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Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Titel: Nächstenliebe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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sich Ismail, der voller Stolz das Buch in den Händen hielt.
    Gottes Wille wurde heute erfüllt, war sein anderer Gedanke. Dass es Schicksal war, stand für ihn außer Frage. Jetzt passte alles zusammen. Es war Gott gewesen, der ihn zu dieser alten Frau geführt hatte, so wie Gott schon damals wusste, dass das Buch den Besitzer wechseln und durch die alte Frau wieder in seinen Besitz gelangen würde.
    Wie konnte er nur gezweifelt haben? Gottes Wege waren oft unergründlich, aber sie führten immer zum vorbestimmten Ziel. Also hatte Gott erbarmen gehabt mit diesem Heiden, diesem blassen Deutschen, der Gott aufs schändlichste verhöhnte. Er sollte leben, das wollte Gott, dessen war er sich sicher, um der Menschheit zu sagen: „Seht, meine Barmherzigkeit kennt keine Grenzen.“
    Und Nick? Nick war nur der Bote. Warum hätte er den Amerikaner umbringen sollen? Ismail war kein Mörder, er war der Handlanger des Herrn.  Und wie Gott barmherzig war, so war er es auch.
    Daher gab es keinen Grund, Gewalt anzuwenden. Der Amerikaner hatte gegeben, was nicht sein war und Gott schenkte ihm sein Leben. Ein guter und gerechter Tausch.
    Nur was war mit dieser alten Frau? So sehr er sich auch wünschte, er wurde sie nicht aus seinem Kopf los. Sie hatte ihn nicht so sehr in seinen Bann gezogen gehabt wie bei der ersten Begegnung, aber dennoch war da eine Kraft, die er nicht verleugnen konnte.
    Warum war sie so nett?
    Weil sie eine Hexe ist und seinen Verstand benebeln wollte!
    Was hatte sie gesagt: „Ismail, dein Gott ist ein Gott der Gnade … denn auch dich liebt der Herr noch immer“
    Ja, das hatte sie gesagt. Aber warum sollte Gott nicht seinen Hirten lieben? Denn Ismail diente nur ihm, Gott.
    Warum sagte sie solche Dinge?
    Wie der Teufel Jesus verführte, will auch sie mich verführen, alte Hexe nicht mit mir, dachte er.
    Aber wenn er ganz ehrlich war, befriedigte diese Antwort ihn nicht. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Was zählte, war, dass er das Buch hatte. Also begab er sich per Taxi ohne Umschweife zum Frankfurter Flughafen, da er wusste, dass von dort die meisten Direktverbindungen nach Rom gingen und er keine Zeit verlieren wollte.
    Während der Fahrt schaute er sich das Tagebuch genauer an. Es war schlicht, sah nicht wirklich wertvoll aus.
    Es wirkte auf ihn geradezu billig.
    Aber dennoch musste der Inhalt dieses Buch sehr bedeutend für den Kardinal sein, da er ihn mit der Beschaffung vertraut hatte. Der Kardinal vertraute ihm mehr, als irgendjemanden anderem, das machte Ismail sehr stolz.
    Und er hatte den Kardinal nicht enttäuscht, er hatte das Buch in seinem Gewahrsam. Endlich.
    Aber warum besaß solch ein wichtiges Dokument eine arme alte Frau? Die dann auch noch eine mühsame Reise nach Köln auf sich nahm, um es wieder zu bekommen?
    Er wusste es nicht. Und er wollte es nicht wissen. Er musste diese Gedanken verscheuchen.
    Er hatte Glück gehabt, der nächste Flug nach Rom ging in einer Stunde. Er kaufte das Ticket und begab sich zum Sicherheitscheck.
    „Sie bluten“, sagte der Mann beim Sicherheitscheck-Schalter auf Englisch.
    „Ist nicht schlimm“, antworte Ismail, dem es nicht aufgefallen war, dass er noch immer an der rechten Hand blutete. Anscheinend hatte er wohl mehr abbekommen, als angenommen, als er Andreas zur Rede gestellt hatte.
    „Zeigen Sie mir mal bitte den ganzen Arm.“
    Ismail tat wie ihm geheißen. Und jetzt sah man, dass die ganze rechte Hand fürchterlich aussah. Sie war blau angelaufen und blutete an verschiedenen Stellen. An einigen Stellen war das Blut bereits geronnen.
    „Nein, tut mir leid. Aber so kann ich Sie nicht durchlassen. Soll ich einen Arzt für Sie rufen?“
    „Nein, ich muss diese Maschine bekommen. Ich werde im Vatikan erwartet. Es duldet keinen Aufschub. Das ist sehr wichtig.“
    „Tut mir leid. Ihr Arm muss versorgt werden.“
    „Ich muss diese Maschine bekommen“, schrie Ismail.
    Zu dem Sicherheitspersonal gesellten sich sofort zwei Polizisten.
    „Was ist hier los?“
    „Ich muss die Maschine bekommen. Man erwartet mich im Vatikan. Aber dieser Herr weigert sich, mich durchzulassen.“
    „Ja, schaut euch die Wunde an. Das geht nicht“, sagte der Mann auf Deutsch zu den Polizisten.
    „Tut uns leid. So können wir Sie unmöglich in den Sicherheitsbereich lassen. Sollen wir einen Arzt für Sie rufen?“
    Ismail wurde wütend.
    „Sie verstehen nicht. Ich muss die Maschine bekommen. Jetzt!“, sagte er scharf.
    Die Polizisten waren über diese Stimme

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