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Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising

Titel: Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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versuchte, mir das Kleid an und gleichzeitig die Haare hoch zu halten.
    Plötzlich stand Ryu hinter mir und schlang seine Arme unter dem Kleid um meine Taille. Er drückte sein Gesicht zärtlich an meinen Hals und atmete tief ein. »Das ist der Plan«, murmelte er, und unsere Blicke trafen sich im Spiegel.
    Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich, er meine es ernst. Dann schaltete sich mein Gehirn wieder ein. »Reiß dich zusammen«, ermahnte ich mich in Gedanken und
dachte an all die Frauen im Hotel. »Er lebt davon... im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Ein Lachen drang über meine Lippen, und ich drehte mich zu ihm um. Jetzt klemmte das Kleid zwischen uns.
    »Deshalb kippen die Alfar also Crack in den Pool, damit man süchtig wird und nie wieder weg will!«
    Ryu fiel in mein Lachen ein und nahm mir das Kleid ab. Er hängte es ganz vorsichtig auf und schob mich dann ins Badezimmer.
    »Mach dich schon mal für Elspeth bereit, Liebes. Ich hole dich dann hier ab, wenn es Zeit ist fürs Abendessen.« Ich nickte. »Und Jane«, sagte er und klang plötzlich ganz ernst dabei. »Sei wachsam heute Abend, ja? Ich habe keine Ahnung, was passieren wird. Aber falls es ungemütlich werden sollte, dann machst du dich aus dem Staub - versuch um jeden Preis, es zurück auf unser Zimmer zu schaffen. Und dann sperr die Türen ab und öffne niemandem außer mir, okay?«
    Plötzlich machte ich mir doch wieder Sorgen wegen heute Abend. Aber das war gut so. Ich sollte mich besser nicht in trügerischer Sicherheit wiegen.
    Ryu lächelte mich an, doch er wirkte angespannt dabei. »Ich passe auf dich auf«, sagte er. »Das verspreche ich dir. Aber trau sonst niemandem. Lauf einfach weg, und ich werde dich finden.«
    »Okay«, sagte ich und lächelte ihn genauso besorgt an. Er küsste mich auf die Wange und nahm dann den Kleidersack mit seinem Anzug aus dem Schrank und die Plastiktüte, die er in Nells und Anyans Haus abgeholt hatte.
    »Ich treffe mich noch mit Wally«, sagte er, »und ziehe
mich dann woanders um, damit ich Elspeth nicht in die Quere komme.« Zum Abschied gab er mir einen Kuss und drückte mir aufmunternd die Hand.
    Als Ryu fort war, atmete ich einmal tief durch. Ich fühlte mich dem, was heute Abend auch immer passieren mochte, überhaupt nicht gewachsen. Ich fühlte mich wie eine Maus, die von Nachbars Katze zu einer Party eingeladen wurde. Ich sollte besser eine kugelsichere Weste anlegen und mich mit ein paar halbautomatischen Knarren ausrüsten, anstatt mir darüber Gedanken zu machen, ob ich mein Haar hochstecken oder es lieber offen tragen sollte.
    Da fiel mir ein … Sollte ich mein Haar hochstecken? Oder besser offen lassen? Ich seufzte, meine Eitelkeit hatte mal wieder gesiegt, und das in einem Moment, in dem ich eigentlich stark und fokussiert hätte sein müssen. In der mir eigenen Entschlossenheit entschied ich, dass Elspeth entscheiden musste, was mit meinem Haar passieren sollte, und verzog mich unter die Dusche. Wenn ich heute Abend schon sterben musste, dann wollte ich dabei wenigstens top aussehen. »Das bedeutet, dass ich besser mal Unterwäsche trage«, dachte ich. Ich warf einen Blick auf das dünne Kleidchen, das im Schrank hing.
    Oder auch nicht.

KAPITEL 22

    S ogar ich selbst musste zugeben, dass ich ziemlich scharf aussah. Aber Ryu sah überirdisch gut aus. »Wow«, hauchte ich, als er in unser Wohnzimmer kam, wo ich bereits auf ihn wartete. Er hatte den tollsten Smoking an, den ich je gesehen hatte - auch wenn das noch nicht oft der Fall gewesen war -, und sah einfach umwerfend aus. Ein paar Sekunden lang sahen wir uns gegenseitig einfach nur bewundernd an.
    »Jane, du siehst fantastisch aus«, sagte er schließlich. Ich stand auf und drehte mich einmal im Kreis. Wie hätte ich in diesem Kleid auch nicht fantastisch aussehen können? Sogar Elspeth war beeindruckt gewesen, als ich es aus dem Schrank geholt hatte.
    Sie hatte mein Haar hochgesteckt. Und meine Brüste hatte sie auf die gute alte Art und Weise in den Griff bekommen. Als ich ihr mein Problem erläuterte - dass ich keinen meiner BHs zu diesem Kleid tragen konnte und dass ich unmöglich ohne gehen könnte -, sagte sie, das sei überhaupt kein Problem. Ich dachte, sie würde irgendeinen
Zauber anwenden, mit dem alles an seinem Platz bleibt, aber nein: Zu meinem Entsetzen zog sie eine Rolle Klebeband aus ihrer Tasche.
    »In der Liebe und in der Mode ist alles erlaubt«, meinte sie schmunzelnd, und das Klebeband gab ein ominöses, reißendes

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