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Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition)

Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition)

Titel: Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera V.
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gegangen, um dort fündig zu werden. Sie stöberte stundenlang nach Herzenslust herum und vergaß darüber völlig Zeit und Raum. Und dann sagte plötzlich eine männliche Stimme dicht neben ihr in deutlich anzüglichem Ton: »Ach, eine von der Sorte sind Sie!«
    Tabea schrak heftig zusammen und blickte von dem Band mit Dirty Storys aus der Feder einer amerikanischen Skandalautorin hoch. Sie starrte geradewegs in das lüsterne Grinsen eines älteren Mannes, der offenbar felsenfest davon überzeugt war, Berlins attraktivster Rentner zu sein. Vielleicht war es seine spezielle Masche, hier in einer versteckten Ecke des Buchladens, wo die erotische Literatur lagerte, jungen Frauen wie Tabea aufzulauern, die es offenbar mal wieder – oder überhaupt mal – »nötig« hatten. Von wegen: Ach, eine von der Sorte sind Sie …
    Tabea hatte das Buch sofort zurückgestellt und war der Gegenwart des schrägen Lüstlings entkommen, indem sie den Buchladen auf der Stelle verließ. Dabei hätte sie den Band eigentlich gerne gekauft, die Leseprobe war prickelnd gewesen und hatte Lust auf mehr Geschichten von der Autorin gemacht.
    »Ich gehe am Wochenende mit Freunden in diesen neuen Musikclub, Tab«, sagte Oskar gerade. »Dein Schwarm Leon kommt auch mit, er ist seit einiger Zeit wieder solo. Du könntest dich uns anschließen, wenn du magst. Lass die alberne Büchernacht doch sausen! Großer Gott, Tabea, wer lässt sich denn am Wochenende freiwillig über Nacht in einem Buchladen einsperren, das ist ja pervers!«
    »Das verstehst du nicht, Brüderlein. Und was Leon betrifft, wenn er das leiseste Interesse an mir hätte, dann könnte er mich ja mal anrufen und ausführen, oder? Tut er aber nicht, also hat er kein Interesse. So einfach ist das. Wie weit bist du eigentlich mit dem Laptop? Ich muss unbedingt noch diese Hausarbeit für das Seminar nächste Woche fertig tippen.«
    »Alles paletti, Schwesterherz. Ich habe gleich noch ein brandneues Antivirus-Programm installiert, damit du dir nicht gleich wieder so einen Schädling einfängst. Immer gelingt es nämlich nicht, die Daten auf der Festplatte dann noch zu retten. Warst du vielleicht in den letzten Tagen auf obskuren Wegen im Internet unterwegs?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Ich habe eben recherchiert, für die Seminararbeit und einen Artikel, den ich hoffentlich demnächst verkauft kriege. Mit dem Geld könnte ich im Sommer ein paar Tage nach Mallorca in Urlaub.«
    Beim Stichwort Urlaub war Oskar sofort Feuer und Flamme und erzählte von seinen eigenen Reiseplänen nach Indien. Tabea atmete auf, Internet und Co. war hiermit vergessen, und Oskar hatte wieder nicht herausgefunden, dass die kleine Schwester einen heimlichen Hang zu pornografischer Lektüre hegte.
    Es war durchaus nicht so, dass Tabea echten Sex mit einem echten Mann mied und sich lieber dem Kopfkino widmete. Allerdings hegte sie eine ausgeprägte Vorliebe für wirklich attraktive Männer. Einen Brad Pitt würde sie sicher nicht von der Bettkante stoßen. Aber der Beau war glücklich liiert, weit weg und nicht einfach mal eben so im Vorübergehen zu erobern, etwa mit einem kessen Augenaufschlag.
    Tabea war sich darüber im Klaren: Es würde einige Zeit dauern und diverse Anstrengungen erfordern, wollte sie eines Tages tatsächlich an der Seite eines richtigen Prachtexemplars der Gattung Mann vor den Traualtar treten.
    Genau das aber hatte sie vor! Sie wollte den besten Kerl haben, den sie überhaupt nur finden und kriegen konnte. Vielleicht sogar besser noch als Leon, den Freund ihres Bruders! Wie hatte sie mit siebzehn geschwärmt für Leon … Aber der interessierte sich damals nicht die Bohne für Tabea.
    Vielleicht hatte er auch nur nichts von Tabeas heißem Begehren bemerkt, der schnuckelige Leon. Sie wusste damals wie heute ihre kleinen süßen Geheimnisse für sich zu behalten.
    Wie auch immer: Schwamm drüber!
    Jetzt hieß es, sich für die eigene Liebesleben-Zukunft rundum fit zu machen. Dirty Storys und erotische Romane zu lesen gehörte dabei zum Vorbereitungs-Parcours. Während der aufmerksamen Lektüre von Sexgeschichten lernte man eine ganz Menge, es ging nicht nur ums pure Lesevergnügen. Es war sozusagen Kopfsex als Trockenübung – oder besser Feuchtübung?
    Die eigene drängende Sehnsucht selbst zu stillen und dabei zugleich die eigenen besonders erogenen Körperzonen zu erforschen, außerdem etwas über die verschiedenen Stellungen beim Sex zu erfahren – das alles zusammen brachte puren

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