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Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising

Titel: Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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als könne er Kraft aus der Tasse ziehen. »Aber die Idee, dass es Jimmu war, der alle getötet hat, gefällt mir leider gar nicht.«
    »Na ja«, sagte ich, »es hat ja wenig Sinn, darüber nachzudenken, welche Konsequenzen es hätte, wenn Jimmu der Mörder wäre, wenn wir noch nicht einmal wissen, ob es stimmt oder nicht. Jetzt müssen wir erst einmal einen Weg finden, zu beweisen, ob er es war, und dann sehen wir weiter.«
    Schweigend tranken wir unseren Kaffee. Ich nahm mir ein weiteres Croissant.
    »Was für ein Glück, dass Jimmu gerade heute weggegangen ist, findest du nicht?«, sagte ich schließlich, als Ryu sich gerade noch eine Tasse Kaffee einschenkte. Er sah mich entgeistert an.
    »Ich wusste doch, ich hätte meinen engen, schwarzen Einbrecheranzug mitnehmen sollen«, sagte er dann, als der
Groschen bei ihm gefallen war. Er stürzte den restlichen Kaffee hinunter und sprang auf. »Immerhin sehe ich mit einer Skimütze ziemlich scharf aus.«
     
    Mit einem Klicken sprang das Schloss auf, und wir hielten den Atem an. Als niemand zu schreien anfing, atmeten wir erleichtert aus. Ich warf noch einen verstohlenen Blick in den Flur, während Ryu schon die Tür zu Jimmus Quartier öffnete.
    Wir schlichen uns hinein und schlossen die Tür hinter uns. Ryu machte das Licht an, und wir versuchten uns erst einmal zu orientieren. Jimmus Suite sah genauso aus wie die, die Ryu und ich uns teilten: ein Schlafzimmer mit angeschlossenem Bad und ein kleines Wohnzimmer. Und obwohl diese Räumlichkeiten Jimmus Zuhause waren, waren sie genauso unpersönlich gehalten wie unsere.
    »Wo hast du denn gelernt, Türen aufzubrechen?«, zischte ich. »Und warum hat Jimmus Zimmer gar keine Sicherheitsvorkehrungen? Sonst ist er doch auch nicht so vertrauensselig.«
    »Ich bin Nosferatu, schon vergessen?«, flüsterte Ryu grinsend. Ihm machte das alles einen Heidenspaß, das war ihm anzusehen. Seit wir unsere Suite verlassen hatten, strahlte er regelrecht vor Abenteuerlust. Vielleicht gefielen ihm die Umstände nicht gerade, aber er war definitiv ein Mann, der das Risiko liebte. »Welcher Vampir könnte kein solch windiges Schloss aufbrechen? Und was die Sicherheitsvorkehrungen betrifft, hier im Verbund gibt es keine Privatunterkünfte. Reinigungspersonal und Bedienstete müssen ein und aus gehen können. Hier am Hof ist man
zwar sicher vor der Außenwelt, aber dafür büßt man seine Privatsphäre ein.« Er zeigte zum Schlafzimmer hinüber. »Du siehst dich da drin um und ich hier.«
    Ich steckte meinen Kopf durch Jimmus Schlafzimmertür und versicherte mich, dass er nicht gerade ein Nickerchen hielt, bevor ich eintrat. Irgendetwas sagte mir, dass er immer mit dem falschen Fuß aufstand. Der Raum war genauso kahl und unpersönlich wie das Wohnzimmer. Zuerst ging ich ins Badezimmer, das abgesehen von einer Familienpackung Haargel und einem Stück Seife am Waschbecken völlig leer war.
    Das Schlafzimmer war nicht viel interessanter. In der Kommode fand ich ein paar Unterhosen, dunkle Socken, die nicht zusammenpassten, und einige Unterhemden. Im Schrank hingen zerrissene Jeans und ein paar T-Shirts. Ich wollte die Tür schon wieder schließen, da fiel mir auf, dass im obersten Fach noch etwas lag.
    Ich zog den kleinen Sessel aus der Zimmerecke herüber und stieg hinauf, um besser sehen zu können. Ganz hinten in der Ecke des obersten Fachs entdeckte ich ein stählernes Kästchen. Ich war nicht sicher, ob ich es erreichen würde. Ich reckte mich und streckte meine Hand danach aus, aber als ich die Box fast berührte, spürte ich ganz deutlich ein kleines Kraftfeld. Ich zögerte und entschied, besser nichts zu riskieren.
    »Ryu«, rief ich, »ich habe da vielleicht etwas gefunden.«
    Er kam herein und klopfte sich die staubigen Hände ab. »Da drüben ist nichts«, sagte er. »Nicht einmal eine Zeitschrift. Scheint ja wirklich ein hochinteressanter Kerl zu sein, dieser Jimmu. Was hast du hier drin entdeckt?«

    »Ich weiß nicht«, antwortete ich. »Da ist so eine Box oben im Fach, aber ich traue mich nicht, sie anzufassen. Ich glaube, sie ist mit einem Bann belegt.«
    Ryu grinste. »Ein Bann?«
    »Du weißt schon, verzaubert. Ich habe das Kribbeln gespürt.«
    Ryu stieg neben mir auf den Sessel und spähte in den Schrank. Plötzlich fauchte er, und seine Fänge traten hervor.
    »Jane, sofort runter vom Sessel!«
    Ohne zu zögern, sprang ich herunter. Wenn Befehle so klangen, befolgte ich sie lieber.
    Ryu hielt seine Hände an beide Seiten

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