Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition)
Erkenntnisgewinn. Er würde sich irgendwann im wirklichen Leben auszahlen.
Tabea sagte sich, sie wäre so immerhin später in der Lage, dem Traumprinzen sprichwörtlich und auch handgreiflich auf die Sprünge zu helfen. Schließlich gab es auf dieser Welt eine Menge grottenschlechten Sex mit weitgehend ahnungslosen Männern, die zwar gut mit Computern und Automotoren umgehen konnten, von der weiblichen Anatomie aber nur rudimentäre Kenntnisse besaßen. Auch zu dieser Problematik gab es Bücher, in denen man solche eher verunglückten sexuellen Abenteuer quasi aus zweiter Hand studieren konnte.
Tabea hatte bisher in ihrem jungen Leben auf dem Gebiet leider auch immer nur die Nieten gezogen. Von richtig gutem, ebenso wildem wie leidenschaftlichem Sex war immer nur in diesen gewissen Romanen die Rede. Die Wirklichkeit blieb dahinter anscheinend gnadenlos zurück, denn auch Tabeas beste Freundinnen wussten nicht allzu viel Ermutigendes zu berichten. Entweder kamen die Männer zu früh, oder er stand ihnen nicht im richtigen Augenblick, oder – das war fast noch das schlimmste Szenario! – die Kerle stocherten einem endlos lang mit ihrem steifen Ding zwischen den gespreizten Schenkeln herum und kamen nicht wirklich zu Potte.
Man bekam von dem Gestochere und hektischen Gestoße schnell eine wunde Möse, aber keinen Orgasmus. Den spielte man irgendwann so echt wie nur möglich vor. Damit der arme Kerl hoffentlich dachte, es wäre alles gut, und sich so weit entspannte, dass er endlich abspritzen und zum Ende kommen konnte.
Es war wohl tatsächlich so: Die besten Abenteuer fanden immer in Filmen und in Büchern statt. Wieso sollte diese Regel ausgerechnet für Sexgeschichten nicht gelten?
Und genau deshalb hatte Tabea für fünfzig Euro eine lange Lesenacht gebucht. Auf einem aufblasbaren Gästebett der Buchhandlung würde sie nächtigen, inklusive Frühstück am nächsten Morgen. Das Schaufenster würde mit einem großen Bettlaken verhängt sein, damit keine neugierigen Passantenblicke ihre einsame Leseruhe stören konnten.
Tabea wusste genau, wo in dem Laden sich die Ecke mit den schmutzigen Büchern befand. Genau dort würde sie ihr Lager aufschlagen und sich in die Welt der Lust entführen lassen. Fünfzig Euro war viel Geld, andererseits konnte man sich dafür keinen Callboy leisten für eine Nacht. Schon gar nicht vom Schlage eines Brad Pitt. Dafür aber waren die männlichen Liebhaber in den Büchern noch tausendmal schöner und begehrenswerter. Eben so schön und so begehrenswert, wie die eigene Fantasie sie während der Lektüre zu malen vermochte.
Colin beugte sich über Rebecca. Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrer Haut, und sofort richteten ihre Brustwarzen sich auf. Auch zwischen ihren Beinen begann es zu prickeln. Sie war erregt von seiner bloßen körperlichen Gegenwart. Er brauchte sie gar nicht anzufassen, und ihr Körper verwandelte sich einen glühenden Vulkan.
»Was hast du vor?«, flüsterte sie dennoch angstvoll. Immerhin hatte er sie wenige Stunden zuvor entführt. Und jetzt lag sie hier in dieser Hütte völlig nackt auf einem breiten, niedrigen Lager aus Schaffellen, an Händen und Füßen gefesselt.
»Bitte mich, dir Lust zu verschaffen!«, sagte er leise und lachte dann rau, als wäre diese Aufforderung bloß ein Scherz. Aber Rebecca konnte in Colins funkelnden Augen lesen, dass er es ernst meinte.
»Ich … du darfst das nicht, und du weißt es. Wenn mein Vater dich kriegt, wird er dich töten!«
»Er wird mich nicht kriegen, solange ich das nicht will, Rebecca. Für wie dumm hältst du mich? Er wird uns erst kriegen, wenn wir beide längst verheiratet sind und du mein Kind trägst! Dann muss er mich in eurer Familie akzeptieren, auch wenn er mich für einen Bastard hält. Ich werde ihm beweisen, dass ich genauso viel wert bin wie jeder andere. Und der beste Mann für seine schöne Tochter!«
Rebecca starrte in Colins ausdrucksstarkes Gesicht. Sie sah das Grübchen in dem markanten Männerkinn, sah die steingrauen Augen, die gerade Nase, die hohen Wangenknochen. Es war ein edles und ein schönes Männergesicht, mit sinnlichen vollen Lippen und weißen, gesunden Zähnen beim Lachen.
Wieder spürte Rebecca dieses drängende Ziehen in den Lenden, und sie wusste, woher es kam. Sie sehnte sich danach, von Colin erobert und genommen zu werden …
»Ich will dir Lust verschaffen, ich will dich wimmern und schreien hören, ich will dich zu meiner Frau machen, Rebecca, heute Nacht,
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