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Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising

Titel: Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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Gedanken sofort wieder. Wenn ich die Sache zu Ende dachte, würde ich vor Panik ausflippen. Stattdessen gab ich mich äußerlich ganz ruhig und packte die Ausschnitte wieder in den Plastikbeutel. Ich machte den Zip-Verschluss zu und steckte ihn zurück in die Fächermappe. Ryu reichte mir schweigend die Weinflasche und sah mir dabei zu, wie ich sie entkorkte und noch ein Viertel des Inhalts in mich hineinschüttete.
    Nachdem ich getrunken hatte, atmete ich tief durch. »Glaubst du, Peter hat all diese Leute getötet?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits kannte. Aber ich wollte es aus Ryus Mund hören.
    »Nein«, sagte er und bestätigte damit meinen Verdacht. »Ich glaube, wer auch immer Peter, Gretchen und Martin getötet hat, ist auch für diese Morde verantwortlich.«
    »Hat Peter dann mit dem Mörder zusammengearbeitet? Hat er ihm einen Tipp gegeben? Diese Zeitungsausschnitte … wie sie in der Mappe versteckt waren - vielleicht hat er sie gesammelt, um sich nachts dran aufzugeilen, oder er hat sie wirklich bloß verbergen wollen. Er hat Iris erzählt, dass etwas vor sich ging, und sie wusste, dass er sich vor irgendetwas fürchtete, aber nur weil er Angst hatte oder in einem Schlamassel steckte, muss das ja nicht bedeuten, dass er nicht in die Morde verwickelt war, oder?«
    Ryu zuckte ratlos mit den Schultern. »Ich wünschte, ich wüsste es. Denn wenn wir wüssten, was Peter vorhatte, dann würde das vielleicht auch ein bisschen Licht darauf werfen, wozu Nyx diesen Katalog wollte. Denn das ist doch
die Hauptfrage: Warum will sie die Halblinge katalogisieren, und was hat dieses Verzeichnis mit den Mordfällen zu tun?«
    »Was uns wiederum zu der Frage bringt, warum Peter überhaupt ermordet worden ist«, warf ich ein. »Laut Iris hat er jemanden erkannt, jemanden, der nicht hier sein sollte. Wenn wir einmal davon ausgehen, dass Peter ihr die Wahrheit gesagt hat und dass er tatsächlich nichts mit den Morden zu tun hatte, dann hat er vermutlich bei seinen Nachforschungen jemanden bemerkt, und als er dann von den Todesfällen erfuhr, hat er eins und eins zusammengezählt und die Identität des Mörders erraten. Und deshalb ist er dann auch getötet worden.«
    »Aber was bitte schön haben Martin und seine Kanzlei damit zu tun?«, fragte Ryu. »Sie haben nichts mit Nyx zu schaffen. Sie arbeiten exklusiv für die Alfar, und das bedeutet, für unseren König und die Königin. Ich gehe mal davon aus, dass Martin in derselben Nacht wie Peter ermordet wurde, also war Martin wahrscheinlich hier, um Nachforschungen über Peter anzustellen, oder er war mit denselben Nachforschungen wie Peter betraut.« Ryu knurrte frustriert und fuhr sich mal wieder nachdenklich mit der Hand durchs Haar. »Wir haben tausend Fragen und keine Antworten.«
    Ich dachte darüber nach und sprang plötzlich auf. »Warum fragst du sie nicht einfach?«, rief ich. »Ich meine Nyx und dein Hof-Dingens.«
    Ryu sah mich an, als wäre ich völlig verrückt. Er schnaubte und schüttelte heftig den Kopf. Nach einer Weile wurde das Kopfschütteln immer schwächer, hörte schließlich ganz auf
und wurde von einem leichten Nicken abgelöst. Dann fing er an zu lachen. »Oh, Jane!« Er lehnte sich zu mir und vergrub seinen Kopf in meinem Haar. »Warum eigentlich nicht? Warum fragen wir sie nicht einfach?«, sagte er noch immer lachend. Ich erschauderte.
    »Was redet er da von ›wir‹?«, dachte ich erschrocken. Es kam überhaupt nicht infrage, dass ich auch nur in die Nähe von Ryus komischem Hof gehen würde. Nichts auf der Welt würde mich dazu bringen …
    Und dann küsste mich Ryu.
    Und ich war mit allem einverstanden.
    Dieser raffinierte Mistkerl.

KAPITEL 15

    D u hast kein Recht, Jane mit in den Verbund zu nehmen«, knurrte Anyan. Ich trat einen Schritt zurück, aber Ryu hielt seine Stellung. »Sie ist nicht bereit für diesen Ort - zumindest noch nicht.«
    »Sie ist sehr wohl so weit, in die Gesellschaft eingeführt zu werden«, erwiderte Ryu kühl. »Und außerdem ist es ihr gutes Recht. Es wird Zeit, dass sie das Volk ihrer Mutter kennenlernt.«
    Anyan schnaubte verächtlich. »Die Bewohner des Verbunds sind genauso wenig das Volk ihrer Mutter, wie die Insassen eines Irrenhauses etwas mit ihrem Vater gemein haben«, sagte er.
    »Nur, weil du dem Hof den Rücken gekehrt hast, müssen wir nicht dasselbe tun.« Ryus Stimme klang vollkommen sachlich, aber sein Körper war angespannt. Anyan knurrte mit aufgestellten Nackenhaaren. Die Spannung

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