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Nachtwelt (German Edition)

Nachtwelt (German Edition)

Titel: Nachtwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theres Büchner
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Petra und mach’ uns glücklich“ ?
     
    Als die Tür aufging, brachten Petra und Ben die Kälte der Nacht mit hinein. Ben ging zu den anderen ans Feuer und ließ sich feiern. Mit verklärtem Gesichtsausdruck quetschte sich Petra zu ihrer Freundin auf den Sessel.
    „Herzlichen Glückwunsch. Bist du glücklich?“
    „Ja, sehr“, erwiderte Petra und spielte mit ihrem Ring, der perfekter hätte nicht passen können. „Mimi weißt du, aus was für einem Stein das Herz ist? Ist das ein Zirkonia?“
    Aber Hallo wusste Mimi, was das für ein Stein ist. Schließlich war sie ein paar Mal mit, bei dem Ringdesigner der ihn angefertigt hatte. „Du Süße, ich glaube nicht, dass Ben in einen Platinring einen Zirkonia einsetzen lässt“, sagte sie. „Es ist ein Rohdiamant, aus dem andeutungsweise die Form des Herzens geschliffen wurde. Übrigens hat der eine unverschämte Karatzahl.“
    Mimi gefiel der dämliche Gesichtsausdruck der frisch Verlobten, als die stammelte: „NEIN, der muss ja ein Vermögen gekostet haben.“
    „Ja, hat er“, sagt Mimi und dachte: Wenn du wüsstest wie viel, du würdest stumpf von diesem Sessel kippen.
     
    Ben bekommt ein gutes Gehalt, dass weiß Mimi von Petra. Um aber einen solchen Ring kaufen zu können, braucht es aber noch ein bisschen mehr. Ben stammt aus einer sehr alten, erfolgreichen Kaufmannsfamilie, deren kleinstes Problem Geld ist. Ben ist unverschämt reich.
     
    Es kommt Mimi vor, als hätte Ben den Heiratsantrag erst gestern gemacht. Kaum zu glauben, dass schon bald die Hochzeit ist. Um BALD an dieser Stelle genauer zu definieren: Heute, in einer Woche.
     
     
    Tequila läuft zur Haustür. Ein sicheres Zeichen, dass Ben angekommen ist. Als er in der Terrassentür erscheint, springt Petra auf. Wie beim Tangotanzen packt Ben seine Zukünftige, kippt sie nach hinten und küsst ihren Hals. Während Petra vor Freude quietscht, haucht er ihr ins Ohr: „Meine Schöne, ich habe dich so vermisst.“
    Mimi kann das nicht gut angucken und sagt: „Oh Leute, ehrlich! Zuviel Harmonie. Ich kotz gleich.“
    Ben stellt Petra wieder auf die Beine. Vor lauter Glück schaukelt die noch ein bisschen hin und her. Ben kommt auf Mimi zu. Als sie aufsteht, um ihn zu begrüßen, legt er ihr seine Arme um den Körper und hebt sie hoch. Während sie in der Luft hängt, sagt er: „Na, Zwergenaufstand? Schlecht geschlafen was?!“
    Bevor Ben sie zurück auf den Boden stellt, gibt er Mimi noch einen väterlichen Kuss auf die Stirn. Mimi denkt: W enigsten hat er nicht gefragt, ob ich gut geschlafen und/oder schön geträumt habe .
     
    „Mädels, ihr müsst euch fertig machen“, fordert Ben Petra und Mimi auf. „Das medizinische Personal hat ein spontanes Angrillen am Falkensteiner Strand organisiert. Alle bringen noch Freunde mit.“
    Mimi protestiert. Sie hat eine Arztphobie. Hinzu kommt, dass während der letzten Medizineraktion ein Proktologe Mimi eingehend über sein Fachgebiet aufgeklärt hat. DAS WAR NICHT SCHÖN und auch nicht Appetit fördernd.
     
    Damit Petra und Ben endlich aufhören auf sie einzuplappern, gibt Mimi sich nach zehn Minuten geschlagen und lenkt ein, mit zur Party zu kommen. Petra zieht andere Klamotten an und bringt Mimi einen warmen Pulli mit.
    Als Mimi aus dem Auto steigt, fängt ihr Herz wie verrückt an zu klopfen und ihr ist heiß. Petra kommt zu ihr und sagt: „Du siehst aus, als ob du einen Sonnenbrand hast. Deine Birne ist ganz rot. Außerdem guckst du irgendwie blöd.“
    „Na, vielen Dank. Das ist die Vorfreude auf eure Medizinerclique.“
    Petra legt ihr tröstend den Arm um die Schulter: „Ach, komm. Sind ja nicht nur Ärzte da. Wird bestimmt ganz nett. Nur ein Stündchen.“
     
    Am Strand sieht man gerade noch, wie der Falkensteiner Leuchtturm in der Dämmerung versinkt. Es sind sechzig bis achtzig Leute gekommen. Organisieren können die Mediziner wirklich gut. In mehreren Fässern brennen Feuer. Es gibt Fackeln und Musik. Cola, Wasser, Wein und Bier bekommt man an einer Getränkestation.
     
    Mimi überlegt, wie oft die wohl gelaufen sind bis sie all’ diese Dinge an den Strand geschafft hatten. Sie holt sich für 1,50 Euro ein Bier und gesellt sich zu der Gruppe, mit der Petra und Ben zusammen stehen. Sie drückt den Bügel des Flaschenverschlusses  zurück, der mit einem Plop aufspringt.
    Während Mimi ihr Bier trinkt hat sie das Gefühl, jemand hinter ihr würde sie beobachten. Sie dreht sich um und schaut direkt in ein Paar dunkle Augen. Der Mann

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