Nächstenliebe: Thriller (German Edition)
dass es ihm Qualen bereitete diesen Satz zu sprechen.
Seine Augen trafen Esthers Augen. Und jeder sah das Wohlwollen in den Augen von Esther. „Nick? Wieso Nick?“, schoss es aus Rebeccas Mund.
Ismail merkte, dass es wohl eine Verbindung zwischen dieser jungen hübschen Frau und Nick gab.
„Du kennst diesen Ami?“, fragte Ismail ernst.
„Ich äh, nein“, antwortete Rebecca, die ihren Fehler zu bemerken schien.
„Lüg mich nicht an“, schrie Ismail und schlug ihr mit der Hand auf die linke Wange, dass diese sofort blau anlief.
„Ja, wir kennen ihn. Aber warum er das Buch hat, weiß ich nicht. Er ist ein Geschäftskollege meiner Nichte“, antwortete Esther.
„Das ist mir egal. Sie soll ihn anrufen, ansonsten töte ich sie.“
„Tu was er sagt, Schatz. Ruf Nick an. Es ist besser so.“
Rebecca schien sehr verwirrt. Denn so nervös, wie sie nach ihrem Handy in ihrer Handtasche kramte, war das mehr als offensichtlich. Dann nahm sie das Handy und wählte seine Nummer.
Nick hatte verschlafen, er wurde durch das Surren seines Handys aufgeweckt. Vor Müdigkeit hatte er am Abend zuvor vergessen gehabt, den Radiowecker zu aktivieren. Das ärgerte ihn.
„Shit, den Flieger bekomme ich nicht mehr“, sagte er sich und bemühte sich ins Bad.
Das Handy bimmelte immer noch. Dafür hatte er jetzt aber keine Zeit. Er musste sich frisch machen und sofort zum Flughafen, um die nächste Maschine nach Tel Aviv zu erwischen, wer immer das war, er musste warten.
Das Surren hörte auf. Nick wollte gerade unter die Dusche, als es wieder anfing.
„Scheiß Handy. Was gibt’s denn so wichtiges?“, schimpfte er und nahm das Handy in seine rechte Hand.
Er wollte seinen Augen nicht trauen. Sofort nahm er das Gespräch an. „Rebecca“, sagte er voller Vorfreude. Nie hätte er mit ihrem Anruf gerechnet. Seine Hoffnungen spielten ihm die schönsten Geschichten vor.
Aber dann starb diese Hoffnung. Denn am anderen Ende der Leitung war eine verzweifelte, von Angst erfüllte , Rebecca. Nick wurde kreidebleich. Es dauerte nicht lange und er saß im Taxi mit dem Ziel Köln.
Er versuchte während der Fahrt die Bruchstücke an Informationen zu einem Ganzen zusammenzufügen.
Aber es gelang ihm nicht. Was hatten Esther und Rebecca bei Andreas zu suchen?
Irgendwie mussten sie herausgefunden haben, dass Andreas das Buch hatte. Aber warum waren sie zu ihm gefahren, zu diesem Freak? Das war doch Wahnsinn! Und wie es schien waren sie alleine bei ihm. Kein Wort von Kaan. Da stimmte etwas nicht.
Wehe, der Psycho krümmt ihnen auch nur ein Haar, dachte Nick.
Das Gespräch mit Rebecca war auch sehr kurz. Sie hatte ihm gesagt, dass er nur zuhören solle und dass er mit dem Buch nach Köln kommen müsse. Sie nannte ihm die Adresse und konnte noch ein: „Es tut mir leid!“; flüstern, bevor sie auflegte.
Es brauchte ihr nicht leid zu tun. Sie war in Gefahr und sagte, dass es ihr leid tat.
Ob sie mich doch mag, musste Nick unweigerlich denken, der sich aber gleich dafür schämte, denn hier ging es um Leben und Tod. Sollte dieser Psycho doch das Buch bekommen, wenn er nur die Frauen in Ruhe ließ.
Das war das Einzige, was zählte. Und Nick machte sich unweigerlich Vorwürfe. Wieso hatte er ihr gestern nicht eine SMS geschickt? Er wusste warum seine Eitelkeit war der wahre Grund.
Verdammte Eitelkeit, fluchte er. Aber er musste einen klaren Kopf bewahren, soviel war sicher. Denn er traute Andreas alles zu. So besessen, wie der vom Buch war. So einer geht über Leichen!
Er forderte den Taxifahrer auf schneller zu fahren. Egal, was die Geschwindigkeitsbegrenzung sagte. Er gab ihm 500$ in bar. Dies schien den jungen Taxifahrer zu überzeugen. Nick wusste nicht, wie lange die Taxifahrt gedauert hatte, für sein Empfinden zu lange. Aber dann stand er vor dem Wohnblock von Andreas.
Die Wohnung war rechtsrheinisch in Köln-Dellbrück gelegen, in einer kleinen Seitenstraße.
Er überlegte, ob er einen Überraschungsangriff riskieren sollte. Schauen, ob es einen Hintereingang gab. Aber er entschied sich dagegen, schließlich ging es hier um das Leben von Rebecca und Esther und damit wollte er nicht leichtfertig umgehen.
Also klingelte er und jemand machte ihm die Tür auf. Zu seiner Überraschung war es nicht Andreas.
Es war ein großer Araber in einem Priestergewand. Nick war anzusehen, dass er total verblüfft war.
Der Araber sah eher wie ein Türsteher als ein Priester aus. Und was machte er hier?
Doch zu Nicks Entsetzen hatte er
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