Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising

Titel: Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
Vom Netzwerk:
Stimme rau wie das Knurren eines Hundes. »Wir machen später damit weiter, Jane. Jetzt muss ich dich erst einmal in Sicherheit bringen.«
    Starke Arme hoben mich hoch und legten mich über breite Schultern. Ich strampelte, denn mir war eingefallen, dass ich keine Ahnung hatte, wer dieser Mann war. Ich glaubte zwar, die Stimme zu kennen, doch das konnte unmöglich sein …
    »Halt still«, brummte der Mann sanftmütig. »Wir müssen dich erst einmal hier herausbringen.«
    »Den kenne ich«, dachte ein Teil meines Gehirns, während ein anderes mir sagte, ich sei einfach nur durchgeknallt. Die restlichen Gehirnregionen waren noch mit meiner soeben durchlebten Nahtoderfahrung beschäftigt.
    Plötzlich begriff mein noch völlig vernebeltes Hirn, dass
der Kerl, der mich trug, völlig nackt war, und so wie er mich geschultert hatte, hatte ich eine hervorragende Sicht auf ein ziemlich knackiges Hinterteil. Er rannte immer schneller, bis wir schließlich mit beeindruckender Geschwindigkeit durch das Verbundsgebäude jagten. Doch das bedeutete auch, dass ich immer weiter nach hinten rutschte. Er hielt mich zwar an den Oberschenkeln fest, aber ich befand mich mittlerweile Wange an Wange mit einer seiner kolossalen Pobacken.
    »Vertraue niemandem«, mahnte mich Ryus Stimme erneut, als wir gerade durch eine Tür in die kalte Nachtluft kamen. Die Abendkühle und die frische Luft wirkten belebend auf meinen Körper, erfrischten meine Sinne und brachten mein Bewusstsein wieder dazu, das Steuer zu übernehmen.
    Jetzt fing ich erst richtig an zu strampeln, denn ich war mir noch immer nicht über die Absichten des splitterfasernackten Fremden im Klaren. Er hatte mich zwar vor Jarl gerettet, aber wozu? Warum hatte er mich nicht gleich zurück zu Ryu gebracht? Panik stieg in mir auf, und mein Körper schaffte es irgendwie, einen letzten Rest an Adrenalin zu aktivieren. Während ich die knackigen Gesäßmuskeln, die sich vor meinem Gesicht bewegten, betrachtete, traf ich eine Spontanentscheidung. Ich wollte runter und zwar sofort . Also biss ich zu, in das, was meine Zähne zuerst zu fassen bekamen - und das war, natürlich, der exponierte Hintern meines Entführers.
    Der Mann jaulte auf, und ich rutschte abrupt kopfüber in Richtung Boden. Ich sauste auf ein keltisches Mosaik zu und begriff, dass ich mich wohl auf dem kleinen Innenhof
in der Nähe der Grotte befand. Wie ein Seemann fluchend, bekam mich der Fremde gerade noch rechtzeitig zu fassen, bevor ich mit dem Kopf auf die ziemlich hart aussehenden Steine schlug. Starke Arme zogen meine Beine wieder an seiner Brust nach unten, bis er die Hände um meine Taille legen konnte. Dann hob er mich behutsam von seiner Schulter und lehnte mich an eine der Wände, von wo aus ich ihn angriffslustig anfunkelte. Noch stand er mit dem Rücken zu mir, warf jedoch einen prüfenden Blick über die Schulter auf sein Hinterteil, auf dem ich zu meiner Genugtuung einen ziemlich perfekten Gebissabdruck erkannte. Ich hatte so fest zugebissen, dass ein Zahnarzt einen Abguss davon hätte nehmen können.
    »Himmel, Jane«, fluchte die raue Stimme, während er mit den Fingern über die Bisswunde rieb, »das blutet ja!« Seine sturmgrauen Augen trafen meine. »Und Menschenbisse sind die schlimmsten von allen«, fügte er noch vorwurfsvoll hinzu. Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren.
    »Du Mistkerl!«, krächzte ich schließlich. »Du müsstest eigentlich ein Hund sein.«
    Anyan sah mich genauso fassungslos an, wie ich mich fühlte. »Du wusstest doch, was ich bin«, verteidigte er sich. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich ein Barghest bin.«
    Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Und was glaubst du, bin ich? Etwa eine Enzyklopädie des Übernatürlichen?«, ächzte ich heiser, denn das Sprechen fiel mir noch immer sehr schwer. Aber ich war so wütend, dass ich trotzdem weiterschimpfte. »Ich dachte«, setzte ich an, musste dann aber abbrechen. Meine Kehle versagte vor Schmerz ihren Dienst.

    Anyan kniete sich blitzschnell neben mich hin, und seine großen Hände legten sich wieder um meinen Hals. »Schsch, still«, flüsterte er. »Sei ganz still. Lass mich dich richtig heilen. Deine Luftröhre ist beinahe zerquetscht worden.«
    Ich warf ihm meinen giftigsten Blick zu, obwohl ich spürte, dass seine Hände wieder diese angenehme Wärme ausstrahlten, von der ich wusste, dass sie meine Schmerzen linderte. Vorsichtig tastete er mit den Daumen meine Kehle ab und untersuchte sie. Aber erst, als er sich

Weitere Kostenlose Bücher