Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising

Titel: Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
Vom Netzwerk:
wirklich, was er da tut«, zischte mir meine bissige innere Stimme zu.
    Er strich mir mit beiden Händen über die Hüften und genoss das kühle Gefühl der Seide auf der Haut genauso wie ich. Dann zog er mich zu sich hinunter, so dass ich quer über seinen Oberschenkeln zum Sitzen kam, mein Po bequem
auf seinen Schoß gebettet, und er mich in seinen starken Armen wiegen konnte.
    Mit einer Hand strich er langsam an meinem Oberkörper entlang hinunter - von den Schlüsselbeinen, über meine Brüste bis zum Bauch. Sein Blick folgte seinen wandernden Fingern. Als er schließlich etwas sagte, war seine Stimme vor Verlangen ganz heiser.
    »So sollte dein Leben sein...«, flüsterte er und sah mir dabei tief in die Augen. »Du solltest in Seide gehüllt werden...« Mit dem Finger der anderen Hand strich er mir über die frisch geschminkten Lippen, die sich unter seiner sanften Berührung erwartungsvoll öffneten. »… verwöhnt werden...«, hauchte er, während ich an seinem Finger knabberte. »... geliebt werden...«, fuhr er fort und zog mich dann an sich, um mir einen Kuss zu geben.
    Die Gefühle, die bei diesen Worten in mir wach wurden, hätten nicht widerstreitender sein können, wenn sie auf den zwei verschiedenen Seiten der Berliner Mauer geboren worden wären. Die Welle der Schuld, die über mich hinwegschwappte, war am brutalsten. Ich war in meinem Leben schon einmal geliebt, wirklich geliebt, worden. Was Jason und ich miteinander hatten, war weitaus tiefgehender gewesen als meine Affäre mit Ryu, ganz gleich, wie intensiv der Sex zwischen uns auch sein mochte. Daran zweifelte ich keinen Augenblick.
    Aber diesem Schuldgefühl auf den Fersen folgte eine verführerische Stimme, die mir etwas von Umständen zuflüsterte. Ich war so sehr geprägt von meinen Lebensumständen: vom Verschwinden meiner Mutter, der Krankheit meines Vaters, dem Tod von Jason.

    »Weißt du denn überhaupt, was du willst?«, fragte die Stimme schmeichlerisch und brachte mich damit völlig durcheinander. Mir war klar, dass mir wirklich extreme Dinge zugestoßen waren. Es ärgerte mich, wie sehr sich das alles auf mein alltägliches Leben auswirkte. Ich hasste es, dass meine Umgebung so schlecht von meiner Mutter dachte, dass alle glaubten, ich sei verrückt und dass wir trotz allem in Rockabill blieben. Aber ich hatte nie an mir selbst gezweifelt. Ich hatte immer das Gefühl gehabt, dass ich wusste, wer ich war und was ich wollte, selbst wenn das bedeutete, dass ich mir diesen ganzen Mist von Leuten wie Linda oder Stuart gefallen lassen musste. Sogar zu erfahren, dass ich ein halber Seehund war, hatte mich nicht allzu sehr aus der Bahn geworfen.
    Aber nun in Ryus Armen fing ich an, mich zu fragen, ob die Dinge, die ich über mich, mein Leben und meine Beweggründe immer für selbstverständlich gehalten hatte, gar nicht so sein mussten.
    »Vielleicht wusstest du bisher einfach nur nicht, was alles da draußen auf dich wartet«, säuselte die süßliche Stimme weiter.
    »Sei still!«, dachte ich und versuchte sie angestrengt aus meinem Kopf zu verdrängen.
    Doch dann half mir Ryu, der nichts von meinen inneren Konflikten zu ahnen schien, die Stimme zum Schweigen zu bringen. Er war vollauf mit meinem Negligé beschäftigt. Seine Hand glitt an meinem Bein hinunter, wo er sich über den großzügigen Schlitz in dem Seidenstoff Zugang zu meinen Schenkeln verschaffte. Dann fuhr er mit der Hand entlang meines anderen Beines wieder nach unten. »Selbst
wenn du keine Ahnung hast, was du willst, er weiß es ganz genau«, sagte ich mir.
    »Und ich will genau das, was er will«, forderte meine Libido ungeduldig.
    Ich brachte den Chor meiner inneren Stimmen zum Schweigen, indem ich Ryu küsste. Trotz seiner Erregung waren seine Küsse trügerisch zärtlich.
    Ich küsste ihn heftiger, um ihn wissen zu lassen, dass ich genauso bereit war wie er. Ryu war außergewöhnlich stark, er konnte mich mit einer Hand hochheben. Doch seine andere blieb indessen alles andere als untätig, was mein anhaltendes Stöhnen bewies.
    Ryu setzte mich mit den Knien auf der Ottomane ab. Er stand hinter mir und streifte mir ganz langsam das Negligé über den Kopf. Dann glitten seine Hände an meinen Armen hinunter, und während er sanft an meinem Ohrläppchen saugte, platzierte er meine Handflächen an der Kante der gepolsterten Liege. Die Luft um mich herum prickelte vor Erotik, während ich voller Spannung darauf wartete, was nun geschah. Ich konnte hören, wie er sich

Weitere Kostenlose Bücher