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Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising

Titel: Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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ich endlich aufgehört hatte zu zittern.
    Ich dachte darüber nach - es klang ziemlich verlockend. »Vielleicht«, sagte ich schließlich.
    »Also gut, du hattest Recht.«
    Ich öffnete ein Auge und sah in seine goldbraunen Augen. »Wie Recht hatte ich?«
    »Total, absolut und völlig Recht«, sagte er mit gespieltem Ernst.
    Wie immer half bei mir Humor auch dann, wenn sonst nichts mehr helfen konnte. Aber wirklich zum Lachen war mir noch immer nicht zumute.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte ich und öffnete beide Augen.
    Er runzelte die Stirn. »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte er. »Das ist zu groß für uns beide, besonders, weil wir noch immer nicht wissen, was da vor sich geht.« Er dachte nach. »Jetzt versuchen wir erst einmal, den Abend zu überstehen. Beim Essen werde ich diskret ein paar Erkundigungen einziehen, und morgen früh können wir dann vielleicht neu ansetzen. Aber für heute, würde ich sagen, haben wir beide genug.«
    Da musste ich ihm absolut zustimmen - ich hatte definitiv genug für heute. Oder, wenn ich es mir recht überlegte, eigentlich für mein ganzes Leben. Dezent ausgedrückt, fing
ich gerade an, auch die schlechten Seiten an der Welt meiner Mutter zu sehen.
    Ryu sah auf seine Armbanduhr. »Es ist zwei Uhr, also haben wir noch etwa sechs Stunden bis zum Abendessen. Elspeth wird so gegen fünf hier sein und dir beim Fertigmachen helfen.« Er drückte sich an mich. »Was machen wir jetzt?«, fragte, er und seine Fänge blitzten auf.
    »Wie bitte? Nicht dein Ernst«, dachte ich, als er mir mit der Hand über den Bauch und in Richtung der nördlicheren Gefilde meines Körpers strich.
    Anscheinend war es ihm doch ernst. Da fiel mir etwas ein. »Ich weiß, was wir jetzt tun könnten«, sagte ich und schwang die Beine auf meiner Seite aus dem Bett.
    Er sah mich gespannt an, als ich in meiner Tasche wühlte, bis ich gefunden hatte, was ich suchte. Ich zog die lilafarbenen hochhackigen Schuhe heraus. »Du kannst mir dabei helfen, in diesen Dingern gehen zu üben«, sagte ich grinsend.
    Ich glaube zwar nicht, dass er das im Sinn hatte, aber es war das Einzige, zu dem ich in diesem Moment in der Lage war. Und es stellte sich heraus, dass er, was das Gehen in Stöckelschuhen betrifft, ein echter Profi war. Ich beschloss lieber nicht nachzufragen, woher das kam.
    Irgendwie überstanden wir das Abendessen. Es war eine formellere Angelegenheit als das ungezwungene Büfett am Abend zuvor. Wir nahmen alle an festlich gedeckten Tischen Platz, und es gab ein mehrgängiges Menü. Wir saßen zusammen mit Chester, dem Ifrit, und ein paar Nahual. Sie redeten die ganze Zeit über ihre Aktien, was mich, nachdem ich über die Absurdität der Situation hinweg war, schrecklich
langweilte. Also nickte ich tapfer lächelnd und konzentrierte mich lieber darauf, dass mir mein knappes Kleidchen nicht über den Hintern hochrutschte. Ryu stellte so viele Fragen wie möglich, ohne bei den anderen einen Verdacht zu wecken. Aber er erfuhr nichts Weltbewegendes.
    Wie Elspeth uns schon gesagt hatte, wusste niemand etwas über Jimmus aktuelle Unternehmung.
    Während des Essens gab es auch ein Unterhaltungsprogramm. Ein Alfar-Sänger trällerte ein unglaublich langes und monotones Liedchen, das in etwa so klang wie Enya unter Hypnose. Dann gab es noch ein paar Ifrits, die mit Feuer jonglierten, und ein paar Nahual-Akrobaten, die während ihrer Darbietung die Gestalt änderten. Unter anderen Umständen hätte mich das alles wohl fasziniert, aber angesichts dessen, was wir heute in Erfahrung gebracht hatten, wollte ich mich am liebsten nur noch in meinem Bett verkriechen, bis wir endlich abreisen konnten.
    Dem Himmel sei Dank zogen wir uns dann auch schon früh auf unser Zimmer zurück, wo wir uns sicher fühlten. Das Einzige, was ich diesem ansonsten albtraumhaften Tag abgewinnen konnte, war Ryus Gesichtsausdruck, als er ein Kondom hochhielt und ich lächelnd den Kopf schüttelte, schließlich hatte mir Morrigan bestätigt, dass nichts passieren konnte. Nachdem wir dann zu Ryus großer Freude großartigen ungeschützten Sex hatten, ohne Angst vor Schwangerschaft oder Krankheiten haben zu müssen, und es Zeit für mich war zu schlafen, gab mir Ryu noch einen Gutenachtkuss und stand auf. Er setzte sich mit dem Rücken zur Tür ans Bett, ein Buch in der Hand. Ich wusste, dass er dort bis morgen früh verharren und mich beschützen
würde, bis ich wieder aufwachte und er an der Reihe sein würde, sich auszuruhen. Ich war

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