebird.
    Zorana schien weniger beeindruckt und wesentlich skeptischer, gleichwohl meinte sie freundlich: »Trink deinen Wodka, Ann. Der wärmt dich innerlich auf, und dann kannst du heute Nacht gut schlafen.«
    »Kipp ihn runter«, riet Firebird. »In einem Zug.« Sie stellte ein Glas Wasser vor Ann. »Dann geht es nachher einfacher mit den anderen Getränken.«
    Einfacher mit den anderen Getränken? Irgendwie war ein Besäufnis nicht wirklich Anns Vorstellung von einem gemütlichen Familienabend.
    Aber was wusste sie schon?
    Auf Firebirds Nicken hin kippte Ann den Wodka auf ex, japste keuchend nach Luft und leerte das Wasserglas in der Hoffnung, damit das furchtbare Brennen in ihrer Kehle zu löschen.
    Aus dem Wohnzimmer drang eine leise grummelnde Stimme wie das Brummen eines Grizzlybären. Schritte näherten sich, dann brach der Brummbär laut protestierend ins Zimmer.
    Konstantine Wilder stützte sich schwer auf seinen Rollator. Er hatte eine Kanüle in einem Arm, ein Sauerstoffschlauch steckte in seiner Nase. Seine Gesichtshaut war wächsern blass. Dessen ungeachtet war er eine beeindruckende Erscheinung, mit seiner muskulösen breitschultrigen Statur dominierte er die Küche. »Also Sie sind Ann Smith! Wir plaudern öfters am Telefon«, posaunte er. »Nettes Mädchen.«
    Ann stand auf, um ihn zu begrüßen.
    »Nettes Mädchen. Großes Mädchen.« Er grinste und zeigte
ebenmäßige weiße Zähne. »Obwohl ich lieber kleine Mädchen mag.« Er warf Zorana einen glutvollen Blick zu, so dass Ann betreten wegschaute.
    »Du sagst das bloß, weil du Angst hast«, stellte Zorana fest.
    »Aber natürlich, ruyshka «, antwortete er aufgeräumt. »Ein Mann, der keine Angst vor seiner Frau hat, ist dumm.«
    »Papa, wir setzen dich jetzt neben Ann, dann kannst du ein bisschen mit ihr plaudern.« Jasha trat neben seinen Vater, Rurik auf die andere

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