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Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Titel: Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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führte.
    „Guten Abend Paul“, grüßte sie den Nachtwächter, der hinter dem Pult saß.
    „Hallo Michelle. Überstunden?“
    „Ja, ich führe nur unseren Neuzugang herum“, antwortete sie und wandte sich um, um auf Naios zu deuten, der etwas seitlich hinter ihr stand. „Das ist Naios Dominari. Naios, dies ist Paul. Unser Nachtwächter.“
    Die Männer grüßten sich mit einem Nicken.
    „Paul, hat sich was getan, in Becken sieben?“
    „Alles ruhig. Der Bursche dreht hin und wieder friedlich seine Runden. Jetzt ist er seit einer viertel Stunde vollkommen ruhig.“
    „Kannst du uns ein bisschen Licht anmachen? Nicht so grell, nur die Beckenrandbeleuchtung.“
    „Klar Mädchen“, antwortete Paul und betätigte einen Schalter am Pult. „Schon geschehen.“
    „Danke.“
    Sie wandte sich wieder Naios zu, mied aber den direkten Blickkontakt.
    „Kommen Sie. Ich stelle Ihnen unseren Wasserdrachen vor.“

    Das Licht in der Halle war gedämpft. Die Unterwasserlampen des Beckens ließen bläuliche Lichter an den Wänden der Halle tanzen und erzeugten eine verzauberte Atmosphäre. Im Wasser war deutlich der Schatten des Drachenwesens zu erkennen. Es zog langsame Bahnen durch den Pool. Offenbar hatte das Licht ihn geweckt, er schien jedoch nicht sonderlich aufgeregt zu sein. Es hatte sogar seine Farben wiedergewonnen. Seine Schuppen schimmerten in allen möglichen Grün- und Blautönen. Er war wirklich wunderschön und Michelle hielt für einen Moment den Atem an.
    Sie traten an das Becken heran und knieten am Beckenrand nieder. Naios hielt eine Hand ins Wasser und Drago änderte plötzlich seinen Kurs, um auf sie zuzuschwimmen.
    „Seien Sie vorsichtig. Wir wissen noch nicht, wie zahm oder gefährlich er ist. Er war in sehr schlechter Verfassung, als wir ihn fanden, doch jetzt scheint er ziemlich mobil zu sein. Als wir ihn fanden, war er ganz grau. Die schönen Farben sehe ich an ihm das erste Mal. Trotzdem. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass er beißen könnte. Viele Tiere sind in Gefangenschaft irritiert und reagieren aus Angst.“
    „Ich denke nicht, dass er eine Gefahr darstellt“, antwortete Naios und wedelte einladend mit der Hand im Wasser.
    Drago kam immer näher, bis er Naios Hand mit der Schnauze anstieß. Er wedelte mit den flügelartigen Flossen und steckte den Kopf aus dem Wasser.
    „Hallo mein Freund“, grüßte Naios und strich dem Wesen über den Kopf.
    Michelle beobachtete das Ganze mit angehaltenem Atem. Dieser Naios wusste, wie man mit Tieren umging, so viel stand fest. Drago gab leise knurrende Laute von sich und tauchte immer wieder ab, um kleine Kreise zu drehen und dann wieder zu Naios zurückzukehren.
    „Scheint so, als würde er Sie mögen“, sagte sie ohne Neid.
    „Er mag Sie mehr“, antwortete Naios.
    „Sicher“, antwortete Michelle sarkastisch. „Hat
er
Ihnen das erzählt,
ja
?“
    „Um bei der Wahrheit zu bleiben – ja, er hat es mir gesagt. Er findet sie … süß.“
    Michelle lachte.
    „Natürlich, was sonst!“, antwortete Michelle trocken. „Ich hoffe, ich muss jetzt keine Angst haben, wenn ich im Badedress zu ihm ins Wasser steige.“
    Naios kicherte und Drago gab gurrende Laute von sich und stupste Naios Hand mit dem Kopf an.
    „Drago sagt, dass es ihn mehr nervös gemacht hat, wie Sie nach seinem Geschlecht gesucht haben.“
    Michelle schaute Naios argwöhnisch an.
    „Woher wissen Sie, dass ich nach seinem Geschlecht gesucht habe?“
    Naios legte den Kopf schräg und musterte sie. Dann antwortete er: „Na sonst wüssten Sie doch nicht, dass es ein
er
ist.“
    Das klang zwar einleuchtend, trotzdem kam es Michelle irgendwie seltsam vor. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass mit diesem Naios irgendwas nicht stimmte. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, ohne dass sie ihn kannte, doch er beunruhigte sie auch zutiefst und sie wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Oder von
ihm
halten sollte. Da war etwas falsch mit ihm. Sie wusste nur nicht, was es war.
    „Es hätte auch einer meiner Kollegen gewesen sein können, der Drago untersucht hat“, gab sie zu bedenken.
    „Sicher“, stimmte Naios zu und lächelte sie an. „Aber Sie sind nicht die Frau, die sich eine solche Gelegenheit aus der Hand nehmen lässt. Hier haben Sie ein vollkommen unbekanntes Wesen. Etwas nie Dagewesenes, was sich keiner bekannten Art oder Familie zuordnen lässt und Sie lassen einen anderen die ersten Untersuchungen machen?“ Er schüttelte den Kopf. „Nie im

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