Naechte der Leidenschaft
ihn, abrupt stehen zu bleiben, doch seine Worte ließen sich davon nicht aufhalten: »Ich bitte um Eure Vergebung, Majestät. Sicher ist es offensichtlich für Euch, dass ich nichts damit zu tun hatte. Es war alles ihr Werk.«
»Bertrand!«, schrie Lady Ascot wütend, als er vage in ihre Richtung zeigte, aber ihr Sohn ignorierte sie.
»Ich war nur eine Schachfigur! Ein Opfer! So wie Lady Emmalene!«
Blake und Amaury wechselten einen widerwillig-amüsierten
Blick angesichts seiner Vorstellung. Der König jedoch war davon weniger angetan.
»Hört auf mit Eurem Gegreine, Kerl! Ihr steckt doch bis zum Hals mit drin.« Ein rascher Wink genügte, und zwei königliche Soldaten traten vor, um Bertrand abzuführen, während sich der König Lady Ascot zuwandte. Blake und Amaury senkten die Schwerter und sahen sie ebenfalls an.
Sie hielt diesen finsteren anklagenden Blicken etwas länger stand als ihr Sohn, aber nur ein oder zwei sehr kurze Augenblicke.
»Es war Gytha«, kreischte sie dann los. »Das alles war ihre Idee. Ich habe ihr nur gesagt, dass sie mit ihrem Cousin, diesem Gecken de Lascey, gehen soll, um Euch auszuspionieren. Es war ihre Entscheidung, Euch zu vergiften. Sie war es auch, die Eure Frau niedergeschlagen hat. Sie hat sie dabei erwischt, wie sie uns belauscht hat, als wir ...« Lady Ascot panikerfüllter Redeschwall verstummte abrupt, als sich die Frau, die sie anklagte, ihren Weg durch die Menge der Reiter bahnte. Sie packte Lady Ascot am Rocksaum und zerrte sie vom Pferd. Ehe jemand reagieren konnte, hielt Gytha ihrer Herrin ein Messer an die Kehle.
»Ich bin sehr froh, dass ich Euch Eure Loyalität jetzt zurückzahlen kann«, murmelte sie ihrer Verräterin erbittert zu und drückte Lady Ascot das Messer an den Hals, bis ein heller Blutstropfen hervortrat. Amaury machte einen Schritt auf sie zu. »Nein, de Aneford. Während Ihr neun Leben zu haben scheint, hat Ihre Ladyschaft nur dieses eine, fürchte ich.«
Amaury blieb stehen und zuckte über diese Drohung die Achseln. »Dann tötet sie.«
Lady Ascot stieß einen würgendes Krächzen hervor, und Amaury sah sie an, als er hinzufügte: »Warum sollte mich das kümmern? Sie hat hart dafür gearbeitet, mir dasselbe anzutun.
Abgesehen davon - wenn sie tot ist, werdet Ihr keinen Schutzschild mehr haben, hinter dem Ihr Euch verstecken könnt.«
Gytha verzog bitter den Mund und begann, rückwärts zu gehen, wobei sie ihre Herrin mit sich zog. Lady Ascots Männer machten ihr Platz. »Es scheint, ich habe schon wieder einen Fehler gemacht«, sagte Gytha. »Der erste war, diese alte Hexe zu unterstützen.«
»Und der zweite war, mich zu unterschätzen«, bemerkte Amaury und folgte ihrem Rückzug Schritt für Schritt.
»Ja. Das wird mir nicht noch einmal passieren«, stieß Gytha hervor. Sie blieb stehen und schaute sich um. Sie stand jetzt nah am Grabenrand. Gytha wollte sich umdrehen, erspähte aber aus dem Augenwinkel Amaurys Vorstürmen. Als sie instinktiv zurückwich, verlor sie das Gleichgewicht. Lady Ascot begann, um sich zu treten. Die Tritte hörten abrupt auf, als Gytha ihr das Messer in den Nacken stach. Doch es war schon zu spät. Schon im Fallen begriffen, war sie nicht mehr imstande, den Sturz aufzuhalten. Rücklings stürzten beide Frauen in den Burggraben.
Amaury stieß einen warnenden Ruf aus, als er die beiden Frauen fallen sah. Die am nächsten stehenden Männer Lady Ascots rannten sofort zum Graben, um zumindest ihre Herrin aufzufangen, aber keiner von ihnen kam mehr rechtzeitig.
Amaury erreichte die im Halbkreis stehenden Männer und bahnte sich seinen Weg, bis er am Grabenrand stand. Er nahm einem der Männer die Fackel aus der Hand, hockte sich hin und hielt die Flamme über das Wasser. Es sah aus wie schwarzer Pudding. Die Oberfläche war vollkommen reglos. Es war, als habe der Graben beide Frauen verschluckt.
»Puhh!«, stieß Blake hervor, als auch er herbeigelaufen kam.
»Meinst du, jemand sollte hineintauchen und sie herausholen?«
Lady Ascots Männer sahen ihn an, als habe er den Verstand verloren..
»Ihre Ladyschaft ist tot«, sagte einer von ihnen. »Das Mädchen hat ihr die Kehle weit aufgeschlitzt, während sie gefallen sind.«
»Ja«, bestätigte ein anderer. »Und ich werde nicht in diese Kloake tauchen, um die Frau zu retten, die sie getötet hat.«
Als die anderen zustimmend murmelten, richtete Amaury sich auf. Er runzelte die Stirn, als er auf das Wasser des Grabens schaute.
»Ihre Kleider werden sie unten
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