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Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising

Titel: Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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irgendwelche toten Kobolde mit nach Kanada nahmen.
    Dann stiegen wir ins Auto und rauschten in den Nachmittag davon. Trill und Nell winkten uns zum Abschied nach, aber als ich mich umsah, stellte ich fest, dass der Barghest verschwunden war.
     
    Das Hotel in Quebec war unglaublich. Mein Vater und ich waren nur selten in den Urlaub gefahren und wenn, dann gingen wir immer campen. Und das Le Château Bonne Entente - was, glaube ich, so viel heißt wie »Oui, selbstverständlich haben wir auch Nierenpastete« - unterschied sich gravierend von unserem alten Zweimannzelt. Es war eigentlich weniger ein Hotel, sondern eher ein herrschaftliches Anwesen. Es verfügte sogar über einen eigenen Pool, Golfplatz, einen Wellnessbereich und all das noble Beiwerk,
auf das die Reichen und Gebotoxten sonst noch so Wert legen.
    Als Ryu eincheckte, stand ich etwas abseits und versuchte, nicht zu sehr aus der Rolle zu fallen. Er war natürlich Stammkunde, und das Hotelpersonal erkannte ihn sofort. Mir fiel auch auf, dass einige weibliche Angestellte ihn besonders gut zu kennen schienen, und ich musste einen Anflug von Eifersucht unterdrücken. Zum ersten Mal, seit ich Ryu kannte, hatte ich Verständnis dafür, welche Folgen seine Lebensweise hatte. Er musste Energie gewinnen, indem er das emotionsgeladene Blut von Menschen trank - obwohl anscheinend auch ein Halbling wie ich den Zweck erfüllte -, was wohl so viel bedeutete wie, dass Sex für ihn nicht nur reiner Sex sein konnte. Er diente auch seiner Ernährung. Also musste er ihn, egal, unter welchen Umständen, regelmäßig haben, um zu überleben.
    Aber auch die Tatsache, dass diese Damen nur so etwas wie ein Big Mac für Ryu gewesen waren, machte die schmachtenden Blicke, die sie ihm zuwarfen, für mich nicht leichter zu ertragen. Genauso wenig wie ihre abschätzigen Blicke, wenn sie mich ansahen. Quebec war acht Autostunden von Rockabill entfernt - auch wenn Ryu, die Rakete, die Strecke in nur sechs Stunden zurückgelegt hatte -, und ich hatte mich für die lange Reise extra bequem angezogen und nicht mit dem Hintergedanken, die Quebecerinnen zu beeindrucken. Ich trug einen grünen Pulli und meine Chucks in der gleichen Farbe, die ich sogar aus diesem Anlass geputzt hatte, und meine bequemsten Jeans. Ich wusste, ich sah aus wie eine Erstsemestlerin auf dem Sprung in die Bibliothek, die nichts Besseres zu tun hatte, als sich auf irgendein
langweiliges Streberfach vorzubereiten. Mit sechsundzwanzig war ich bestimmt älter als einige der Frauen, die mich musterten, als überlegten sie, ob sie mir die Haare ausreißen sollten, aber trotzdem wirkten sie alle um Lichtjahre reifer und kultivierter als ich. Unter ihren geschminkten Blicken verspürte ich plötzlich ein übermächtiges Verlangen, mich sofort zu verkriechen. Ich weiß auch nicht, warum.
    Falls sich Ryu überhaupt im Klaren war über die vibrierende Spannung, die seine Ankunft verursacht hatte, dann ließ er sich nichts davon anmerken. Er plauderte auf Französisch schmeichelnd erst mit der Rezeptionistin und dann der Concierge. Danach kam er zu mir, nahm meine Hand und küsste sie auf die Innenfläche, bevor er mich zum Aufzug führte. Unser Gepäck würde man uns aufs Zimmer bringen lassen. Wenn er ein Schwert gezückt und mir den Kopf abgeschlagen hätte, dann hätte das weibliche Personal, das sich mittlerweile an der Rezeption versammelt hatte, nicht entsetzter dreinschauen können. Es würde mich nicht wundern, wenn sie sich alle gleich am nächsten Tag geschlossen auch Chucks zulegen würden.
    Im Aufzug zog Ryu mich an sich und küsste mich leidenschaftlich. Ich fühlte mich leicht schmuddelig und erschöpft nach der langen Fahrt, aber mein Körper reagierte dennoch auf seine Küsse. Als der Aufzug unser Stockwerk erreichte, waren wir beide bereits leicht zerzaust.
    »Das ist es«, sagte Ryu und öffnete die Zimmertür mit einer Schlüsselkarte. Ich hatte die Rezeptionistin sagen hören, dass wir die »Cocooning-Suite« bekämen. Doch trotz der Erwartungen, die der Name weckte, war ich nicht auf das vorbereitet, was mich hinter dieser Tür erwartete.

    Zuallererst wurde mein Blick von dem riesigen Himmelbett in Bann gezogen, auf dem sich Unmengen von Kissen türmten und das so groß war, dass halb Rockabill darin Platz gefunden hätte. Gegenüber vom Bett stand ein Lounge-Sofa mit Ottomane.
    Dann fiel mein Blick auf die Badewanne, die sich aber nicht im Badezimmer befand, sondern direkt neben dem Himmelbett.
    Völlig

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