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Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Titel: Nächstenliebe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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Jesus zu sein. Kannst du mir verzeihen?“
    „Ja, mein Schatz. Ich bin mir sicher, dass Esther dir auch verzeihen wird. Du hast unser Leben gerettet, wie kann ich dir da böse sein? Aber ich will dir auch etwas anvertrauen, damit diese Liebe nicht mit einer Lüge beginnt“, antwortete Rebecca und löste ihre Hand von der Nicks. Ihr Blick wurde auf einmal sehr betroffen und schien zu wandern. Weit, weit weg, in die Vergangenheit. Und dann begann sie zu erzählen.

Kapitel 81
     
    Das Privatgemach des Papstes war abgedunkelt. Die Fenster waren mit Vorhängen zugezogen. Der Papst lag in seinem Bett, als der Kammerdiener mit einer Kanne Tee eintrat.
    „Stell bitte den Tee auf die Kommode. Ich werde ihn nachher trinken.“
    „Ja“, sagte der Kammerdiener und tat wie geheißen.
    „Du wirkst ungehalten“, sagte der Papst, dem nicht entgangen war, dass der Kammerdiener sich über irgendetwas aufzuregen schien.
    „Verzeiht Eure Heiligkeit. Ich will Sie nicht mit einer Nichtigkeit belästigen.“
    „Auch Nichtigkeiten sollten dann und wann herausgelassen werden. So lass die Wut aus deinem Herzen. Du wirst sehen, es wird dir gut tun.“
    Wie konnte da der Kammerdiener nein sagen? Das Wort Seiner Heiligkeit hatte höchstes Gewicht bei ihm.
    „Ich habe mich nur über die Schweizer Garde aufgeregt.“
    „Wieso?“
    „Nun, da sie unachtsam sind. Weil sie sich nicht immer ihrer Verantwortung bewusst sind. “
    „Sei nicht so streng zu ihnen. Was ist denn vorgefallen?“
    „Das weiß ich noch nicht so genau. Aber im Flur trieb sich jemand herum.“
    „Jemand?“
    „Ja, keine Sorge Eure Heiligkeit, ich habe mich dieser Person angenommen. Ich werde mir morgen die Wache noch mal vornehmen. Heute war es vielleicht nur eine alte Zigeunerin, aber was, wenn das mal ein Wahnsinniger, Gott bewahre ...“, sagte er und bekreuzigte sich sofort. Der Papst wurde still und seine Augen öffneten sich weit.
    „Zigeunerin?“, fragte er nervös.
    Es schien dem Kammerdiener augenblicklich unangenehm zu sein, dass er diesen Vorfall erwähnt hatte. Denn jeder wusste, wie schlecht der Gesundheitszustand des Papstes war.
    „Verzeiht, Eure Heiligkeit. I ch wollte Sie nicht damit behelligen. Ich werde höchstpersönlich dafür Sorge tragen, dass noch gleich zwei Wachen vor Ihrer Tür postiert werden.“
    „Nein, nein. Erzähl mir, wie sie aussah.“
    „Nun, ganz typisch. Sehr alt, klein und mit sehr einfacher Kleidung. Kein Zweifel, das war eine Zigeunerin. Keine Ahnung, wie sie es bis hierher geschafft hat. Eigentlich unmöglich.“
    „Was haben Sie getan?“
    „Ich habe die Wache rufen lassen, damit man sie zur Polizei bringt. Wollte sie doch tatsächlich zu Ihnen und hatte die Frechheit zu behaupten, sie würden sie kennen. Welch Dreistigkeit.“
    „Zur Polizei? Eine alte D ame? Ich will sie sehen, sofort.“
    „Aber Eure Heiligkeit! Wer weiß, was die wollte? Eine Heidin womöglich.“
    „Gib acht auf deine Worte! Und jetzt bring sie sofort her!“, antwortete der Papst scharf und zeigte mit der Hand auf die Tür. Er begann, kräftig zu husten.
    Der Kammerdiener, der die Welt nicht mehr verstand, wollte auf den Papst zugehen, als dieser noch stärker hustete, doch die Miene des Pontifex schien keinen Aufschub zu dulden. Solch einen harte Gesichtsausdruck und solch einen fordernden Ton hatte er noch nie von ihm erlebt. Er war erschrocken, aber eilte sofort hinaus.
    „Esther … Verzeih mir“, sagte der Papst und konnte seine Tränen nicht zurückhalten.
    „Für etwas was du nicht tat st …“, vernahm er ganz leise eine Stimme.
    Manch einer mag in dieser Situation geneigt sein zu erschrecken, aber nicht Johannes. Ein warmes und mildes Lächeln tat sich in sein altes Gesicht und sein Husten stoppte. Erleichterung!
    Er wollte aufstehen, aber eine Hand hinderte ihn sanft daran. Es war Esther.
    „Er wusste es nicht besser. Er liebt dich“, sagte sie und setzte sich zu ihm ans Bett.
    Der Papst sah krank aus, viel kranker als sie befürchtet hatte. Sie spürte, dass seine Tage gezählt waren. Ob er helfen konnte? Ob es richtig war, ihn mit noch mehr Sorgen zu belasten? Es war aber richtig ihn nicht angerufen zu haben, schließlich hatte sie seine Nummer, seid ihrer Begegnung in Jerusalem. Es war gut, dass sie ihn persönlich aufgesucht hatte.
    „Du hast Recht. Schön, dass du da bist. Du bist am Leben, das lässt mein Herz ruhiger schlagen. Aber ich fürchte, dass kein guter Grund der Anlass deines Besuchs ist“, sagte der

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