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Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising

Titel: Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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große Energiebälle auf einen Naga in Schlangenform geschleudert. Beide schlugen ein wie Torpedos und rissen der Schlange den Kopf ab. Ihr Körper schwankte hin und her, Blut spritzte fontänenartig
aus der Wunde wie rotes Öl, bevor er zu Boden sank und dabei einen überraschten Elben unter sich begrub. Die Alfar-Monarchen machten sich ruhig daran, weitere Geschosse zu erschaffen, indem sie Energie in kleinen Kugeln bündelten, die in ihren Handflächen immer größer wurden.
    Die Erschütterung der Explosion hatte mich umgeworfen, und ich brauchte einen Moment, um mich wieder aufzurappeln. Der Teil von mir, der nicht vor Angst halb starb, amüsierte sich über die Tatsache, dass ich mich noch immer an meine Schuhe klammerte. Wie schon gesagt, auch ich hatte so meine Prinzipien. Bei meinem Rundblick vorhin hatte ich einen Ausgang ganz in der Nähe unseres Tisches entdeckt, der mit einem kurzen Sprint zu erreichen war. Der Weg dorthin war auch relativ frei, da sich das Geschehen momentan weitgehend auf den mittleren Bereich vorne in der Halle konzentrierte.
    Noch immer halb am Boden kauernd, biss ich die Zähne zusammen und visierte mein Ziel an. Langsam richtete ich mich auf, um darauf zuzurennen, doch mitten in der Bewegung hielt ich noch einmal inne. Aus dem Augenwinkel hatte ich Nyx’ Begleiter entdeckt. Er saß noch immer neben der Ehrentafel und schien das Chaos um sich herum gar nicht zu bemerken. Ich konnte ihn nicht einfach hier zurücklassen, denn seine Entführerin war zu beschäftigt, um ihn zu beschützen. Gerade hing Nyx am Nackenschild einer der schlangenförmigen Nagas, brüllte wie verrückt, und ihr Arm steckte bis zum Ellenbogen in der Augenhöhle der Natter. Sie schien einen Heidenspaß zu haben.
    Ich fluchte und machte kehrt. Es gab noch einen anderen Fluchtweg direkt hinter der Stelle, an der der Mann
saß. Dieser Ausgang war genauso gut wie derjenige, auf den ich gerade zustürzen wollte, und ich konnte mir auf dem Weg auch noch den armen Kerl schnappen. Also lief ich gebückt auf den vorderen Teil der Halle zu und versuchte dabei noch, den Kämpfen auszuweichen und trotzdem so schnell wie möglich zu meinem Ziel zu kommen.
    Als ich an eine der massiven Säulen gelangt war, lehnte ich mich für einen Moment dagegen und stieß die Luft aus, die ich den ganzen Spurt über angehalten hatte.
    Inzwischen waren noch zwei weitere Alfar-Granaten geworfen worden. Morrigans hatte ein übel aussehendes Loch ins Nackenschild einer der verbliebenen Schlangen gerissen, die sich nun vor Schmerz am Boden wand. Doch Orins Geschoss war zu weit geflogen und schlug mit schrecklichen Folgen in ein Grüppchen Bediensteter des Hofes ein. Ich zwang mich, den Blick von diesem Blutbad abzuwenden, und betete im Stillen, dass Elspeth nicht unter den Toten war.
    Als mein Blick auf Ryu fiel, der glücklicherweise noch am Leben war, aber weiterhin mit Jimmu focht, atmete ich tief durch und fasste den Mut, meine Deckung hinter der Säule zu verlassen. Nicht zuletzt deshalb, weil sich mir langsam ein Knäuel Kämpfender näherte, das aus zwei Spriggan-Bodyguards und der zweiten Nagafrau bestand. Es sah so aus, als versuchten sich alle drei gegenseitig totzuprügeln. Mir fiel wieder ein, dass Ryu gesagt hatte, die Spriggans seien Söldner, und mindestens einer von ihnen schien auch wirklich nicht so recht zu wissen, auf welcher Seite er stand.
    Hastig stieß ich mich also von der Säule ab und stürzte mich ins Getümmel. So schnell ich konnte, rannte ich auf
den Menschen und den Ausgang hinter ihm zu. Ich schrie auf, als ein abgetrennter Arm direkt vor mir landete. Zu meinem Entsetzen erkannte ich den goldenen Armreif an dem fleischigen Bizeps - es war Wallys. Schon war der Dschinn zur Stelle und kniete sich hin, um sein abgetrenntes Körperteil aufzuheben. Er verdrehte die Augen, wie jemand, der sich über seine eigene Ungeschicktheit lustig macht, weil ihm gerade der Geldbeutel runtergefallen ist, und steckte sich den Arm einfach wieder an. Dann fischte er noch eine Waffe aus seiner Pluderhose - diesmal eine ziemlich gemein aussehende Keule - und stürzte sich wieder ins Gemenge. Dabei grinste er, als würde er Süßigkeiten und keine Schläge verteilen.
    Ich schüttelte den Kopf und rannte gebückt weiter. Als ich den Mann erreicht hatte, saß er noch immer da, als befände er sich zu Hause auf dem Sofa und nicht am Rande eines Schlachtfelds. Ich packte seine Hand und wollte ihn mit mir zur Tür ziehen, aber er rührte

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