Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
Macht in ein schwarzes Loch, dass ich meine Seele verloren glaubte. Ich konnte nichts sehen, nichts hören. Dann plötzlich … eine Stimme. Ich begriff, dass es meine eigene war.« Zoranas Stimmlage veränderte sich, wurde tiefer. »Ich sagte …«
    »Ma!« Rurik sprang so impulsiv auf, dass sein Stuhl nach hinten flog. Er packte ihre Hand. »Sag jetzt nichts!«
    Aufgebracht schüttelte sie ihn ab. »Ich habe keine neue Vision! Es hängt alles bloß mit diesem schauerlichen Ding zusammen.« Sie wandte sich an Ann. »Das schauerliche Ding war eine Statue meiner Tochter.«

    Als wenn das irgendetwas erklärte.
    »Was habt ihr mit der Statue gemacht?«, fragte Jasha erwartungsvoll in die Runde.
    »Ich hab sie in den Müll geworfen«, antwortete Firebird.
    »Du hast sie angefasst?« Aus Jashas Stimme sprach nacktes Entsetzen.
    »Ich bin zwar deine jüngere Schwester, Jasha, aber ich bin nicht bescheuert.« Firebirds Augen blitzten entrüstet auf. »Bevor ich sie weggeworfen hab, hab ich sie natürlich in ein Handtuch gewickelt.«
    »Sie ist neuerdings ein bisschen arg empfindlich«, muffelte Rurik laut, während er seinen Stuhl wieder aufstellte.
    Firebird wandte sich ihm zu, die Wangen zornig rot.
    »Kinder, es reicht jetzt«, mahnte Konstantine.
    Firebirds Gesichtsfarbe normalisierte sich erst allmählich. Der Disput dagegen war schlagartig beendet.
    »Hat jemand mit dem Typen gesprochen, der die Statue modellierte?«, wollte Jasha wissen.
    »Nein, denn als River und Sharon ihn am nächsten Morgen zur Rede stellen wollten, war er weg.«
    Firebird und Jasha wechselten Blicke miteinander.
    Das Entsetzen in ihren Augen jagte Ann einen eisigen Schauer über den Rücken.
    Als sie Konstantines brutal entschlossene Miene bemerkte, wäre sie am liebsten schreiend hinausgelaufen. Obwohl er durch seine Krankheit gezeichnet war, flößte er ihr Angst ein. Sie war heilfroh, dass er für sie Partei ergriff.
    »So.« Zorana lehnte sich zurück und legte die Hände in den Schoß, ein Bild der Ruhe in einem Meer aufgewühlter Emotionen. »Und jetzt zu meiner Vision.«
    Sämtliche Blicke schossen zu ihr.
    »Ich habe geweissagt, dass jeder meiner vier Söhne eine der Varinski-Ikonen finden muss.«

    »Vier Söhne?«, gab Ann zurück. »Ich dachte, es seien nur drei.«
    »Ich habe die Visionen nur, ich hinterfrage sie nicht«, meinte Zorana sachlich. »Ich weissagte, dass ihre Liebsten die heiligen Stücke heimbringen würden.«
    Anns Blick huschte verstohlen zu Jasha.
    War sie seine Liebste?
    Er hatte ihr nichts von der Prophezeiung erzählt. Die ganze Zeit da draußen im Wald hatte er gewusst, was seine Mutter gesehen hatte, und Ann nichts davon gesagt.
    Jetzt fixierte er sie intensiv, so als wollte er ihr irgendetwas suggerieren.
    Logo. Er wollte ihr klarmachen, dass die Vision unbestimmt war und sie sie nicht allzu ernst nehmen sollte.
    Er nahm sie offenbar nicht ernst.
    Zorana fuhr fort. »Ein Kind wird das Unmögliche vollbringen. Die geliebte Familie wird durch Verrat zerbrochen … und in das Feuer springen. Die Söhne von Oleg Varinski haben uns gefunden, denn die Blinden können sehen.«
    »Was bedeutet das? Die Blinden können sehen?« Für Ann ergab das Ganze nicht wirklich einen Sinn.
    »Ja, Ma, was?« Das Nachdrückliche in Ruriks Stimme überraschte Ann. Traten Archäologen eigentlich immer so bestimmend auf?
    »Keine Ahnung. Ich sah bloß diese zwei weiß schimmernden Augäpfel, die mich durch die Dunkelheit hindurch anstarrten.« Zorana blickte zu Jasha. »Anscheinend haben die Söhne von Oleg uns gefunden.«
    »Zumindest mich«, versetzte Jasha.
    »Zeig deinem Vater mal deinen Hals«, wies Zorana ihn an.
    Jasha öffnete seinen Hemdkragen und zeigte ihnen das Mal, das der Varinski ihm beigebracht hatte.

    Konstantine inspizierte es. »Das Mal eines Dämonenwolfs. Hast du ihn getötet?«
    »Ja«, antwortete Jasha grimmig.
    »Dann heilt es, allerdings nur langsam.« Konstantine öffnete sein Hemd. Dicht gekräuselter grauer Flaum bedeckte seine Brust, gleichwohl bemerkte Ann etliche helle Narben über seinem Rippenbogen. Es sah aus, als hätte irgendeine Bestie vor langer, langer Zeit versucht, ihm das Herz herauszureißen.
    In der Küche brannte die Deckenbeleuchtung, durch die Verbindungstüren zum Wohnzimmer flutete weiches Licht.
    Draußen blies die Nacht indes ihren dunklen Atem vor die Fensterscheiben, überhauchte sie mit Grauen. Ann schauderte unwillkürlich. Das Gespenst der Angst schlich sich in ihr

Weitere Kostenlose Bücher